Deutsche Biertrinker Union

Die Deutsche Biertrinker Union (DBU) war eine Kleinpartei in Deutschland, die sich in der Deutschen Demokratischen Republik kurz vor der Volkskammerwahl 1990 in Rostock gründete und als „Spaßpartei“ gilt. Zur Partei gehörten Mitte März 1990 der Student Andreas Häse (Geschäftsführer), Jan Hackmann (stellvertretender Geschäftsführer), Mathias Krack (Pressesprecher), Steffen Hackmann (Schatzmeister) und Rüdiger Fuhrmann (Vorstandsmitglied).

Vorstandsmitglieder der DBU am 15. März 1990 in Rostock

Nach eigenen Angaben hatte die DBU bis zu 900 Mitglieder.

Wahlbeteiligungen

Bei der Volkskammerwahl 1990 in der DDR trat die DBU nur im Bezirk Rostock an und erhielt 2.534 Stimmen (0,0 Prozent in der DDR beziehungsweise 0,4 Prozent im Bezirk Rostock). Die Mottos lauteten u. a. „Schwerter zu Bierhumpen“ (Abwandlung der Redewendung „Schwerter zu Pflugscharen“) und „Wir sind gegen ausländisches Dünnbier“. Nach der Wiedervereinigung trat sie in der Bundesrepublik Deutschland bei den ersten Landtagswahlen in allen fünf neuen Ländern an.

In der Unterhaltungssendung Im Krug zum grünen Kranze vom 2. Oktober 1990 hatten Vertreter der DBU, unter anderem Bernd Gutsmann, die Gelegenheit, ihre Ziele zu erläutern.

Bei der ersten Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am 14. Oktober 1990 erzielte die DBU mit 0,6 Prozent der Stimmen dabei ihr bestes Landtagswahlergebnis und erreichte auf kommunaler Ebene sogar ein Mandat in Rostock und im Kreistag Parchim. In Sachsen kam sie mit 29 Kandidaten auf 0,5 Prozent und in den übrigen neuen Ländern auf jeweils 0,3 Prozent.

Zur ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl 1990 wurde die DBU nicht zugelassen und verlor dadurch schnell an Bedeutung.

Inhaltliches Profil

Die DBU beschränkte sich in ihrem Wahlprogramm auf Fragen des Bierrechts, besonders engagierte sie sich für die Einhaltung des deutschen Reinheitsgebots, für die Beibehaltung der in der DDR staatlich subventionierten Bierpreise und für die Aufhebung der Sperrstunde.[1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. DBU. In: Hamburger Abendblatt. 19. März 1990, ISSN 0949-4618, S. 5 (Kurzmeldung mit einem handgezeichneten Plakat anstelle der Überschrift).
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