Die Journalistin (Fernsehserie)

Die Journalistin ist eine dreizehnteilige Fernsehserie, die im Auftrag des ZDF von der Polyphon Film- und Fernseh-GmbH Hamburg zwischen dem Juli 1969 und dem März 1970[1] produziert wurde. Die Erstausstrahlung der 45-minütigen Episoden fand sonntags um 20:15 Uhr im ZDF zwischen dem 4. Oktober 1970 und dem 6. Juni 1971 statt.

Fernsehserie
Originaltitel Die Journalistin
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1970–1971
Länge 45 Minuten
Episoden 13 in 1 Staffel
Produktion Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft
Musik Martin Böttcher
Erstausstrahlung 4. Oktober 1970 auf ZDF
Besetzung
In der Titelrolle: Marianne Koch (moderne Aufnahme)

Die Regie führte Georg Tressler, der Produzent war Gyula Trebitsch. Die Drehbücher stammten von Stefan Wolf, Rainer Brandt, Werner Jörg Lüddecke, Thomas Westa, Bruno Hampel, Marion von Möllendorf und Hans G. Franzis. Für die Redaktion des ZDF war Fred Spirek verantwortlich, die Produktionsleitung übernahm Bernd Burgemeister. Gedreht wurde in Farbe. Hinter der Kamera stand bei allen Folgen Wolfgang Treu. Die Filmbauten zu den Folgen 1 bis 4 gestaltete das eingespielte Szenenbildner-Duo Herbert Kirchhoff und Albrecht Becker, danach entwarf Becker die Bauten bis zur letzten Folge im Alleingang. Gudrun Hildebrandt zeichnete für die Kostüme zuständig, Ursula Dalchow sorgte für den Filmschnitt.[1]

Die seit 20 Jahren nahezu ununterbrochen vor der Kamera stehende Filmschauspielerin Marianne Koch beendete nach einer Staffel mit Die Journalistin ihr Schauspielerin-Dasein in Gänze und nahm 1971 ihr zu Anfang der 1950er Jahre unterbrochenes Medizinstudium wieder auf.

In der dritten Episode „Ärger mit Uwe“ ist der sehr junge Marius Müller-Westernhagen zu sehen.

Handlung

Im Zentrum des Geschehens steht die Hamburger Journalistin Renate Albrecht, die in Zusammenarbeit mit dem Fotoreporter Pit Schaffer spannenden Geschichten aus dem Alltag ganz normaler Menschen nachgeht, die es verdienen, in ihrer Zeitung „Prisma“ abgedruckt zu werden. Dabei nimmt sie ihre Arbeit sehr ernst und versucht, Hintergründe aufzudecken. Oberflächliche Geschichtchen sind Renate suspekt. Ihr zentrales Rechercheumfeld ist natürlich Hamburg, dennoch führen ihre journalistischen Nachforschungen auch zu Städten im europäischen Ausland wie Seefeld in Tirol oder Amsterdam. Renates Chefredakteur erwartet von ihr Storys, die bei den Lesern Aufsehen erregen und zwischenmenschliches Interesse erwecken. Ein Beispiel: Ihr erster Fall führt sie zu Paul Kraske. Der Mann soll 13.000 DM zu Unrecht bezogene Rente zurückzahlen, wozu er jedoch nicht imstande ist. In Renate Albrecht findet er eine Verbündete, die versucht, ihm zu helfen und ein großes Unglück zu verhindern.

Episodenliste

Nr.
(ges.)
Nr.
(St.)
Original­titelErstaus­strahlung DeutschlandRegieDrehbuchErstausstrahlender
Sender
1 1 Die Sache mit Kraske4. Oktober 1970Georg TresslerStefan WolfZweites Deutsches Fernsehen
2 2 Der erste Sonntag im August25. Oktober 1970Georg TresslerStefan Wolf, Rainer BrandtZweites Deutsches Fernsehen
3 3 Ärger mit Uwe8. November 1970Georg TresslerWerner Jörg LüddeckeZweites Deutsches Fernsehen
4 4 Ein Unfall wie tausend andere22. November 1970Georg TresslerThomas WestaZweites Deutsches Fernsehen
5 5 Eskapaden in Seefeld20. Dezember 1970Georg TresslerStefan WolfZweites Deutsches Fernsehen
6 6 Gesetz ohne Gnade17. Januar 1971Georg TresslerBruno HampelZweites Deutsches Fernsehen
7 7 Ein Sohn für Renate31. Januar 1971Georg TresslerStefan WolfZweites Deutsches Fernsehen
8 8 Interview für Amsterdam28. Februar 1971Georg TresslerStefan Wolf, Marion von MöllendorfZweites Deutsches Fernsehen
9 9 Hansa 7 ruft Nordstrand14. März 1971Georg TresslerStefan Wolf, Hans G. FranzisZweites Deutsches Fernsehen
10 10 Eine Stunde Angst28. März 1971Georg TresslerWerner Jörg LüddeckeZweites Deutsches Fernsehen
11 11 Affäre Pagel18. April 1971Georg TresslerStefan WolfZweites Deutsches Fernsehen
12 12 Zwei Gentlemen machen Urlaub9. Mai 1971Georg TresslerStefan WolfZweites Deutsches Fernsehen
13 13 Ausbruch vom Alltag6. Juni 1971Georg TresslerStefan Wolf, Werner Jörg LüddeckeZweites Deutsches Fernsehen

Kritik

Die Zeit widmete der Serie zu Weihnachten 1970 eine längere Beurteilung: „Das sind die Geschichten, die man der Journalistin auf den Marianne-Koch-Körper geschrieben hat, gar nicht so furchtbar schief. (…) Was mehr stört, ist der Titel; diese Journalistin ist natürlich keine Journalistin; sie verführt zum Kalauern: ein fleißiges Journalieschen ist sie. Was nicht stören würde, das wäre eine kritische Sequenz über den Journalismus, zwei, drei Sätze, ein Schwenk, ein scharfer Schnitt, ein Schuß Wahrheit quer durch die Traumfabrik. Daß hier nichts stört, das stört am meisten. Doch man nimmt’s hin; und man wundert sich als Journalist zuweilen immer noch, wie wenig den Fernsehstückeschreibern, von denen einige doch hervorragende Journalisten waren, zum Journalismus einfällt.“[2]

DVD-Veröffentlichung

Am 11. Dezember 2020 erschien bei Pidax-Film eine Komplett-Box mit allen 13 Episoden.

Einzelnachweise

  1. CineGraph: Lieferung 3: Georg Tressler. F 15
  2. Kritik in Die Zeit vom 25. Dezember 1970.
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