Danmarkfjord
Der Danmarkfjord ist ein Fjord im Nordost-Grönland-Nationalpark zwischen Mylius-Erichsen- und Kronprinz-Christian-Land. Er ist ungefähr 200 km lang[1] und an seiner Mündung zwischen Prinzessin-Thyra-Insel and Kap Rigsdagen bis zu 40 km breit. Der innere, deutlich schmalere Teil des Fjords wird als Holbæk Bugt bezeichnet. Am Kap Holbæk mündet der kleine Næstvedfjord. Weil kein Gletscher direkt in den Fjord kalbt, finden sich in ihm keine Eisberge. Die eisfreien Ufer des Danmarkfjords sind zum Teil flach und werden dann unter anderem von Moschusochsen, Polarwölfen, Polarfüchsen und Polarhasen bewohnt. Hier wurden auch bis zu 4300 Jahre alte Überreste von menschlichen Wohnstätten der Independence-I- und Independence-II-Kultur gefunden.
Danmarkfjord | ||
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MODIS-Satellitenbild von Nordgrönland mit dem Danmarkfjord | ||
Gewässer | Wandelsee | |
Landmasse | Mylius-Erichsen-Land, Kronprinz-Christian-Land | |
Geographische Lage | 81° 15′ N, 21° 30′ W | |
Breite | ca. 40 km | |
Länge | ca. 200 km | |
Inseln | Prins Frederik Øer, Hjelm | |
Zuflüsse | Skjoldungeelv | |
Lage von Danmark-, Hagen- und Independencefjord |
Der Fjord wurde 1907 von der Danmark-Expedition entdeckt und nach ihrem Expeditionsschiff benannt. Durch eintretendes Tauwetter waren der Expeditionsleiter Ludvig Mylius-Erichsen und zwei Kameraden gezwungen, den Sommer am Westufer des Fjords zu verbringen. Im November starben sie auf dem Weg zu ihrem Basislager in Danmarkshavn. Auf der vergeblichen Suche nach ihren Tagebüchern kam 1910 Ejnar Mikkelsen an den Fjord. Zwei Jahre später führte die Erste Thule-Expedition Knud Rasmussen und Peter Freuchen von Westen über das Inlandeis an den Danmarkfjord. Ihr Ziel war es, den Verbleib des mittlerweile verschollenen Mikkelsen aufzuklären. Eigil Knuth untersuchte 1955 die archäologischen Fundstätten am Fjord.
Einzelnachweise
- Danmark Fjord. In: Encyclopedia Arctica 14: Greenland, Svalbard, Etc. Geography and General, Dartmouth College Library, 1947–1951