Dorfkirche Chorin
Die evangelische Dorfkirche Chorin ist eine gotische Saalkirche in Chorin im Landkreis Barnim in Brandenburg. Sie gehört zur Kirchengemeinde Brodowin-Chorin im Kirchenkreis Barnim der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.[1]
Geschichte und Architektur
Die Dorfkirche ist eine kleine rechteckige Saalkirche aus sorgfältig ausgeführtem Feldsteinmauerwerk aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts mit einem verbretterten westlichen Dachturm aus dem 18. Jahrhundert. Bei einer umfangreichen Erneuerung im Jahr 1688 wurden die Fenster stichbogig vergrößert. Im Jahr 1954 erfolgte eine Restaurierung. Das Nordportal ist vermauert; über dem Westportal sind drei breite Feldsteinblenden angeordnet; die Spitzbogenschlüsse aus Backstein und das kleine Rundbogenfenster stammen aus dem 19. Jahrhundert. Der Ostgiebel ist mit einer gestaffelten, spitzbogigen Drillingsblende versehen, die von gekuppelten Spitzbogenblenden flankiert wird; das ehemals spitzbogige Ostfenster reicht bis in den Giebel, sein Abschluss schneidet in die Drillingsblende ein. Daher wird angenommen, dass das Fenster und/oder die Blenden im Giebel nachträglich verändert wurden. Das Innere wird durch eine Balkendecke mit der Jahreszahl 1688 abgeschlossen; aufgrund des Ostfensters ist anzunehmen, dass das Innere einst durch ein hölzernes Tonnengewölbe abgeschlossen war. Im Westen ist eine Empore mit vorgezogenem Mittelteil angebracht.
Ausstattung
Eine „gut proportionierte“[2] hölzerne Altarwand mit polygonaler Kanzel und seitlichen Durchgängen stammt vom Ende des 17. Jahrhunderts. Ein „qualitätvoller“[2] großer Kruzifixus aus Holz mit Resten der Farbfassung auf einem erneuerten Kreuz wird auf die Mitte des 15. Jahrhunderts datiert und wurde vermutlich bei der Säkularisation aus dem Kloster Chorin hierher gebracht. Er ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das einzige erhaltene Stück der inneren Ausstattung der Klosterkirche.[3] Ein Inschriftgrabstein von 1775 liegt vor dem Altar. Ein silbervergoldeter Kelch mit Patene stammt aus dem Jahr 1711, eine Taufschale aus Messing von 1680. Ein Leuchterpaar aus Zinn wurde 1707 gefertigt.[4]
Orgel
Die Orgel ist ein Werk von Alexander Schuke Potsdam Orgelbau aus dem Jahr 1968 mit sechs Registern auf einem Manual und Pedal. Die Disposition lautet:[5]
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- Koppeln: Pedalkoppel.
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 185.
Weblinks
- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09175144 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- Website der Kirchengemeinde Brodowin-Chorin
Einzelnachweise
- Informationen auf den Seiten des Förderkreises Alte Kirchen in Brandenburg. Abgerufen am 16. September 2020.
- Dehio-Handbuch Brandenburg (2012) S. 185.
- Günter Bittner, Ambrosius Schneider, Otto Groß, Joachim Fait: Chorin. Gestalt und Geschichte eines ehemaligen Zisterzienserklosters. St. Benno Verlag, Leipzig 1980, S. 71.
- Heinrich Trost, Beate Becker, Horst Büttner, Ilse Schröder, Christa Stepansky: Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Bezirk Frankfurt/Oder. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1980, S. 136.
- Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 16. September 2020.