Der ferne Klang
Der ferne Klang ist eine Oper in drei Akten von Franz Schreker. Die Uraufführung fand 1912 in Frankfurt am Main statt.
Werkdaten | |
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Originaltitel: | Der ferne Klang |
Form: | durchkomponiert |
Originalsprache: | deutsch |
Musik: | Franz Schreker |
Libretto: | Franz Schreker |
Uraufführung: | 18. August 1912 |
Ort der Uraufführung: | Frankfurt, Opernhaus |
Spieldauer: | ca. 2¼ Stunden |
Personen | |
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Handlung
Erster Akt
Das Werk spielt in Deutschland und Venedig um das Jahr 1900. Der junge Komponist Fritz lässt Grete, seine Geliebte, zurück und sucht in der Fremde den „fernen Klang“, der sein künstlerisches Schaffen erfüllen soll. Gretes Vater verspielt im Rausch seine Tochter an den Wirt des Gasthauses „Zum Schwan“. Da Grete den Heiratsantrag des Wirts nicht annehmen will, verlässt sie bei Nacht und Nebel ihr Elternhaus. Zunächst denkt sie an Selbstmord, aber bei der Betrachtung der mondbeleuchteten Landschaft siegt ihr Lebenswille. Sie überlässt sich einer alten Kupplerin, die ihr gefolgt ist.
Zweiter Akt
Jahre darauf feiert Grete, die zu einer bekannten Kurtisane geworden ist, mit ihren Verehrern auf einer Insel vor Venedig ein rauschendes Fest. Der anwesende Graf hat sich unsterblich in Grete verliebt, die ihn aber abblitzen lässt, weil er sie zu stark an Fritz erinnert. Zur Ablenkung ruft sie einen Wettbewerb aus: Wer das schönste Lied vorträgt, darf eine Nacht mit ihr verbringen. Kurz vor Ende des Wettbewerbs erscheint Fritz, dessen Suche nach dem „fernen Klang“ bislang ergebnislos war. Er erkennt Grete, singt von seiner Liebe und wird zum Sieger gekürt. Als er dadurch erkennt, was aus seiner einstigen Angebeteten geworden ist, wendet er sich angewidert von ihr ab. Grete gibt sich in ihrer Verzweiflung dem Grafen hin.
Dritter Akt
Fritz’ Oper „Die Harfe“ fällt bei der Premiere durch. Unter den Zuschauern ist auch Grete, die sich mittlerweile als Straßendirne verdingt. Fritz erkennt zu spät, dass er Grete nicht hätte abweisen dürfen. Als sie zu ihm zurückkehrt, stirbt er an Erschöpfung in ihren Armen.
Anmerkungen
Mit „Der ferne Klang“ feierte der Komponist Franz Schreker seinen ersten Opernerfolg. Die grundlegenden Elemente seiner besonderen Klangsprache sind deutlich zu erkennen: modulationsreiche und bewegte Harmonik bis an den Rand der Tonalität sowie eine üppige Orchestrierung. Die Singstimmen sind mit einer Belcanto-Intensität nach dem Vorbild Puccinis ausgearbeitet. Die Künstlerproblematik und auch die angedeutete Flucht in Scheinwelten wurden um das Jahr 1900 sehr oft behandelt. Die Figur des Fritz trägt autobiographische Züge. Zur Zeit der Entstehung dieses Werkes war auch Schreker auf der Suche nach dem „reinen Klang“.
Bei der Uraufführung an der Oper Frankfurt, 1912, spielte und sang der Tenor Karl Gentner (1876–1922) die männliche Hauptrolle des Fritz.
Literatur
- Christopher Hailey: Franz Schreker. 1878–1934. A cultural biography. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1993, ISBN 0-521-39255-1 (Kapitel 2: Der ferne Klang: „so ganz etwas Neu's“ in der Google-Buchsuche).
- Ulrike Kienzle: Das Trauma hinter dem Traum: Franz Schrekers Oper 'Der ferne Klang' und die Wiener Moderne. Ed. Argus, Schliengen 1998, ISBN 3-931264-05-X (zugl.: Frankfurt (Main), Univ., Diss., 1997).
- Thomas Leibnitz: Franz Schreker. Der ferne Klang (1912). In: Günter Brosche (Hrsg.): Musikerhandschriften von Heinrich Schütz bis Wolfgang Rihm. Reclam, Stuttgart 2002, ISBN 3-15-010501-3, S. 124–125 (mit Abbildung der Handschrift der Particellseite, Blatt 3v).
- Walter Windisch-Laube: Fernhin im nahenden Klang: Franz Schrekers Windharfen-Opera. In: Ders.: Einer luftgebornen Muse geheimnisvolles Saitenspiel. Zum Sinnbild der Äolsharfe in Texten und Tönen seit dem 19. Jahrhundert, Bd. 2/2. Are, Mainz 2004, ISBN 3-924522-18-9, S. 665–732 (zugl.: Frankfurt (Main), Univ., Diss. 2000).
Weblinks
- Der ferne Klang: Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project
- Handlung von Der ferne Klang bei Opera-GuideZielseite wegen URL-Umstellung zurzeit nicht erreichbar