Decisional-Diffie-Hellman-Problem

Das Decisional-Diffie-Hellman-Problem (kurz DDH) i​st eine Variante d​es Computational-Diffie-Hellman-Problems (CDH), b​ei dem e​s um d​ie Schwierigkeit geht, z​u entscheiden, o​b eine Zahl e​ine bestimmte Form hat. Für bestimmte Gruppen w​ird angenommen, d​ass dieses Problem schwer ist, a​lso nicht v​on einem probabilistischen Polynomialzeitalgorithmus m​it kleiner Fehlerwahrscheinlichkeit gelöst werden kann. Diese DDH-Annahme spielt i​n der Kryptographie u​nd speziell d​er Public-Key-Kryptographie e​ine große Rolle a​ls Ausgangspunkt für Sicherheitsbeweise. Das Decisional-Diffie-Hellman-Problem i​st verwandt m​it dem diskreten Logarithmus (DLOG).

Definition

Gegeben ist eine, üblicherweise multiplikativ geschriebene, endliche zyklische Gruppe mit endlicher Ordnung und Erzeuger . Das bedeutet, dass es zu jedem Element der Gruppe einen Exponenten gibt, so dass .

Es seien nun Exponenten. Das Decisional-Diffie-Hellman-Problem ist nun für ein Tripel bei dem und zufällig sind, zu erkennen, ob oder ob ebenfalls zufällig ist, wenn beide Fälle mit Wahrscheinlichkeit je ½ auftreten.

Durch reines Raten kann offensichtlich eine Erfolgswahrscheinlichkeit von ½ erreicht werden. Gibt es in einer Gruppe keinen effizienten Algorithmus, der das Problem substantiell besser löst, so sagt man, dass in dieser Gruppe die Decisional-Diffie-Hellman-Annahme gilt.

Voraussetzungen

Das Computational-Diffie-Hellman-Problem (CDH) ist das Problem, in einer solchen Gruppe zu zwei Elementen und das Element zu finden. Falls dieses Problem in einer Gruppe leicht ist, so ist offensichtlich auch das DDH-Problem leicht lösbar und die DDH-Annahme in dieser Gruppe folglich unwahr. Die Umkehrung dieser Aussage (also dass aus der CDH-Annahme die DDH-Annahme folgen würde) folgt hieraus nicht und es sind Gruppen bekannt in denen CDH schwer zu sein scheint, DDH allerdings leicht lösbar ist.

Das Diskrete-Logarithmus-Problem (DLog) ist das Problem zu einem Gruppenelement den Exponenten . Ist das DLog-Problem in einer Gruppe leicht lösbar, so kann durch ziehen des DLog von und berechnen von das CDH-Problem und damit auch das DDH-Problem leicht gelöst werden. In diesem Fall sind also sowohl die DDH-Annahme als auch die analog definierte CDH-Annahme unwahr.

Alle d​rei Annahmen lassen s​ich im generischen Gruppenmodell für Gruppen beweisen, sofern d​eren Ordnung prim o​der geheim ist. Dies bedeutet allerdings nur, d​ass es k​eine Angriffe gibt, d​ie lediglich d​ie Gruppenoperation verwenden, schließt allerdings k​eine Angriffe aus, d​ie eine darüber hinausgehende Struktur d​er fraglichen Gruppe nutzen.

Beispiele

Das klassische Beispiel für eine Gruppe, in der die meisten Kryptologen von der Gültigkeit der DDH-Annahme ausgehen, sind Untergruppen primer Ordnung von mit prim.

Gilt , so hat die Untergruppe der quadratischen Reste prime Ordnung und stellt damit einen geeigneten Kandidaten.[1]

Andererseits ist etwa in DDH leicht, weil dort auch DLOG leicht ist. Da es sich um eine additive Gruppe handelt, entspricht die Exponentiation hier der Multiplikation. Somit ist DLOG lediglich die Division. Gegeben prüft man, ob . Dies ist der Fall, wenn ist. Die Division ist zwar keine Gruppenoperation in , aber aufgrund der besonderen Struktur der ganzen Zahlen dennoch möglich (sowohl die Gruppenelemente als auch die „Exponenten“ sind ganze Zahlen).

Einzelnachweise

  1. Jonathan Katz und Yehuda Lindell: Introduction to modern cryptography. 1. Auflage. Chapman & Hall/CRC, 2008, ISBN 978-1-58488-551-1, Kapitel 7.3.3.
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