Danielle Gagnaux-Morel
Danielle Gagnaux-Morel (* 4. Juni 1963 in Freiburg) ist eine Schweizer Politikerin und Staatskanzlerin des Kantons Freiburg. Sie ist Mitglied der Christlich-Demokratischen Partei.
Leben
Katholisch, von La Brillaz (Lentigny), Freiburg und Murist. Ihre Eltern sind Bernard Morel, Landwirt in Lentigny, und Marie-Madeleine geb. Roulin, von Lentigny, geboren in Treyvaux. 1989 heiratete sie Bernard Gagnaux (geb. am 1. Dezember 1961), Käser, dann Hausmann und augenblicklich Tierhüter.
Nach der Primarschule in Lentigny-Corserey (fünf Jahre) besuchte Danielle Gagnaux-Morel das Kollegium Heilig Kreuz (sieben Jahre), das sie mit der Matura Typ A (Latein-Griechisch) abschloss. Sie studierte an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich und machte 1987 ihr Agroingenieur-Diplom. Ihre Ausbildung vervollständigte sie durch verschiedene Kurse. Während sie arbeitete, bildete sie sich am Centre romand de formation des journalistes in Lausanne zur Journalistin aus (1989–1990).
Danielle Gagnaux-Morel begann ihre berufliche Laufbahn 1988–1989 als Redaktorin des Agri-Journals, des offiziellen Organs des Freiburgischen Bauernverbands. Daneben arbeitete sie in der Freiburgischen Landwirtschaftskammer. Von 1989 bis 1993 war sie Westschweizer Sekretärin des Schweizerischen Bauernverbands (SBV) und zudem für die Kontakte mit den Westschweizer Sektionen des SBV und den Westschweizer Medien sowie für die PR-Arbeit zuständig (Schule auf dem Bauernhof, 1.-August-Brunch). Sie vertrat den SBV in mehreren eidgenössischen Kommissionen (Nationalfonds, Forschungsstationen, Konsumentenfragen). Von 1993 bis 1994 war sie persönliche Mitarbeiterin des Leiters der Abteilung « Nutztiere » des Bundesamts für Landwirtschaft. 1994 war sie die erste Frau, die der Bundesrat an die Spitze einer eidgenössischen Forschungsanstalt für Landwirtschaft (Forschungsanstalt für Tierproduktion Posieux) berief. Von 1994 bis 2005 leitete sie diese Forschungsanstalt und anschliessend die Eidgenössische Forschungsanstalt für Tierproduktion und Milchwirtschaft, die aus der Fusion zwischen der Freiburger Anstalt und der Forschungsanstalt für Milchwirtschaft in Liebefeld (BE) hervorging. Diese Tätigkeit übte sie bis zu ihrer Wahl zur Staatskanzlerin aus.
Daneben war Danielle Gagnaux-Morel im politischen, schulischen und juristischen Bereich tätig. Von 1991 bis 1994 war sie Gemeinderätin in Corserey und Mitglied der von der Gemeindeversammlung dieser Ortschaft ernannten Finanzkommission. Zudem ist sie stellvertretende Richterin am Bezirksgericht Saane.
Vom Staatsrat zur Staatskanzlerin ernannt, übt Danielle Gagnaux-Morel dieses Amt seit dem 1. Juni 2005 aus. Als erste weibliche Kanzlerin des Kantons[1] begann sie ihre Tätigkeit mit der Umsetzung von Projekten, die ihr Vorgänger René Aebischer aufgegleist hat : Kodifizierung des Protokolls des Staatsrats, Vademecum der Regierung, Verordnung über die Information, Einrichtung des Büros für Information, Erarbeitung des neuen Informationsgesetzes und Vereinheitlichung des Internetauftritts aller Staatsstellen.
Mit dem Amtsantritt von Danielle Gagnaux-Morel ist die von der neuen Kantonsverfassung vom 16. Mai 2004 vorgesehene Trennung von Staatsrats- und Grossrats-Sekretariat wirksam geworden. Dies bedeutet insofern eine grosse Veränderung, als die Aufgaben der Staatskanzlei, die nur noch vom Staatsrat allein abhängt, neu zu definieren sind.
Literatur
- Georges Andrey, John Clerc, Jean-Pierre Dorand, Nicolas Gex: Der Freiburger Staatsrat: 1848–2011. Geschichte, Organisation, Mitglieder. Editions La Sarine, Freiburg im Üechtland 2012, ISBN 978-2-88355-153-4.
Einzelnachweise
- Liste Staatskanzler und Staatskanzlerinnen des Staats Freiburg (Memento vom 8. Februar 2015 im Internet Archive) (PDF)