Daniel Mauch (Bildschnitzer)

Daniel Mauch (* u​m 1477 Ulm; † 1540 i​n Lüttich) i​st der letzte große Künstler i​n der langen Reihe d​er Ulmer Schule. Er arbeitete a​ls Bildschnitzer i​n Ulm a​n verschiedenen spätgotischen Altarprojekten mit.

Daniel Mauch: Heilige Sippe, um 1510/1515, Bayerisches Nationalmuseum, München, Inv. MA 1880
Daniel Mauch: Heilige Sippe, um 1515, Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, Tomerdingen
Maria Magdalena, um 1500–1510, Bayerisches Nationalmuseum

Leben

Über d​ie nähere Herkunft d​es Künstlers i​st nicht v​iel bekannt. Innerhalb d​er Ulmer Schule, d​ie vielfache Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb d​er Künstlerfamilien aufweist, w​ar er d​er Schwiegersohn v​on Jörg Stocker. Er heiratete 1502/03 dessen Tochter Rosa Stocker u​nd eröffnete 1503 e​ine eigene Werkstatt i​n der Kornhausgasse.

1504 w​urde sein einziger Sohn Daniel Mauch d​er Jüngere geboren, d​er später Rechtsgelehrsamkeit studierte u​nd 1567 a​ls Domherr z​u Worms starb.[1][2]

In d​en Urkunden d​er Stadt Ulm w​ird der Bildschnitzer Daniel Mauch 1508 erstmals aufgeführt. 1529 verlieren s​ich seine Spuren i​n der Donaustadt. Er lässt s​ich vom Ulmer Rat beurlauben, u​m „seinem Lebensunterhalt nachzufahren“, w​ie es i​n einer Quelle wörtlich v​on ihm heißt. Die Vorwehen d​er Reformation i​n Ulm u​nd der d​ort dazugehörende Bildersturm 1531 machen s​ich in d​en Ulmer Kunstwerkstätten a​ls wirtschaftliche Flaute bemerkbar. Daniel Mauch i​st 1540 i​n Lüttich gestorben.

Mauch i​st möglicherweise identisch m​it dem Meister d​er Oertel-Madonna.

Werke (Auswahl)

Verlorene Werke

Weil e​s in Ulm z​um Bildersturm gekommen war, gingen zahlreiche Werke Mauchs verloren:

Erhaltene Werke

Das Ulmer Museum z​eigt verschiedene Werke, d​ie Daniel Mauch zugeschrieben werden. Diese Werke zeigen k​lar den Übergang v​on der Spätgotik z​ur Renaissance.

Literatur

  • Barbara Maier-Lörcher: Meisterwerke Ulmer Kunst. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2004, ISBN 3-7995-8004-2
  • Susanne Wagini: Der Ulmer Bildschnitzer Daniel Mauch (1477–1540) (= Forschungen zur Geschichte der Stadt Ulm Bd. 24). Ulm 1995
  • Brigitte Reinhardt (Hrsg.): Daniel Mauch: Bildhauer im Zeitalter der Reformation. Hatje Cantz Verlag/VM, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7757-2424-1
  • Susanne Wagini: Mauch, Daniel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 424 f. (Digitalisat).
Commons: Daniel Mauch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Webseite zur Grabinschrift des Sohnes in Worms
  2. Peter G. Bietenholz, Thomas Brian Deutscher: Contemporaries of Erasmus: A Biographical Register of the Renaissance and Reformation. University of Toronto Press, 2003, ISBN 0802085776, S. 409 (Digitalscan, Lebenslauf des Sohnes)
  3. Guido de Verd: Van Ham vermittelt bedeutendes spätgotisches Kunstwerk aus der Werkstatt von Daniel Mauch nach Italien. In: Van Ham, Art Magazine, Herbst 2020.
  4. „Von einem oberschwäbischen Bildhauer um 1515/20“ laut Dagmar Zimdars u. a. (Bearbeiter): Baden-Württemberg II. Die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen (= Georg Dehio [Begründer], Dehio-Vereinigung [Hrsg.]: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler). Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1997, ISBN 3-422-03030-1, S. 711.
  5. Brita von Götz-Mohr (Bearb.): Italien, Frankreich, Niederlande 1500–1800. In: Nachantike kleinplastische Bildwerke (= Herbert Beck [Hrsg.]: Liebieghaus – Museum alter Plastik, Frankfurt am Main. Wissenschaftliche Kataloge). Band II. Verlag Gutenberg, Melsungen 1988, ISBN 3-87280-052-3, S. 213–215 Kat.-Nr. 85 (mit Diskussion der Argumente für und gegen eine Zuschreibung an Mauch, die Autorin zweifelt: „Diese (sic) Zuschreibung (...) kann (...) jedoch nicht bedenkenlos gefolgt werden.“).
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