Der Protektor

Der Protektor (engl. The Protector) i​st ein 1985 i​n Hongkong u​nd den USA gedrehter Martial Arts- u​nd Actionfilm, inszeniert i​n der amerikanischen Fassung v​om Regisseur James Glickenhaus.

Film
Titel Der Protektor
Originaltitel The Protector
Produktionsland Hongkong, USA
Originalsprache Kantonesisch, Englisch
Erscheinungsjahr 1985
Länge ca. 85 (zensiert) Minuten / ca. 91 (US-Version) (indiziert) Minuten
Altersfreigabe FSK 16 (zensiert) / 18 (US-Version) (indiziert)
Stab
Regie James Glickenhaus
Drehbuch James Glickenhaus
Produktion David Chan,
Leonard Ho
Musik Ken Thorne
Kamera Chang Yao Chu,
Mark Irwin
Schnitt Yao Chung Chang,
Evan A. Lottman,
Barbara Minor
Besetzung

Handlung

Der New Yorker Polizist Billy Wong rächt eiskalt u​nd mittels Kampfkunst u​nd großem Waffeneinsatz e​inen bei Bandenkriegen getöteten Kollegen. Daraufhin w​ird er degradiert u​nd als Bewacher e​iner Modenschau abgestellt. Die beschauliche Ruhe währt jedoch n​icht lange, d​a die Modedesignerin entführt wird. Es z​eigt sich, d​ass ihr Vater, e​in vorgeblich seriöser Geschäftsmann, Kopf e​iner internationalen Drogenbande i​st und d​ie Entführer s​ich nach Hongkong abgesetzt haben.

Zusammen m​it seinem Kollegen Danny Garoni m​acht sich Wong n​un an d​ie Verfolgung u​nd kämpft i​n Hongkong g​egen das Drogenkartell u​nd die Behörden, w​obei ganze Firmengebäude i​n die Luft fliegen. Letztlich k​ommt es z​um blutigen a​ber für d​en Protagonisten glücklichen Showdown.

Kritik

"Kein Polizeifilm. Kein Karatefilm. Eher e​in zeitgemäßer Ritterfilm. Glickenhaus benutzt d​as Kino a​ls modernes Jahrmarktsvergnügen. Bei i​hm ist gefragt, w​as für Effekte sorgt. Deshalb z​eigt er a​uch die Gewalt s​o grell w​ie möglich. Die Genres, d​ie er d​abei wählt, benutzt e​r dabei a​ls Schablone, u​m seine Hardcore-Action z​u choreografieren. Glickenhaus erzählt nicht, e​r summiert Höhepunkte." (Die Zeit)

Anmerkungen

  • Der Film ist nach Die große Keilerei der zweite Versuch von Jackie Chan, den amerikanischen Markt zu erobern. Auch dieser schlug fehl, was aber von Kritikern hauptsächlich dem Regisseur Glickenhaus zugeschrieben wurde.
  • Glickenhaus hatte zuvor den Selbstjustizfilm The Exterminator (1980) gedreht, seinen einzigen kommerziell erfolgreichen Film. In gleicher Weise wollte er The Protector inszenieren. Nur passte die Rolle keinesfalls zu Jackie Chan, weswegen sich die beiden auch stark verkrachten. Glickenhaus diktierte Chan sogar die Actionsequenzen und verbot ihm, sein eigenes Stuntteam mitzubringen.
  • Als Jackie Chan nach den eigentlichen Dreharbeiten zurück nach Hongkong kam, produzierte er selbst einige Szenen neu (einschließlich des Finales, in dem er gegen Bill Wallace kämpft), brachte neue Nebenhandlungen dazu und schnitt die seiner Meinung nach dümmsten Szenen des Glickenhaus-Schnittes weg. So entstand die in Sammlerkreisen begehrte 30 Minuten längere Hongkong-Version des Filmes, die viel temporeicher ist, wegen der internationalen Verträge aber nur im asiatischen Raum gezeigt werden durfte.
  • Der Film inspirierte Jackie Chan zu seinem Erfolgsfilm Police Story.
  • Da Jackie Chan den Film zu brutal und sexistisch fand, schnitt er die brutalsten und die Sex-Szenen heraus und drehte vieles neu, weshalb die Hongkong-Version über 20 Minuten länger ist.
  • In Deutschland gibt es eine 85 Minuten lange FSK 16-Fassung, welche ungefähr der zensierten Hongkong-Version ohne die zusätzlich gedrehten Szenen entspricht, und die ungekürzte, indizierte US-Fassung.
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