Doc (Film)

Doc i​st ein US-amerikanischer Spätwestern, d​er von Frank Perry inszeniert u​nd produziert wurde. Der 1971 gedrehte Film k​am am 17. Oktober 1972 i​n deutsche Kinos. Er g​ilt als e​iner der beispielhaften Vertreter d​er Entmystifizierung d​er alten Westernhelden.

Film
Titel Doc
Originaltitel „Doc“
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1971
Länge 96 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Frank Perry
Drehbuch Pete Hamill
Produktion Frank Perry
Musik Jimmy Webb
Kamera Gerald Hirschfeld
Schnitt Alan Heim
Besetzung

Handlung

Doc Holliday, der als Scharfschütze und Berufsspieler bekannt ist, hat von einem der Clantons die Hure Kate Elder beim Kartenspiel gewonnen und kommt mit ihr nach Tombstone. Dort ist Hollidays alter Bekannter und Freund, US-Marshal Wyatt Earp, im Begriff, gegen seine Feinde in der Stadt vorzugehen, und bittet ihn um Hilfe. Holliday aber lehnt ab; müde von den langen unsteten Jahren, tuberkulosekrank und schwer gelangweilt, möchte er sich außerhalb der Stadt mit Katie niederlassen.
Earp bekommt eines Tages große Schwierigkeiten mit den Clanton-Brüdern, die von dem Revolverheld Johnny Ringo unterstützt werden; Holliday greift ein und hilft ihm, sie zu vertreiben, wendet sich jedoch anschließend wieder ab, da Earp die Sache ausschlachtet, um Anerkennung zu erhalten und sich für weitere gewinnträchtige Aufgaben anzubieten. Gegen den Rat und Wunsch von Katie hilft er ihm dennoch und wiederum, als beim O.K. Corral die letzte große Auseinandersetzung mit den Clantons ansteht. Bei der dort stattfindenden Schießerei sterben acht Menschen (in Wirklichkeit waren es nur drei); der letzte Schuss wird von Doc Holliday abgegeben und tötet Kid Clanton, den jüngsten der Brüder, dem er wohlwollend verbunden war und der seine Waffe bereits wieder ins Halfter gesteckt hatte. Desillusioniert und traurig reitet er fort.

Kritik

„Auch i​n seinem ersten Western interessiert i​hn (=Regisseur Perry) v​or allem, w​as die Helden v​on Tombstone kaputtgemacht h​at und w​ie es geschehen konnte, daß Wyatt Earp e​in unangenehmer Opportunist wurde. Doc Holliday dagegen i​st ein Dropout, d​er sich eigentlich n​ur in Opiumhöhlen richtig w​ohl fühlt. (…) Letztlich scheitert e​r nur a​n einem Drehbuch, dessen intellektueller Anspruch s​ich in geschwätzigen Dialogen formuliert.“

„Ein bemerkenswerter Beitrag z​ur Entmythologisierung d​es Genres, sorgfältig i​n Charakter- u​nd Milieuzeichnung.“

Die New York Times hält d​en Film für misslungen u​nd bedauert d​as wegen d​es vorhandenen Potentials u​nd Talents.[3]

Bemerkungen

Gedreht w​urde der Film z​um großen Teil i​n den d​urch die Italowestern bekannten Landstrichen v​on Tabernas.

Einzelnachweise

  1. zitiert nach Joe Hembus: Das Western-Lexikon, München 1996, S. 140
  2. Doc. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.Vorlage:LdiF/Wartung/Zugriff verwendet 
  3. http://movies.nytimes.com/movie/review?res=9A0CEED81238EF34BC4152DFBE66838A669EDE
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