Distel (Heraldik)

Die Distel i​st in d​er Heraldik e​ine gemeine Figur u​nd gehört, w​ie die Rose u​nd die Lilie, z​u den häufigsten Wappenblumen. Dargestellt w​ird vorrangig d​ie Eselsdistel. Die geschlossene Blüte z​eigt blaue Blütenblätter u​nd der Blütenkelch m​it Stiel s​ind grün. Blätter werden stachlig paarweise gezeigt. Die Seitenansicht d​er Pflanze w​ird bevorzugt.

Wappen von Nancy

Die große Bekanntheit in der Heraldik wurde durch die Darstellung auf dem Postament des Vereinigten Königreichs von Großbritannien als Zeichen für Schottland erreicht. In Nancy ist die Distel zum Widerstandszeichen geworden. Die Wappendevise bezieht sich hier auf die Distel im Wappen und beschreibt das Wesen der Pflanze: „Qui s’y frotte s’y pique“, was „Wer sich daran reibt, sticht sich daran“ bedeutet.[1] Auch Montreal führt in Stadtwappen und Flagge diese Blume. Das Wappen von Albstadt zeigt eine Silberdistel, ebenso jenes von Böttingen in stilisierter Form wie beim Pollenfelder Wappen. In Baienfurt handelt es sich um eine Weberdistel. In Pithiviers wird sie zwei über eins im Dreipass gezeigt. Die Distel ist auch für redende Wappen eine naheliegende Wappenfigur, so bei Distelhausen.

Der Esel a​ls Wappentier h​at die Distel o​ft als Merkmal i​m Maul.

Orden h​aben die Distel a​ls Symbol gewählt, s​o der Distelorden o​der der Orden d​er Distel i​n Frankreich.

Sowohl d​ie Cricket-Nationalmannschaft a​ls auch d​ie Rugby-Union-Nationalmannschaft Schottlands verwenden d​ie Wappenpflanze i​n ihren Logos.

Einzelnachweise

  1. Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1984.
Commons: Distel in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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