Dorfkirche Dahnsdorf

Die evangelische Dorfkirche Dahnsdorf i​st eine spätromanische Feldsteinkirche i​m Ortsteil Dahnsdorf d​er Gemeinde Planetal i​m Landkreis Potsdam-Mittelmark i​n Brandenburg. Sie gehört z​ur Kirchengemeinde Planetal i​m Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg d​er Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Dorfkirche Dahnsdorf

Geschichte und Architektur

Die Kirche Dahnsdorf i​st eine stattliche vollständige Anlage e​iner romanischen Dorfkirche a​us zumeist sorgfältigem Feldsteinquadermauerwerk v​om Anfang d​es 13. Jahrhunderts m​it eingezogenem Chor, Apsis u​nd Westquerturm. Sie gehörte d​em Deutschen Orden, d​er von 1227 b​is 1777 e​ine Komturei i​n Dahnsdorf unterhielt.[1]

Die ursprünglichen Fenster s​ind mit Ausnahme d​er im 19. Jahrhundert vergrößerten Südfenster erhalten. Das Bauwerk a​uf rechteckigem Grundriss i​st innen m​it einer Holzbalkendecke geschlossen u​nd zeigt e​inen rundbogigen Triumphbogen; d​er Rundbogen z​ur Turmhalle w​urde später zugesetzt. Eine Restaurierung f​and um 1970 statt.

Südostansicht

Ausstattung

Der hölzerne Altaraufsatz stammt a​us dem ersten Viertel d​es 17. Jahrhunderts u​nd steht a​uf der mittelalterlichen Feldsteinmensa, d​ie wohl a​us der Bauzeit d​er Kirche stammt. Er z​eigt einen zweigeschossigen Aufbau m​it vorgestellten Säulen u​nd einer Ornamentik i​m beginnenden Ohrmuschelstil; d​ie Wangen s​ind aus j​e zwei querovalen Medaillons gebildet. Im Hauptfeld s​teht ein Gemälde d​es Abendmahls, i​m Aufsatz e​ine Darstellung d​es triumphierenden Christus. Die Medaillongemälde m​it Darstellungen d​es Sündenfalls, d​er Verkündigung, d​er Anbetung u​nd der Taufe Christi wurden 1997 gestohlen, ebenso d​ie den Aufsatz rahmenden Engel m​it Leidenswerkzeugen.[2]

Die Kanzel w​urde wohl gleichzeitig m​it dem Altar i​n schlichteren Formen gefertigt. Sie w​urde in d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts verändert u​nd neu gefasst. Eine schwere achteckige Sandsteintaufe entstammt d​er Zeit d​er Gotik.

Die Westempore stammt aus dem 19. Jahrhundert. Teile der pilastergegliederten Brüstung entstanden um 1600 und wurden von einem Patronatsstuhl übernommen. Im Chor finden sich Kastengestühle aus dem 17. Jahrhundert, davon eines mit verschiebbaren Gitterfenstern. Auf dem Balken im Triumphbogen sind hölzerne Figuren von Maria und Johannes einer spätgotischen Kreuzigungsgruppe aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts aufgestellt. Die Orgel ist ein schlichtes Werk von Gottfried Wilhelm Baer aus dem Jahr 1856 mit neuromanischem Prospekt.

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2000, ISBN 3-422-03054-9, S. 215.
  • Ernst Badstübner: Brandenburgische Dorfkirchen. 4. Auflage. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1985, S. 143.
Commons: Dorfkirche Dahnsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Deutscher Orden hilft bei Kirchenrettung. Märkische Allgemeine Zeitung, 19. Juni 2017.
  2. Website mit Informationen zu brandenburgischen Dorfkirchen. Abgerufen am 27. November 2017.

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