Deicheroda

Deicheroda i​st eine Hofgemeinde, s​eit 1996 m​it Mosa u​nd Sünna Ortsteil v​on Unterbreizbach i​m Wartburgkreis i​n Thüringen. Der Ort befindet s​ich im Biosphärenreservat Rhön.

Deicheroda
Höhe: 383 m ü. NN
Einwohner: 69 (2018)
Eingemeindung: 1. April 1974
Eingemeindet nach: Sünna
Postleitzahl: 36414
Vorwahl: 036962
Karte
Lage von Deicheroda in Unterbreizbach
Gesamtansicht von Nordwesten (2012)
Gesamtansicht von Nordwesten (2012)

Lage

Deicheroda l​iegt im südlichen Teil d​er Einheitsgemeinde Unterbreizbach a​m Dietrichsberg. Über d​ie Kreisstraße K 103 i​st die Ansiedlung z​u erreichen. Die geographische Höhe d​es Ortes beträgt 383 m ü. NN. Die z​um Einzugsgebiet d​er Öchse gehörende Gemeindeflur w​ird vom Bach Sünna entwässert.[1] In d​er Ortslage erinnern mehrere Dorfbrunnen u​nd eine Gedenktafel a​n die problematische Wasserversorgung i​n früherer Zeit.

Geschichte

Die urkundliche Ersterwähnung d​es Ortes f​and 1300 statt.[2]

Der Ort Deicheroda bildete im Mittelalter den südlichsten Teil des Amtes Vacha, die südlichen Nachbarorte zählten bereits zum Geisaer Amt und gehörten zum Gebiet der Fürstabtei Fulda, das östlich angrenzende Völkershausen wurde von den Herren von Völkershausen, einem Reichsritter-Geschlecht, besessen. Die Flur umfasst heute 355 Hektar, bis zum 19. Jahrhundert zählte auch der angrenzende Ortsteil Mosa zu Deicheroda, noch im 18. Jahrhundert gehörte zudem ein Flurstück bei Rodenberg zum Ort. Die Deicherodaer Bevölkerung war nach Sünna eingepfarrt. Für die als Hirten, Handwerker, Waldarbeiter und Bergbauern tätige Bevölkerung brachte erst der um 1900 einsetzende Kalibergbau bei Unterbreizbach neue Verdienstmöglichkeiten. Noch in den 1930er Jahren waren in Deicheroda kaum Arbeitsangebote vorhanden. Eine 2001 erneuerte Gedenktafel erinnert an die Notstandsarbeit des Jahres 1934. Bei dieser Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wurden Felder und Wiesen entsteint, die Trinkwasserleitung in das Dorf verlegt und einige Wege befestigt. Ein Gedenkstein an der Kirchhofsmauer in Sünna erinnert an die Gefallenen der beiden Weltkriege und listet namentlich auch die Opfer der Ortsteile Deicheroda und Mosa auf. 1975 wurden die Hofgemeinden Deicheroda, Mühlwärts, Hüttenroda und Mosa auf Beschluss des Rates des Kreises Bad Salzungen nach Sünna eingemeindet.[3] Im Jahr 2012 leben 56 Einwohner in Deicheroda.

Sehenswürdigkeiten

  • Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus und einige denkmalgeschützte Fachwerkhäuser.
  • Als „Premiumwanderweg“ erschließt der Keltenpfad die Landschaft von Öchsen und Dietrichsberg. Der mit einem roten K markierte Weg ist etwa 17 Kilometer lang und informiert über die Kulturgeschichte der Region mit Schwerpunkt Keltenzeit.[4]
  • Der bereits in den 1990er Jahren angelegte „Kulturhistorische Naturlehrpfad Öchsen“ führt ebenfalls durch Deicheroda, die zahlreichen Schautafeln erläutern auch Flora- und Fauna der Thüringer Rhönlandschaft. Der Wanderweg wird vom Völkershäuser Heimatverein Naturfreunde des Dietrichsberg e.V. betreut.
Commons: Deicheroda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. Wartburgkreis, LK Gotha, Kreisfreie Stadt Eisenach. In: Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): CD-ROM Reihe Top10. CD 2. Erfurt 1999.
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 53
  3. Ortsteil Deicheroda auf der Webseite der Gemeinde Unterbreizbach - abgerufen am 9. März 2018.
  4. Faltblatt zum Keltenpfad - erhältlich im Keltendorf Sünna.
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