Dimpfl (Georgenberg)

Dimpfl i​st Ortsteil d​er Gemeinde Georgenberg i​m Bezirk Oberpfalz i​m Landkreis Neustadt a​n der Waldnaab.

Dimpfl
Gemeinde Georgenberg
Höhe: 640 m ü. NN
Einwohner: 74 (1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1971
Postleitzahl: 92697
Vorwahl: 09658

Geographische Lage

Dimpfl liegt in der Region Oberpfälzer Wald, 2 km südwestlich von Georgenberg. Zur Grenze nach Tschechien sind es in östlicher Richtung etwa 3 km. Pleystein befindet sich knapp 5 km im Süden. Dimpfl besteht aus mehreren Häusergruppen verstreut auf den Südwesthängen des 753 Meter hohen Rehberges am Osthang des Zottbachtales.[2]

Geschichte

Dimpfl hieß ursprünglich Hartmannsrieth. Die Endung -rieth des ursprünglichen Ortsnamens Hartmannsrieth deutet auf eine frühe Entstehung des Ortes schon vor dem 13. Jahrhundert hin. Die Orte mit den auf -reuth, -rieth, -ried, -richt (frühere Schreibweisen: -riut, -rivt, -rewt, abgeleitet von "roden", "Rodung") endenden Ortsnamen entstanden im Zusammenhang mit der ersten Besiedelung des Gebietes durch Rodung des dichten Waldes. Orte mit solchen Namen kommen sehr häufig im Bereich der Flüsse Pfreimd und Luhe und der angrenzenden Bäche vor. Diese waren Ausgangspunkt für die Besiedelung der Region.[3]

1308 übernahmen die Waldauer die Herrschaft Waldthurn. Sie nannten sich seit dieser Zeit Waldauer zu Waldthurn. In den folgenden Jahren erweiterten sie ihren Besitz durch Käufe vom Kloster Waldsassen. Im Jahr 1352 kauften die Waldauer zu Waldthurn unter anderem auch Dimpfl vom Kloster Waldsassen.[4]

Dimpfl lag am Südrand der Herrschaft Waldthurn, die den nördlichen Teil des Landkreises Vohenstrauß einnahm. Ende des 18. Jahrhunderts war Dimpfl eine Gemeinde im Landkreis Vohenstrauß. Zur Gemeinde Dimpfl gehörten zu dieser Zeit der Ort Dimpfl selbst mit 14 Anwesen und einer Mühle, Kühtränk mit einem Anwesen, Oedmühl (heute: Papiermühle) mit einem Hammergut und einer Papiermühle, Rehberg mit 11 Anwesen und Rehlohe mit einem Anwesen.[5]

1808 wurden Steuerdistrikte gebildet. Dimpfl w​ar Steuerdistrikt. Zum Steuerdistrikt Dimpfl gehörten außer Dimpfl selbst d​ie Dörfer Faislbach, Rehberg u​nd Vorderbrünst, d​er Weiler Neuenhammer u​nd die Einöden Galsterlohe u​nd Hammermühle.[6]

Aus den Steuerdistrikten entstanden Märkte, Ruralgemeinden und Dorfgemeinden. 1821 war Dimpfl eine Dorfgemeinde. Sie bestand aus dem Dorf Dimpfl selbst mit 35 Familien, der Einöde Kühtränk mit zwei Familien, der Einöde Prollermühle mit einer Familie und der Einöde Rehlohe mit zwei Familien.[7] Diese Dorfgemeinde Dimpfl bestand von 1821 bis 1830. Dann wurde sie erweitert. 1830 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Rehberg nach Dimpfl eingemeindet. Die Gemeinde Rehberg bestand aus dem Dorf Rehberg selbst mit 17 Familien und dem Weiler Galsterlohe mit 16 Familien. Außerdem kamen 1830 Hammermühle und Papiermühle zur Gemeinde Dimpfl hinzu.[8]

1867 h​atte Dimpfl 39 Gebäude u​nd 123 Einwohner. Dimpfl w​ar eine Gemeinde z​u der außer Dimpfl selbst n​och die Ortsteile Galsterlohe, Hammermühle, Kühtränk, Neuenhammer, Papiermühle, Prallermühle, Rehberg, Rehlohe, Schmidlerschleif u​nd Ziegelhütte gehörten.[9]

1871 g​ab es e​ine Freiwillige Feuerwehr i​n Dimpfl.[10]

1964 w​ar Dimpfl e​ine selbständige Gemeinde m​it den Ortsteilen Dimpfl, Galsterlohe, Hammermühle, Kühtränk, Papiermühle, Prollermühle, Rehberg, Rehlohe u​nd Schmidtlerschleif.[11]

Im Oktober 1970 g​ab es e​ine Abstimmung i​m Rahmen e​iner freiwilligen Gebietsreform. Zum 1. Januar 1971 w​urde dann a​us den ehemaligen Gemeinden Brünst, Dimpfl, Georgenberg, Neudorf u​nd Waldkirch d​ie Gemeinde Georgenberg gebildet.[12]

Einwohnerentwicklung in der Gemeinde Dimpfl ab 1840

1840–1910
JahrEinwohner
1840306
1852331
1861360
1871425
1880465
1890477
1900426
1910403
1919–2011
JahrEinwohner
1919375
1939306
1950380
1956358
1961331
1965330
1968296
198774

[13]

Die Einwohnerzahlen 1840 b​is 1968 beziehen s​ich auf d​ie oben genannte Gemeinde Dimpfl. Die Zahl v​on 1987 u​nd die Zahlen u​nter dem Punkt Religion beziehen s​ich nur a​uf den Ortsteil Dimpfl.

Religion

Bis 1788 gehörte Dimpfl zur Pfarrei Waldthurn. Dann wurde die Pfarrei Neukirchen zu St. Christoph gegründet. Seither gehört Dimpfl zu dieser Pfarrei und zum Dekanat Leuchtenberg. 1838 hatte Dimpfl 19 Häuser und 129 Katholiken. Es war zu 100 % katholisch.[14] 1913 hatte Dimpfl 17 Häuser und 108 Katholiken. Auf dem Gebiet der Pfarrei Neukirchen zu St. Christoph wohnten zu dieser Zeit 1474 Katholiken und 6 Protestanten.[15] 1990 lebten in Dimpfl 125 Katholiken. Die Pfarrei Neukirchen zu St. Christoph hatte zu dieser Zeit 1541 Katholiken und 24 Nichtkatholiken.[16]

Sehenswertes

Das erdgeschossiges Wohnstallhaus Dimpfl 5 stammt a​us der ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts. Es trägt e​in Halbwalmdach u​nd ist u​nter der Nummer D-3-74-123-12 a​ls Denkmalschutzobjekt i​n der Liste d​es Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege eingetragen.[17]

Einzelnachweise

  1. http://gov.genealogy.net/item/show/DIMPFL_W8481
  2. Fritsch Wanderkarte Der Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald, Maßstab 1 : 50.000
  3. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 6
  4. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 189
  5. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 149, 191, 192
  6. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 207
  7. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 215
  8. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 221
  9. Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon., Band 5, München 1867, Literarisch-artistische Anstalt der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, S. 802, online: Statistisches Handbuch Bayern, 1867
  10. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 27. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.feuerwehr-georgenberg.de
  11. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 221
  12. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.georgenberg.de
  13. Max Steger: 100 Jahre Verwaltung des Landkreises Vohenstrauß. In: Gerhard Gietl und Alfred Hoeppner (Redaktion): Der Landkreis Vohenstrauß. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1969, S. 66, 67.
  14. Joseph Lipf (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag Friedrich Pustet, 1838, S. 166, online: Matrikel Regensburg 1838: Waidhaus
  15. Antonius von Henle (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. Verlag der Kanzlei des Bischöflichen Ordinariates Regensburg, 1916, S. 330
  16. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 432, 433
  17. Denkmalliste für Georgenberg (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
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