Democratic National Committee
Das Democratic National Committee (DNC) ist die nationale Organisation der Demokratischen Partei der Vereinigten Staaten. Es betreibt Fundraising und stellt die politischen Positionen der Gesamtpartei dar.
Das erste DNC wurde auf der Democratic National Convention von 1848 in Baltimore gegründet. Das DNC wird ergänzt durch das Democratic Congressional Campaign Committee und das Democratic Senatorial Campaign Committee, die diese Aufgaben für Abgeordnete im Repräsentantenhaus beziehungsweise im Senat übernehmen.
Mitglieder des DNC sind zunächst die Vorsitzenden der Einzelstaatsparteien und deren Stellvertreter. Weitere Sitze werden den Parteien der Einzelstaaten je nach Bevölkerung und demokratischen Wählerstimmen zugewiesen, andere gehen an Vertreter demokratischer Amtsträger oder bestimmter Interessengruppen, eine kleine Anzahl geht an die Auslandsorganisation. Zusätzlich werden Mitglieder vom Vorsitzenden ernannt.[1]
Wenn die Demokratische Partei den US-Präsidenten stellt, arbeitet das DNC sehr eng mit ihm zusammen und ist dafür verantwortlich, seine Ziele zu unterstützen. Wenn nicht, ist es maßgeblicher Sprecher der Demokraten als Gesamtpartei. Bei Präsidentschaftswahlen organisiert es die Democratic National Convention und sammelt unter der Aufsicht des Präsidentschaftskandidaten Gelder, lässt Umfragen durchführen und koordiniert die Wahlkampfstrategie. Es legt die Regeln für die Vorwahlen fest und ist für Fundraising zuständig.[1]
Ähnliche Komitees gibt es auch in den Bundesstaaten, den meisten großen Städten, Countys und Wahldistrikten. Der Vorsitzende des DNC wird auf Vorschlag des US-Präsidenten durch das Komitee oder, wenn dieser kein Demokrat ist, durch eine Wahl der Komiteemitglieder in den Bundesstaaten bestimmt. Die ehemalige Vorsitzende Wasserman Schultz musste nach einem Skandal 2016 ihr Amt aufgeben: das Komitee hatte bei den parteiinternen Präsidentschaftsvorwahlen die Bewerberin Hillary Clinton bevorzugt – obwohl die Statuten eine neutrale Haltung vorschreiben. Der derzeitige Vorsitzende ist Tom Perez. Sein Stellvertreter ist Keith Ellison.
Bei der Republikanischen Partei gibt es im Vergleich das Republican National Committee; bei der Green Party das Green National Committee, bei der Libertarian Party das Libertarian National Committee.
Aktueller Vorstand
- Chair: Jaime Harrison
- Vice Chair: Gretchen Whitmer, Keisha Lance Bottoms, Tammy Duckworth, Filemon Vela Jr., Ken Martin
- Treasurer: Virginia McGregor
- Secretary: Jason Rae
- National Finance Chair: Chris Korge
- Senate Majority Leader: Chuck Schumer
- Speaker of the United States House of Representatives: Nancy Pelosi
Als Beirat des Vorstandes fungiert das National Advisory Board. Derzeitige Vorsitzende ist Elizabeth Frawley Bagley, ehemalige US-Botschafterin in Portugal.[2]
Liste der Vorsitzenden
- Benjamin F. Hallett (1848–1852)
- Robert Milligan McLane (1852–1856)
- David Allen Smalley (1856–1860)
- August Belmont (1860–1872)
- Augustus Schell (1872–1876)
- Abram Hewitt (1876–1877)
- William Henry Barnum (1877–1889)
- Calvin S. Brice (1889–1892)
- William F. Harrity (1892–1896)
- James Kimbrough Jones (1896–1904)
- Thomas Taggart (1904–1908)
- Norman Edward Mack (1908–1912)
- William F. McCombs (1912–1914)
- Homer S. Cummings (1914–1916)
- Vance Criswell McCormick (1916–1919)
- George White (1920–1921)
- Cordell Hull (1921–1924)
- Clem L. Shaver (1924–1928)
- John J. Raskob (1928–1932)
- James Farley (1932–1940)
- Edward J. Flynn (1940–1943)
- Frank C. Walker (1943–1944)
- Robert E. Hannegan (1944–1947)
- J. Howard McGrath (1947–1949)
- William M. Boyle (1949–1951)
- Frank E. McKinney (1951–1952)
- Stephen A. Mitchell (1952–1955)
- Paul M. Butler (1955–1960)
- Henry M. Jackson (1960–1961)
- John Moran Bailey (1961–1968)
- Larry O’Brien (1968–1969)
- Fred R. Harris (1969–1970)
- Larry O’Brien (1970–1972)
- Jean M. Westwood (1972)
- Robert Schwarz Strauss (1972–1977)
- Kenneth M. Curtis (1977–1978)
- John C. White (1978–1981)
- Charles Taylor Manatt (1981–1985)
- Paul G. Kirk (1985–1989)
- Ron Brown (1989–1993)
- David Wilhelm (1993–1994)
- Debra DeLee (1994–1995)
- Donald Fowler (1995–1997)
- mit General Chairman Chris Dodd
- Steven Grossman (1997–1999)
- mit General Chairman Roy Romer
- Joe Andrew (1999–2001)
- mit General Chairman Roy Romer (1999)
- mit General Chairman Ed Rendell (1999–2001)
- Terry McAuliffe (2001–2005)
- Howard Dean (2005–2009)
- Tim Kaine (2009–2011)
- Debbie Wasserman Schultz (2011–2016)
- Donna Brazile (2016–2017)
- Tom Perez (2017–2021)[3]
- Jaime Harrison (seit 2021)
Weblinks
Einzelnachweise
- How the DNC chair election works, Andrew Prokop, Vox.com, 22. Februar 2017
- Leadership. Abgerufen am 21. Februar 2021 (englisch).
- Gabriel Debenedetti: Perez elected DNC chairman. Politico, 25. Februar 2017, abgerufen am Tage darauf. (englisch)