Diana (Rybník nad Radbuzou)

Diana, (tschechisch auch: Dianin Dvůr, deutsch: Dianahof) i​st eine Wüstung a​uf dem Gebiet v​on Rybník n​ad Radbuzou i​m Okres Domažlice i​n Tschechien.

Diana (Rybník nad Radbuzou)
Diana
Diana (Rybník nad Radbuzou) (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Plzeňský kraj
Bezirk: Domažlice
Gemeinde: Rybník nad Radbuzou
Geographische Lage: 49° 29′ N, 12° 39′ O
Höhe: 600 m n.m.
Einwohner:
Postleitzahl: 345 25

Nicht verwechselt werden darf das Diana-Jagdschloss (deutsch: Dianaberg), Teil der Gemeinde Rozvadov (Kreis Tachau), mit dem gleichnamigen, 21 Kilometer weiter südlich gelegenen, Diana-Jagdschloss (deutsch: Dianahof), Teil der Gemeinde Rybník nad Radbuzou (Kreis Domažlice). Beide Jagdschlösser werden tschechisch nach der Göttin der Jagd mit Diana bezeichnet, nur die deutsche Bezeichnung unterscheidet sich. Beide Jagdschlösser liegen nahe der deutsch-tschechischen Grenze und sind nur 21 Kilometer voneinander entfernt. Während das Diana-Jagdschloss bei Rozvadov ein prächtiges Gebäude in einem bewohnten kleinen Dorf ist, sind von dem Diana-Jagdschloss bei Rybník nad Radbuzou nur einige zerfallene Mauerreste erhalten, die sich inmitten einer völlig unbewohnten Gegend befinden. Beide Objekte stehen unter tschechischem Denkmalschutz:

  • Diana bei Rozvadov mit der Denkmal-Nummer (číslo rejstříku) ÚSKP: 41888/4-1887[1]
  • Diana bei Rybník nad Radbuzou mit der Denkmal-Nummer (číslo rejstříku) ÚSKP: 29252/4-5179[2]

Geographische Lage

Südlich des Reichensteins, ungefähr 400 Meter südöstlich von Bayrisch-Schwarzach und dem untergegangenen Böhmisch-Schwarzach, am Osthang oberhalb der Bayerischen Schwarzach (tschechisch: Černý potok) befinden sich in einem Gebüsch die Ruinen des ehemaligen Jagdschlosses Dianahof und die Grundmauern der umgebenden Gebäude. Man kann vom Grenzübergang Schwarzach zu Fuß oder mit dem Fahrrad dorthin gelangen. Für normale PKWs ist die dorthin führende Straße eher ungeeignet.

Mauerreste des ehemaligen Jagdschlosses Dianin Dvůr in der Gemeinde Rybník nad Radbuzou

Geschichte

1812 brannte das in Dianahof befindliche Meierhofgebäude ab.[3] 1819 wurde an seiner Stelle ein Jagdschlösschen im Biedermeierstil erbaut. Es besaß nur sieben Zimmer, alle im Biedermeierstil eingerichtet.[4] 1825 ließ Freiherr Christoph von Wiedersperg neben dem Jagdschloss eine dem heiligen Christoph geweihte Kapelle errichten. 1860 erhielt die Kapelle die Messlizenz. Von Dianahof bis hin nach Rybník zog sich ein 500 Hektar großer Tiergarten mit Hochwild, Damwild, Rehwild, Mufflons, Füchsen, Dachsen und kleinerem Raubwild.[3] Außer dem Jagdschloss und der Kapelle gab es in Dianahof auch eine Schule, in die auch die Kinder aus Böhmisch-Schwarzach gingen.[5] Dianahof gehörte zum Ortsteil Unterhütten der Gemeinde Waier. Die letzten Besitzer von Dianahof war die Familie Coudenhove-Kalergi. Während der Zeit des Eisernen Vorhangs war im Dianahof bis in die 1960er Jahre eine Einheit der Pohraniční stráž, der Grenzwache der Tschechoslowakei, stationiert.[6] Heute (2014) sind nur noch wenige verfallene Mauerreste und Grundmauern übrig.[7]

Siehe auch

Literatur

  • Franz Liebl u. a. (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz mit den deutschen Siedlungen im Bezirk Taus. Furth im Wald 1967.
  • Zdeněk Procházka: Auf den Spuren der verschwundenen Dörfer des Böhmischen Waldes – Tauser Teil. Übersetzung ins Deutsche: A. Vondrušová, Verlag Nakladatelství Ceského lesa Domažlice
Commons: Diana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. zámek Diana. ÚSKP 41888/4-1887, Element 18893137. In: pamatkovykatalog.cz. Národní památkový ústav; (tschechisch).
  2. zřícenina loveckého zámečku Diana. ÚSKP 29252/4-5179, Element 14982698. In: pamatkovykatalog.cz. Národní památkový ústav; (tschechisch).
  3. Josef Bernklau: Dianahof. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler, Eichstätt 1967, S. 239.
  4. Richard Graf Coudenhove-Kalergi: Mein Paradies. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler, Eichstätt 1967, S. 5.
  5. Josef Bernklau, Johann Micko: Schwarzach. In: Franz Liebl, Heimatkreis Bischofteinitz (Hrsg.): Unser Heimatkreis Bischofteinitz. Brönner & Daentler, Eichstätt 1967, S. 270–271.
  6. M.Šidlák: Dianin Dvůr. 2015, abgerufen am 27. Juni 2021 (tschechisch).
  7. Zdeněk Procházka: Auf den Spuren der verschwundenen Dörfer des Böhmischen Waldes - Tauser Teil. Übersetzung ins Deutsche: A. Vondrušová, Verlag Nakladatelství Ceského lesa Domažlice.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.