David Arthur Granger
David Arthur Granger (* 15. Juli 1945 in Georgetown) ist ein guyanischer Politiker und ehemaliger hochrangiger Militär. Er war von 2015 bis 2020 Präsident von Guyana.[1]
Leben
Ausbildung
David Granger besuchte das Queen's College, eine der Eliteschulen in Guyana.
Militär
Nach dem Schulabschluss begann er 1965 eine Offiziersausbildung bei den Streitkräften, den Guyana Defence Forces. Er erhielt seine professionelle militärische Ausbildung in der Heeresleitung und im Ausland (Nigeria, Brasilien und Großbritannien). Als Brigadier wurde er 1979, während der Diktatur von Forbes Burnham, zum Kommandanten der Streitkräfte Guyanas und 1990 zum nationalen Sicherheitsberater des Präsidenten ernannt. Als 1992 Cheddi Jagan zum Präsidenten gewählt wurde, schied er aus dem aktiven Militärdienst aus.
Politik
Im Jahr 2010 bewarb er sich erstmals als Präsidentschaftskandidat, unterlag als Kandidat der Oppositionskoalition bei der Wahl in 2011 jedoch dem späteren Präsidenten Donald Ramotar.[2] Granger wurde am 16. Januar 2012 einstimmig als Führer der Opposition in der Nationalversammlung gewählt.[3]
2015 trat Granger erneut als Präsidentschaftskandidat der Oppositionskoalition an und wurde bei der Wahl am 11. Mai 2015 mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen zum Präsidenten von Guyana gewählt. Seine Vereidigung erfolgte am 16. Mai 2015.[4]
Am 21. Dezember 2018 sprach das Parlament Granger das Misstrauen aus. Der Verfassung gemäß hätte daraufhin innerhalb von 90 Tagen ein neues Parlament gewählt werden müssen. Die Regierung focht das Misstrauensvotum jedoch gerichtlich an und konnte so Zeit gewinnen. Am 18. Juni 2019 entschied der Caribbean Court of Justice (CCJ) in letzter Instanz, dass das Misstrauensvotum gilt und dass die Regierung Neuwahlen anzusetzen habe.[5] Die gerichtlich angeordneten Wahlen fanden schließlich am 2. März 2020 statt. Die Wahlkommission erklärte die regierende APNU–AFC-Koalition mit 59.077 Stimmen Vorsprung vor der PPP zur Wahlsiegerin. Die Stimmauszählung war jedoch nach den Feststellungen internationaler Wahlbeobachter teilweise regelwidrig erfolgt.[6] Nach anhaltenden Protesten verständigten sich Regierung und Opposition schließlich auf eine Neuauszählung. Diese lief jedoch sehr schleppend an. Am 18. Mai 2020 waren erst 642 von 2339 Wahlurnen neu ausgezählt.[7] Nach dem Ende der Neuauszählung wurde die Niederlage bestätigt und Irfaan Ali wurde neuer Präsident.[8]
Privates
Im November 2018 wurde bei ihm Krebs diagnostiziert.[9]
Weblinks
Einzelnachweise
- Guyana swears in new president after multiracial bloc wins vote Reuters vom 16. Mai 2015, abgerufen am 22. August 2015.
- David Granger nominated by PNCR group to be party’s presidential candidate Starbroek News vom 29. September 2010, abgerufen am 22. August 2015.
- Government Information Agency (Memento vom 28. Juli 2015 im Internet Archive)
- Blickpunkt-Lateinamerika vom 18. Mai 2015 (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive) abgerufen am 22. August 2015.
- Granger announces fresh elections for Guyana after CCJ ruling. In: The Gleaner, 18. Juni 2019, abgerufen am 19. Mai 2020.
- US, UK, Canada, EU say Region Four results not credible. In: Stabroek News, 5. März 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
- GECOM adding two recount work stations. In: Stabroek News, 19. Mai 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
- Machtwechsel in Guyana (endlich) vollzogen, Deutsche Welle, 3. August 2020, abgerufen am 9. Januar 2021.
- President Granger diagnosed with cancer auf stabroeknews.com abgerufen am 7. Mai 2019.