Danmarks Museum for Lystsejlads
Danmarks Museum for Lystsejlads (deutsch Dänemarks Museum für Segelsport) ist ein maritimes Technik-Museum in Svendborg, das das maritime Kulturerbe und die Geschichte der Freizeitschifffahrt in Dänemark darbietet. Das Museum ist eine sich selbst tragende, nicht öffentlich geförderte Institution, die mehr als 150 Jahre Geschichte des Freizeitsegelns und des Segelsports in Dänemark vermittelt. Es ist in Skandinavien das größte Museum seiner Art und präsentiert u. a. Ausstellungsschiffe, Zeichnungen, Modelle und historische Stücke. Das Museum befindet sich in einer Maschinenhalle der stillgelegten Svendborg Werft auf der kleinen Insel Frederiksø (Holmen) im Hafen von Svendborg. Die alte Schmiede beherbergt eine Ausstellung, Aktivitäten, Café, Lounge-Bereich, die museumseigene Bibliothek, Aktivitäten für Kinder wie z. B. Schatzsuche und eine Werkstatt, in der Boote regelmäßig von Freiwilligen restauriert werden.[1] Das Museum verfügt auch über eine Flotte restaurierter und segelklarer Boote und Yachten an einem Steg in unmittelbarer Nähe zur Ausstellungshalle im Hafen.
ehemalige Maschinen-Halle der Werft, die jetzt das Museum beherbergt | |
Daten | |
---|---|
Ort | Svendborg, Dänemark |
Art |
maritimes Technik-Museum
|
Eröffnung | 1996, Umzug 2016 |
Betreiber |
Trägerverein
|
Leitung |
Martin Stockholm
|
Website |
Geschichte
Der Segler Bent Aarre, der auch Autor von mehr als 30 Büchern über das Segeln ist, ergriff 1990 zusammen mit dem Club "Piraterne" die Initiative zur Gründung des Trägervereins des Museums. Königin Margrethe II. und Prinz Henrik (1934–2018) eröffneten gemeinsam am 6. Juni 1996 das Museum in Søndre Længe vor Valdemars Slot auf der Insel Tåsinge. Die Exponate wurden bis 2015 dort präsentiert. Die Sammlung des Sportbootmuseums füllte zuletzt ein Magazin, und nur ein kleiner Teil davon passte in die Ausstellungsräume. Rund 40 Fahrzeuge konnten in der Remise des Herrenhauses am Svendborgsund präsentiert werden.
Das Museum zog 2016 in eine stillgelegte Werfthalle auf die kleine Insel Frederiksø in Svendborg um. Die Eröffnung des neuen Räumlichkeiten war am 1. Mai 2016 von Salutschüssen begleitet.[2] Nun steht dem Betreiberverein des Museums eine alte Werfthalle zur Verfügung, die fußläufig zum Stadthafen von Svendborg auf der Insel Frederiksø gelegen ist. Neben bislang nicht ausgestellten Booten und den bereits bekannten Exponaten werden neue Attraktionen präsentiert wie ein Segelsimulator. Dadurch solle der Besuch vor allem auch für Familien mit Kindern attraktiver werden. Zu erkennen ist das Museum künftig an Dänemarks – mit neun Meter Länge – größtem Halbmodell, einen weißen Drachen im Maßstab 1:1, welcher die Fassade verziert.
Ausstellung
Boote im Originalzustand
Das Museum zeigt nicht nur Segelfahrzeuge aus neun Jahrzehnten im Original, auch Kanus, Ruderjollen, Rennruderboote, Eissegelschlitten und Motorrennboote bis zum Riva-Boot sind ausgestellt und werden anschaulich präsentiert, insgesamt zurzeit ca. 40 Schiffe.[3] Man findet kleine Jollen wie Optimist und International Moth Class, klassische Kajaks, Starboot Leise 3261[4], Dänemarks kleinste Spitzgatter-Yacht Bette Ole mit nur 4 Metern Länge[5] und die 18-Fuß (5,40 m) Yacht "Stormy II" mit der der Däne Svend Billesbølle (1923–2013) zwischen 1988 und 1995 zweieinhalbmal um die Welt gesegelt ist.[6]
Neben den vielen Yacht-Konstruktionen aus dem skandinavischen Raum zeigt das Museum auch andere bahnbrechende Entwürfe wie das Internationale 14-Fuß-Dinghy entworfen 1927 von den britischen Segler und Yachtkonstrukteur Uffa Fox.[7]
Seit 2016 wird die Pinasse „Meteor“ (größeres Beiboot) von der kaiserlichen Rennyacht Meteor des deutschen Kaisers Wilhelm II. gezeigt, Baujahr 1898.
Bootsmotore
Neben den Booten im Original runden die ausgestellten Bootsmotoren gerade auch aus der Anfangszeit der Sportschifffahrt die Präsentation ab, denn auch die sind ein nicht aus dem Yachtsport wegzudenkender Bestandteil.
Yachtausrüstung
Ein wichtiges und reizvolles Element sind die vielen kleinen Gegenstände, die keineswegs nur zur Garnierung der Ausstellung dienen: Ausrüstung für Yachten von Navigationsmitteln bis zur Bordtoilette, alles handgreiflich und anschaulich dargeboten. Dazu kommen Einzelstücke wie Paul Elvstrøms Stoppuhr, mit der er mit 20 Jahren seine erste Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1948 in London (Torquay) in der Bootsklasse: Firefly gewann.
Museumsflotte
Die museumseigene segelklare Museumsflotte ist an der Sejlskibsbro (deutsch Segelschiffsbrücke) gegenüber dem Museum zu sehen, während das Flaggschiff des Museums „Runa“, eine gaffelgetakelte 7mR-Yacht von 1909 in Skovshoved liegt.[8] In der Museumsflotte findet man auch seit 2018 den restaurierten und segelfähigen ersten „Spækhugger“ aus dem Jahr 1969.[9]
Weblinks
- Homepage: Danmarks Museum for Lystsejlads, dänisch, deutsch, englisch
- Danmarks Museum for Lystsejlads: Effektliste , dänisch (Ausstellungsliste)
- Freundeskreis Klassische Yachten; Edelstein unter Perlen – das dänische Museum für Yachtsport
Einzelnachweise
- Lasse Johannsen: Neueröffnung in Svendborg. Yacht, 29. April 2016, abgerufen am 16. November 2021.
- Søren Stidsholt Nielsen: Nyt Svendborg-museum åbnet med salutskud. Fyns Amt Avis, 1. Mai 2016, abgerufen am 16. November 2021 (dänisch).
- Jens Burmester: Edelstein unter Perlen - das dänische Museum für Yachtsport. Freundeskreis Klassische Yachten, abgerufen am 17. November 2021.
- "Leise" Starbåd nr. 3261 bygget 1952. Danmarks Museum for Lystsejlads, abgerufen am 17. November 2021 (dänisch).
- "Bette Ole", Ole Båd 13. Danmarks Museum for Lystsejlads, abgerufen am 17. November 2021 (dänisch).
- Uwe Janßen: Dänemarks stiller Segelheld. Yacht, 31. Juli 2012, abgerufen am 18. November 2021.
- Int. 14 feet Uffa Fox. Danmarks Museum for Lystsejlads, abgerufen am 17. November 2021 (dänisch).
- "Runa". Danmarks Museum for Lystsejlads, abgerufen am 17. November 2021 (dänisch).
- Troels Lykke: Den første Spækhugger D-1 fra 70erne i nye klæder. MINBAAD, 15. Juni 2018, abgerufen am 15. November 2021 (dänisch).