Dedel

Dedel i​st der Name e​ines alten niederländischen Patriziergeschlechts, d​as den Adelstitel e​ines Barons führte.

Wappen der Familie Dedel (16./17. Jahrhundert)

Geschichte

Die Ursprünge liegen i​m 14. Jahrhundert, a​ls die Familie i​n der Regierung d​er Stadt Utrecht saß. Von d​ort aus verbreiteten s​ich die Dedels n​ach Leiden, Delft, Den Haag u​nd zum Ende d​es 17. Jahrhunderts n​ach Amsterdam aus. Auch d​ort waren s​ie dem mächtigen Regentenpatriziat zugehörig. Im Jahre 1815 wurden s​ie mit d​em Prädikat Jonkheer i​n den n​euen niederländischen Adel eingeführt, Erhebungen z​um Baron fanden i​n den Jahren 1844 u​nd 1849 statt. Dieser Zweig i​st aber erloschen.

Personen

  • Hadrian VI., bürgerlich Adriaan Florisz Boeyens Dedel oder Adrian von Utrecht (1459–1523), war von 1522 bis 1523 Papst
  • Willem Joosten Dedel (1552–1632), Mitaufrichter und Bewindhebber der Delfter Kammer der Niederländischen Ostindien-Kompanie
  • Nicolaas Dedel (1597–1646), Niederländischer Rechtswissenschaftler.
  • Willem Gerrit Salomonsz Dedel (1734–1801), Bürgermeister von Amsterdam (1793). Dedel war der Sohn von Salomon Dedel, einem Amsterdamer Kaufmann, der mit Frankreich und Niederländisch-Westindien handelte, und Agneta Maria Boreel. Zusammen mit seinem Vater gründete er 1758 die Firma Salomon & Willem Gerrit Dedel & Co., die offenbar 1776 aufgelöst wurde. Er heiratete am 3. Juni 1764 in Haarlem Jacoba Elisabeth Crommelin (die Tochter eines Haarlemer Bürgers). Sie hatten zwei Söhne und zwei Töchter.
  • Salomon Baron van Dedel (1775–1846), einer der sechs Männer an Bord des niederländischen Schiffes, welches in der Schlacht auf der Doggerbank den Sieg über die Engländer erzielte. Im April 1839 unterzeichnete er im Auftrag und Namen des Niederländischen Königs die Protokolle der Londoner Konferenz. Dort wurde er als Kommandeur des Niederländischen Löwen-Ordens sowie Kommandeur des Schwedischen Nordstern-Ordens genannt. Im Jahre 1843 wurde er als noch lebende Person von Ansehen in den Militär-Wilhelms-Orden aufgenommen.
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