Dietrich von Werben
Dietrich (lateinisch Teodericus comes de Wirbene; † 1183 oder später) war Graf von Werben, heute Burgwerben bei Weißenfels in Sachsen-Anhalt.
Leben
Dietrich war ein Sohn von Albrecht dem Bären, dem ersten Markgrafen von Brandenburg und dessen Frau Sophie. Seine Brüder waren unter anderem Markgraf Otto I. von Brandenburg, Bischof Siegfried von Brandenburg und Herzog Bernhard von Sachsen. Er heiratete Mathilde (Mechthild), eine Tochter Landgraf Ludwigs II. von Thüringen und Schwester Landgraf Ludwigs III. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor, der den Namen des Vaters erhielt.
1147 wurde Dietrich erstmals an der Seite seines Vaters und einiger Brüder erwähnt, danach noch mehrere Male. Er weilte an deren Seite auf mehreren Hof- und Fürstentagen. Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1170 erhielt er die Grafschaft Werben. Mit seinen Brüdern Otto, Hermann und Bernhard widersetzte er sich Kaiser Friedrich Barbarossa, der die Grafschaft Plötzkau an sich bringen wollte. Dafür beschädigte dessen Neffe Ludwig III. von Thüringen 1173 die Burg Werben. Bei den Kämpfen wurde Dietrich durch einen Pfeil schwer verletzt. In späteren Jahren machte er eine Pilgerfahrt ans Grab Christi.
Dietrich war Vogt des Zisterzienserklosters Goseck und bedachte die Klöster Obernkirchen und Oldisleben mit Schenkungen. 1183 wurde er letztmals erwähnt und starb mutmaßlich noch im gleichen Jahr. Die Grafschaft Werben fiel an seinen Bruder Bernhard, da Dietrichs einziger Sohn noch vor dem Vater verstorben war.
Dietrich ist nicht identisch mit dem gleichnamigen Komtur der Johanniterkommende Werben an der Elbe.
Literatur
- Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär, Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt. Böhlau, Köln, Weimar, Wien 2001, S. 127 ff. (Auszüge)
- Ernst Gotthelf Gersdorf: Mittheilungen aus der Universitätsbibliothek zu Leipzig. In: Berichte vom Jahre 1838 an die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft zu Erforschung vaterländischer Sprache und Alterthümer in Leipzig. Leipzig 1836, S. 48–51
- Otto von Heinemann (Hrsg.): Codex diplomaticus Anhaltinus. Erster Theil: 936–1212. Dritte Abtheilung: 1170. Nov. 18. – 1212. Febr. Emil Barth, Dessau 1873; Volltext (Wikisource)