Diamantenbatterie
Eine Diamantenbatterie wäre eine aus schwach radioaktivem Abfall 14C hergestellte langlebige Primärzelle.
Die noch nicht marktreife Entwicklung erfolgte am Cabot Institute an der University of Bristol und wurde 2016 vom Physikprofessor Tom Scott vorgestellt.
Das Kohlenstoff-Isotop 14C entsteht in Graphitblöcken, die in Kernreaktoren als Neutronenmoderator eingesetzt werden. Unter Abgabe von Betastrahlung zerfällt es zum stabilen Stickstoff-Isotop 14N. Aufgrund der Radioaktivität kann die Batterie mit diamantförmigem 14C als betavoltaische Apparatur eingesetzt werden. Die Halbwertszeit beträgt mehrere tausend Jahre.
Quelle des C-14 ist die unerwünschte Verunreinigung des verwendeten Graphits mit Stickstoff. Das C-14 lässt sich in relativ reiner Form aus dem Graphit gewinnen, da es sich um ein Aktivierungsprodukt des Stickstoffs und nicht des Kohlenstoffs handelt. Da das C-14 in dieser Form nur beim Rückbau von älteren Graphitreaktoren anfällt, fehlt einer darauf aufbauenden Radionuklidbatterie grundsätzlich die Rohstoffquelle.
Siehe auch
Weblinks
- Caroline Delbert: How to turn nuclear waste into diamond batteries. In: Popular Mechanics, 21. Januar 2020.
- Lukas Feldhaus: Nukleare Diamanten. In: Die Zeit, 5. Januar 2017.
- Jason Murdoch: Diamond batteries created with nuclear waste may soon provide source of „near infinite“ power. In: Newsweek, 22. Januar 2020.