De temporum fine comoedia – Das Spiel vom Ende der Zeiten

De temporum fine comoedia – Das Spiel vom Ende der Zeiten (auch: De temporum fine comœdia) ist eine Oratorienoper von Carl Orff.

Werkdaten
Titel: De temporum fine comoedia – Das Spiel vom Ende der Zeiten
Form: Oratorienoper
Originalsprache: altgriechisch, lateinisch, deutsch
Musik: Carl Orff
Libretto: Carl Orff
Literarische Vorlage: Sibyllinische Weissagungen, Orphische Hymnen
Uraufführung: 20. August 1973
Ort der Uraufführung: Salzburg
Spieldauer: ca. 1 Stunde 15 Minuten
Personen
  • 9 Sibyllen (3 dramatische Soprane, 4 Mezzosoprane, 1 Alt, 1 tiefer Alt)
  • 9 Anachoreten (Tenor, 5 Baritone, 2 Bässe, 1 tiefer Bass)
  • Die letzten Menschen (drei große gemischte Chöre, kleiner Chor im Orchester [Soprane/Mezzosoprane])
  • Chorführer (Sprecher)
  • Lucifer (Sprecher)
  • Alt solo, Tenor solo, Knabenstimmen

De temporum fine comoedia ist Orffs letztes großes Werk, in dem er sich intensiv mit dem Choralrhythmus, der perkussiven Struktur und dem Gegensatz zwischen Polyphonie, Homophonie und Antiphonie befasst.

Gestaltung

Aufbau

Das Werk ist in drei Bilder gegliedert:

  1. Die Sibyllen
  2. Die Anachoreten
  3. „Dies illa“

Instrumentation

Geschichte

Entstehung

Das Werk wurde 1973 bei den Salzburger Festspielen von Herbert von Karajan mit einer Gruppe renommierter Solisten (darunter Christa Ludwig und Josef Greindl) uraufgeführt. Aufgrund der Komplexität ihres Schreibens, der hohen Anforderungen an die Anzahl und des unbelohnbaren Charakters ihrer extrem gewalttätigen, aber sich wiederholenden Musik wird sie heutzutage sehr selten gespielt. Im Gegensatz dazu und umso besser, gibt es wegen des Friedens zwei erhabene Momente: den dreifachen Ruf des Satans "Pater, Peccavi" ("Vater, ich habe gesündigt"), unterbrochen von gedämpften Trompetensprüchen, und dem letzten Kanon für Bratschen.

1977 überarbeitete der Komponist sein Werk. Diese neue Version wurde 1977 in Stuttgart unter Ferdinand Leitner und 1980 in München unter Rafael Kubelík konzertant aufgeführt. Für die Drucklegung der Partitur 1981 überarbeitete Orff das Werk erneut. Diese letzte Fassung wurde am 15. Mai 1994 im Theater Ulm szenisch uraufgeführt.

Aufnahmen / Diskographie

Literatur

  • Alberto Fassone: Carl Orff. 2. Auflage. Libreria Musicale Italiana, Lucca 2009, ISBN 978-88-7096-580-3.
  • Horst Leuchtmann (Hrsg.): Carl Orff. Ein Gedenkbuch. Hans Schneider, Tutzing 1985, ISBN 3-7952-0451-8.
  • Andreas Liess: Zwei Essays zu Carl Orff: De Temporum Fine Comoedia. Böhlau, Wien/Köln/Graz 1981.
  • Carl Orff und sein Werk. Dokumentation. Band VIII: Theatrum Mundi. Hans Schneider, Tutzing 1983, ISBN 3-7952-0373-2.
  • Reinhard Raffalt: Das Spiel vom Ende der Zeiten. In: ders.: Abendländische Kultur und Christentum. Essays. Piper, München 1981, ISBN 3-492-02470-X, S. 229–240.
  • Thomas Rösch (Hrsg.): Text, Musik, Szene – Das Musiktheater von Carl Orff. Symposium Orff-Zentrum München 2007. Schott, Mainz 2015, ISBN 978-3-7957-0672-2.
  • Thomas Rösch: Zur Bedeutung der »hypokryphen Zitate« im letzten Teil »Dies illae« von Carl Orffs »De temporum fine comoedia«. In: ders. (Hrsg.): Text, Musik, Szene – Das Musiktheater von Carl Orff. Symposium Orff-Zentrum München 2007. Schott, Mainz 2015, ISBN 978-3-7957-0672-2, S. 247–299.
  • Werner Thomas: Carl Orff, De temporum fine comoedia. Das Spiel vom Ende der Zeiten – Vigilia. Eine Interpretation. Hans Schneider, Tutzing 1973, ISBN 3-7952-0132-2.
  • Werner Thomas: Das Rad der Fortuna – Ausgewählte Aufsätze zu Werk und Wirkung Carl Orffs. Schott, Mainz 1990, ISBN 3-7957-0209-7.
  • Werner Thomas: De temporum fine comoedia. In: Carl Dahlhaus (Hrsg.): Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters. Band 4. Piper, München 1991, ISBN 3-492-02414-9, S. 581 ff.
  • Werner Thomas: Dem unbekannten Gott. Ein nicht ausgeführtes Chorwerk von Carl Orff. Schott, Mainz 1997, ISBN 3-7957-0323-9.
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