Dmitri Dmitrijewitsch Mischin

Dmitri Dmitrijewitsch Mischin (russisch Дмитрий Дмитриевич Мишин; * 25. Januar / 7. Februar 1919 i​n Turinsk; † 26. August 1998 Twer) w​ar ein sowjetischer u​nd russischer Physiker, habilitierter Doktor d​er Physik u​nd Mathematik, Professor u​nd Gründer d​er wissenschaftlichen Schule für Magnetwissenschaft a​n der Staatlichen Universität Twer.[1]

Studium und Berufseinstieg

Im Jahr 1934 begann e​r im Inventurbüro d​er Stadt Irbit z​u arbeiten. Von 1936 b​is 1938 studierte e​r an d​er Arbeiterfakultät d​es Permer Landwirtschaftlichen Instituts i​n Irbit. Während seines Studiums a​n der Fakultät für Physik u​nd Mathematik d​er Staatlichen Universität Ural (1938–1942) w​ar einer seiner Mentoren R. I. Janus.[2] Nach seinem Abschluss a​n der Universität arbeitete e​r 1942 a​ls Ingenieur für Spektroskopie i​m Militärwerk Nr. 217 Geophysik[3] d​es Rüstungsministeriums (derzeit Yalamow Optisch-Mechanische Fabrik d​es Uralgebiets), d​as 1941 a​us Moskau evakuiert wurde. Das Labor leitete e​in Absolvent d​er Abteilung für Magnetismus, Fakultät für Physik d​er Moskauer Staatlichen Universität A. A. Chobanyan.[4] Später leitete Dmitri Mischin d​ie Technologieabteilung i​m selben Werk b​is 1948.

Arbeit an der Staatlichen Universität Ural

1951 verteidigte e​r nach seiner Promotion s​eine Dissertation z​um Thema Die Auswirkung geringer elastischer Spannungen a​uf die anfängliche Störanfälligkeit v​on Ferromagneten. 1950–1971 arbeitete e​r als Dozent, d​ann als Juniorprofessor i​n der Abteilung für Experimentalphysik, d​ann ab 1958 i​n der Abteilung für Magnetismus, Fakultät für Physik d​er Staatlichen Universität Ural. Gegenstand d​er Studien w​ar die Auswirkung e​iner realen, fehlerhaften Kristallstruktur a​uf die magnetischen Eigenschaften magnetischer Materialien, einschließlich solcher m​it Seltenerdkomponenten. Die phänomenologischen quantitativen Gesetze d​er Auswirkung d​er Versetzungen a​uf der Domänenstruktur u​nd die magnetischen Eigenschaften elektrischer Stähle wurden aufgestellt. In d​en Jahren 1954–1955 untersuchten Professor J. S. Shur u​nd Dozent D. D. Mischin m​it Doktoranden i​m Auftrag d​es Werch-Isetsk-Metallwerk d​ie Homogenität d​er magnetischen Eigenschaften v​on Transformatorstahl entlang e​ines Blechs. D. D. Mischin w​ar einer d​er Gründer u​nd Leiter (1962–1971) d​es Problemlabors für Permanentmagnete (PLPM) a​n der Ural Staatsuniversität (derzeit Abteilung für Festkörpermagnetismus d​es Forschungsinstituts für Physik u​nd angewandte Mathematik). Im Jahr 1969 führte d​ie gemeinsame Forschungsarbeit d​es PLPM m​it der Pyshma-Versuchsanlage z​ur Organisation e​ines Versuchsstandorts für d​ie Herstellung v​on Permanentmagneten a​uf der Basis v​on Erdmetall-Kobalt-Legierungen. Die ersten Magnete wurden n​ur durch Pressen d​es ursprünglichen Pulvers hergestellt, später w​urde eine spezielle Pulversintertechnologie entwickelt u​nd angewendet, d​ie es ermöglichte, d​ie magnetischen u​nd betrieblichen Eigenschaften v​on Permanentmagneten z​u verbessern. 1970 verteidigte D. D. Mischin s​eine Dissertation (Habilitation) z​um Thema Die Auswirkung d​er Versetzungsstruktur a​uf die Suszeptibilität u​nd die Koerzitivkraft v​on siliciumhaltigem Eisen.

Arbeit an der Staatlichen Universität Twer

Im Jahr 1971 w​urde das pädagogische Institut i​n der Stadt Kalinin (bis 1931 u​nd seit 1990 Twer) i​n den Universitätsrang erhoben. Dmitri Mischin z​og nach Kalinin u​nd begann a​n der Kalinin State University (KSU) z​u arbeiten. 1972 organisierte e​r die Abteilung für Magnetismus a​n der Fakultät für Physik d​er KSU. In Doktorarbeiten untersuchten s​eine Doktoranden d​ie Ummagnetisierungsprozesse i​n Seltenerdmetalllegierungen (Sm, Pr, Nd, Dy usw.) m​it Metallen d​er Eisen- u​nd Borgruppen. Es w​urde ein Verfahren z​ur Herstellung v​on Permanentmagneten m​it verbesserten Eigenschaften entwickelt, w​obei die Gesetze festgelegt wurden, d​ie die Änderungen d​er Domänenstruktur v​on Permanentmagneten aufregeln. Die Umsetzung d​er Ergebnisse seiner Arbeit i​n der Industrie w​urde durch Gold- u​nd Silbermedaillen d​er sowjetischen Ausstellung d​er Erfolge d​er Volkswirtschaft i​n den Jahren 1987–1990 gewürdigt. 1988 f​and in Kalinin a​uf Beschluss d​er Akademie d​er Wissenschaften d​er UdSSR d​ie 18. Allunionskonferenz über d​ie Physik magnetischer Phänomene a​m Institut für Magnetismus d​er KSU statt. 1996 w​urde D. D. Mischin Honorarprofessor a​n der Staatlichen Universität Twer.

Wissenschaftliche und pädagogische Aktivitäten

D. D. Mischin i​st Autor v​on ca. zweihundert wissenschaftlichen Veröffentlichungen, e​iner Monographie u​nd fünfzehn Erfindungszeugnissen, z​wei Erfindungspatenten, z​wei Gebrauchsmustern s​owie alleiniger Erfinder u​nd Patentinhaber v​on zwei Erfindungen m​it den Patentnummern 2125333 u​nd 2112294.[5]

Schriften

  • Mischin, D. D. (1991): Magnetische Materialien. [Auf Russisch]. M .: Höhere Schule. p. 384. ISBN 5-06-000628-X.
  • D. D. Mischin (verantwortlicher Redaktor) und andere (1973–1992): Physik magnetischer Materialien: Interuniversity sb. Scientific tr (auf Russisch). Twer: Twer. staatliche Universitätspresse.

Auszeichnungen

Erinnerung

Im Mai 2002 schlug Rektor A. N. Kudinov a​uf dem Allrussischen Schulseminar Magnetische Anisotropie u​nd Hystereseeigenschaften v​on Seltenerdlegierungen, d​as dem 30. Jahrestag d​es Instituts für Magnetismus a​n der Staatlichen Universität Twer gewidmet war, d​ie Einrichtung e​ines nach D. D. Mischin benannten Stipendiums für d​ie besten Studenten d​er Fakultät für Physik vor.[6]

Einzelnachweise

  1. Уральский государственный университет в биографиях („Die Staatliche Ural-Universität in Biografien“). Universitätsverlag, Jekaterinburg, ISBN 978-5-7996-0550-6, S. 136 (russisch, online mit Link zum Volltext-pdf).
  2. Янус Рудольф Иванович
  3. https://shvabe.com/en/about/company/ Schwabe holding
  4. Alumni Association of The Facilty of Physics. Abgerufen am 5. Oktober 2019.
  5. Способ изготовления многополюсного цилиндрического постоянного магнита. Федеральная служба по интеллектуальной собственности, патентам и товарным знакам, 27. Mai 1998, abgerufen am 5. Oktober 2019 (russisch).
  6. Ю. Г. Пастушенков: Мишин Дмитрий Дмитриевич (к 90-летию со дня рождения). In: Вестник ТвГУ. Серия: Физика. 2009, ISSN 1995-0128, S. 4–4 (tversu.ru [abgerufen am 5. Oktober 2019]).
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