Deutsches Hafenmuseum

Das Deutsche Hafenmuseum ist ein geplantes Museum in Hamburg, das sich der Geschichte und historischen und gegenwärtigen Rolle der deutschen Häfen am Beispiel des Hamburger Hafens widmen soll.[1] Die Eröffnung ist ab 2029 am Kleinen Grasbrook geplant.[2]

Die historische Viermast-Stahlbark Peking liegt nach ihrer Überführung im Hafenmuseum Hamburg und soll eines der Exponate des Deutschen Hafenmuseums werden.

Der Aufbau des Museums wird federführend durch die Kulturbehörde der Freien und Hansestadt betreut, die inhaltliche Beratung erfolgt durch die Stiftung Historische Museen Hamburg[1], in deren Trägerschaft sich das Museum für Hamburgische Geschichte, das Museum der Arbeit in Barmbek und das Altonaer Museum mit ihren jeweiligen Außenstellen befinden.

Mögliche Standorte des Museums sind das heutige Hafenmuseum …
… die Landungsbrücken …
… und die Flächen neben den Musical-Theatern im Hafen.
Teilrestaurierte Peking im Juli 2019

Standort

Für das Museum wurden zunächst verschiedene Standorte erwogen, die sämtlich im Hafen bzw. in seinem unmittelbaren Umfeld liegen:

Schließlich wurde im Dezember 2017 alle drei vorgeschlagenen Standorte aufgrund unterschiedlicher Nachteile ausgeschlossen. Die Fläche westlich der Landungsbrücken wurde als zu begrenzt für das Entwicklungspotential für ein solches Museum eingeschätzt und die beiden anderen Flächen seien wegen „Störfallbetrieben“ in der Nachbarschaft nicht genehmigungsfähig.

Als zukünftiger Standort wurde nun eine Fläche am bis 2016 von der HHLA genutzten Überseezentrum auf dem Kleinen Grasbrook ausgewählt. Das Areal wird derzeit im Hinblick auf die Errichtung des neuen Stadtviertels „Grasbrook“ durch die HafenCity Hamburg GmbH vollkommen überplant.[3][4][5][6] Die Peking, die aktuell am alten Standort des heutigen Hafenmuseums an den 50er Schuppen liegt, soll hier einen neuen Liegeplatz bekommen. Der Standort in den 50er Schuppen soll jedoch ebenfalls erhalten bleiben. Aufgrund von baulichen Verzögerungen wird mit einer Eröffnung des Hafenmuseums am neuen Standort frühstens 2029 gerechnet.[2]

Ursula Richenberger ist Projektleiterin des Deutschen Hafenmuseums.

Museumsdaten

Das Museum soll eine Fläche von 7000 Quadratmetern haben. Rund 300.000 Besucher pro Jahr sind geplant. Die Basissammlung für das Deutsche Hafenmuseum soll aus den rund 10.000 Exponaten des bisherigen Hafenmuseums in den historischen Schuppen 50 bis 52 stammen.[7]

Im März 2017 rief die Stiftung Historische Museen Hamburg die Bürger dazu auf, „maritimes Spielzeug“ (kleine Schiffe, Kräne und Figuren) für eine Kunstinstallation zu spenden.[8][9]

Finanzierung

Der Aufbau des Museums wird durch den Bund mit 120 Mio. Euro unterstützt. 38,5 Mio. Euro[10] davon waren bereits auf die Überführung und Sanierung der historischen Viermast-Stahlbark Peking, die seit August 2017 in der Peters Werft in Wewelsfleth restauriert und am 7. September 2020 nach Hamburg überführt wurde, verbraucht worden. Ursprünglich waren 26 Mio. EUR für die Peking bewilligt gewesen.[11][12]

Die Mittel wurden vom Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags in seiner Sitzung vom 12. November 2015 bewilligt.[11]

Personal- und Betriebskosten des Museums sollen durch die Freie und Hansestadt getragen werden.[13][14]

Kritik

Im Februar 2017 kritisierte Maximilian Probst in der Zeit, das Deutsche Hafenmuseum sei ein „drastischer Fehler“. Hamburg habe bereits fünf Museen zu maritimen Themen. Insbesondere sei anstelle eines weiteren Museums das bestehende Internationale Maritime Museum konzeptionell neu auszurichten.[15] SPD-Politiker Johannes Kahrs entgegnete im März 2017 mit einem Plädoyer für die 50er Schuppen als Standort des zukünftigen Deutschen Hafenmuseums.[14] Die Hamburger Academy for Architectural Culture hat im Frühjahr 2017 unter der Leitung des Architekten Volkwin Marg fünf Entwürfe zum Hafenmuseum erarbeitet, die am Standort auf dem Kleinen Grasbrook, der in diesem Rahmen ebenfalls favorisiert wurde, die architektonischen Möglichkeiten für einen Neubau abstecken.[16]

Einzelnachweise

  1. Deutsches Hafenmuseum: Eine Idee wird Wirklichkeit. Abgerufen am 6. Dezember 2016.
  2. NDR: Deutsches Hafenmuseum in Hamburg: Es geht kaum voran. Abgerufen am 29. Januar 2022.
  3. Eckhard-Herbert Arndt: „ÜZ“ weicht deutschem Hafenmuseum · Das Millionen-Projekt soll auf dem Kleinen Grasbrook entstehen. In: Täglicher Hafenbericht vom 20. Dezember 2017, S. 2
  4. Wohin nur mit dem Deutschen Hafenmuseum?
  5. Deutsches Hafenmuseum wird am Grasbrook gebaut
  6. Deutsches Hafenmuseum mit „Peking“ bekommt zwei Standorte
  7. WeltN24: Besuch in einem Museum, das es noch nicht gibt, 30. März 2017
  8. Hamburger Abendblatt: Deutsches Hafenmuseum sucht dringend maritimes Spielzeug, 11. März 2017
  9. NDR.de: Projektskizze Installation: „Die Welt spielt Hafen“: Spielzeug gesucht. Abgerufen am 30. April 2017
  10. https://www.ndr.de/geschichte/schiffe/Peking-zurueck-in-Hamburg-Die-Geschichte-des-Flying-P-Liners,peking1168.html Norddeutscher Rundfunk am 8. September 2020 / Hamburg Journal: Eine Legende ist zurück: Die Geschichte der "Peking", abgerufen am 8. Sep. 2020
  11. Focus: Die Hansestadt Hamburg bekommt ein Deutsches Hafenmuseum – und ein historisches Segelschiff zurück, 12. November 2015
  12. New York: Keine Peking-Ente: Börries von Notz inspiziert Frachtsegler – WELT. Abgerufen am 13. Mai 2017.
  13. Die Welt: Neue Impulse für Deutsches Hafenmuseum, 21. Oktober 2016
  14. Johannes Kahrs: Bitte Kurs halten! In: Die Zeit, 1. März 2017.
  15. Maximilian Probst: Kurswechsel bitte! In: Die Zeit, 19. Februar 2017
  16. Deutsches Hafenmuseum. In: Mark – Another Architecture, No. 68, June-July 2017, S. 18.
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