Deflation (Mathematik)

Deflation bezeichnet eine Technik aus der numerischen Mathematik, mit der eine Matrix in Blockdreiecksform gebracht wird, so dass das Spektrum von gerade die Vereinigung der Spektren der Diagonalblöcke ist.

Deflationsprinzip

Sei ein Endomorphismus und die zugehörige Abbildungsmatrix. Durch Basiswechsel kann diese Matrix in eine Matrix der Form

mit für und transformiert werden. Für die Spektren gilt

Anstelle des -Eigenwertproblems kann man also die zwei kleineren Eigenwertprobleme

lösen. Diese Methode k​ann man iterativ fortsetzen.

Deflation durch Ähnlichkeitstransformation

Theoretische Grundlage

Sei eine quadratische Matrix und ein Eigenpaar von bestehend aus dem Eigenwert und einem dazugehörigen Eigenvektor . Dieses Eigenpaar kann man beispielsweise durch die Potenzmethode erhalten. Die Matrix wird nun mittels der Ähnlichkeitstransformation

in eine Matrix überführt. Die Transformationsmatrix ist gegeben durch mit wobei die Einheitsmatrix und ist. Diese spezielle Basistransformation ist eine Householdertransformation. Daher gilt und die Matrix hat die Gestalt

Diese Matrix hat dieselben Eigenwerte wie die Matrix . Nun kann man wieder die Potenzmethode auf die Matrix anwenden und erhält so iterativ alle Eigenwerte.

Zahlenbeispiel

Sei

Durch die Potenzmethode erhält man als Eigenpaar von . Nun berechnet man die Transformationsmatrix . Es ist

,

wobei ist.

Man erhält

und somit

Die Eigenwerte d​er Matrix

sind und somit ist

Literatur

  • Martin Hanke-Bourgeois: Grundlagen der Numerischen Mathematik und des Wissenschaftlichen Rechnens. 1. Auflage, B. G. Teubner, Stuttgart 2002, ISBN 978-3-519-00356-4.
  • Robert Schaback, Helmut Werner: Numerische Mathematik. Vierte vollständig überarbeitete Auflage, Springer Verlag Berlin Heidelberg GmbH, Berlin Heidelberg 1992, ISBN 978-3-540-54738-9.
  • Willi Törnig: Numerische Mathematik für Ingenieure und Physiker. Band 1, Springer Verlag Berlin Heidelberg, Berlin Heidelberg 1979.

Siehe auch

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.