DSB SA
Die DSB SA sind achtteilige elektrische Gliedertriebzüge für den S-Bahnverkehr von Kopenhagen (S-tog). Alstom LHB und Siemens lieferten von 1995 bis 2005 105 Triebzüge. Die fest gekuppelten Triebzüge werden als Garnitur intern mit den Betriebsnummern SA 01–SA 105 bezeichnet.[1] Zusammen mit den vierteiligen DSB SE bilden sie die 4. Triebfahrzeuggeneration auf diesen Strecken.
DSB SA | |
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DSB SA | |
Nummerierung: | SA 8101–8205/9101–9205 Fahrzeugnummern siehe Tabelle[1] |
Anzahl: | 105 |
Hersteller: | Alstom LHB; Siemens |
Baujahr(e): | 1995–2005 |
Achsformel: | A’A’A’1A’+A’1A’A’A’ |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge: | 83,78 m |
Höhe: | 4,3 m |
Breite: | 3,6 m |
Höchstgeschwindigkeit: | 120 km/h |
Stundenleistung: | 1720 kW |
Motorentyp: | Asynchronmotoren |
Stromsystem: | 1650 V = |
Stromübertragung: | Oberleitung |
Anzahl der Fahrmotoren: | 8 |
Zugbremse: | elektrisch und hydraulisch |
Kupplungstyp: | Scharfenberg |
Sitzplätze: | 312 (+28 Klappsitze) |
Stehplätze: | 360 |
Geschichte
Zum Ersatz der zweiten und dritten Generation des S-togs sowie zur Kapazitätserweiterung wurde die Baureihe SA entwickelt. 1992 bestellten die DSB schließlich eine Vorserie von acht Zügen bei einem Konsortium von Alstom LHB und Siemens. Der Auftrag über 112 weitere Züge der Serienlieferung wurde 1997 erteilt. Für den Einsatz auf der Linie F waren inzwischen jedoch die kürzeren DSB SE vorgesehen, sodass der Auftrag auf insgesamt 105 Achtteiler reduziert wurde. Alle Züge wurden zwischen 1995 und 2005 im Alstom-Werk in Salzgitter gefertigt.[2]
Technische Details
Jeder der Wagen ist auf jeder Zugseite mit einer 1,60 m breiten Doppeldrehschiebetür ausgestattet. Die Garnituren besitzen regenerative Bremsen. Beim Bremsvorgang mit der Motorbremse wird der Motor als Generator verwendet, der über die Elektronik des Zuges Strom in die Oberleitung zurückspeist. Es sind zwei identische unabhängige Traktionsanlagen – eine in jeder Zughälfte – vorhanden. Damit kann der Zug beim Ausfall einer der Traktionsanlagen dennoch verwendet werden.
Seit dem 8. Januar 2006 gibt es in Dänemark für die Fahrradmitnahme keine Sperrzeiten mehr, seit 15. Januar 2010 ist die Fahrradmitnahme bei S-tog kostenlos. Dies führte dazu, dass vermehrt Fahrräder in den Zügen mitgenommen wurden und der Platz in den Mehrzweckabteilen nicht mehr ausreichte und sich die Ein- und Ausstiegzeiten verlängerten. Deshalb wurden die beiden nebeneinander liegenden Abteile in den SD-Wagen bis 2014 zu Mehrzweckabteilen umgebaut. Dadurch können pro Zuggarnitur 46 Fahrräder befördert werden.[1]
Die Züge der Baureihe SA verkehren fest gekuppelt in der Wagenreihenfolge SA–SB–SC–SD–SD–SC–SB-SA. Diese Wagen sind unterschiedlich ausgestattet:[3][1]
Baureihe | Fahrzeug- nummern |
Typ | Bemerkungen |
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SA | 8101–8205 9101–9205 |
Motorwagen | Mehrzweckabteil, zwei Achsen, Führerstand |
SB | 8301–8405 9301–9405 |
Motorwagen | Stromabnehmer, eine Achse |
SC | 8601–8705 9601–9705 |
Mittelwagen | eine Achse |
SD | 8801–8905 9801–9905 |
Motorwagen | eine Achse seit 2014 zusätzliches Mehrzweckabteil[1] |
Konfiguration
Jeder Triebzug besteht aus zwei fest gekuppelten Halbzügen mit je vier Wagenkästen. Jeder Wagenkasten stützt sich auf einer eigenen Achse und einer Achse des angrenzenden Segments ab. Die äußeren Segmente besitzen dabei zwei Achsen. Durch diese Ausführung sind die Segmente äußerst kurz (10 m). Weil die Gliederzüge deshalb in Kurven weniger Platz benötigen als Züge mit längeren Wagenkästen, können sie mit 3,6 Metern deutlich breiter ausgeführt werden. Das erlaubt einen Sitzteiler von 3+3 und damit gegenüber vorherigen Zügen eine Steigerung der Sitzplatzkapazität um ein Drittel. Da die Breite der Züge durch Hochflurbahnsteige begrenzt wird, wurden die Wagenkästen bombiert, das heißt nach außen gewölbt.[4]
In der Mitte und an den Enden der Züge befinden sich Fahrradabteile mit zahlreichen Stellplätzen.
Einsatz
Die Baureihe SA kommt auf allen Linien außer der Linie F zum Einsatz. In der Hauptverkehrszeit werden Doppeltraktionen mit 168 m Länge gebildet.
Besonderes
Am 7. November 2002 überfuhr der Zug SA 22 ein Haltsignal in Holte und stieß mit dem Zug SA 36 zusammen. Dabei wurde ein Fahrgast getötet. Die unbeschädigten Wagen aus beiden Gliederzügen wurden zu einem neuen Triebzug SA 22 in der Reihung 8136–8336–8636–8822–9822–9622–9322–9122 zusammengestellt, der 2004 wieder in Betrieb ging. Die restlichen Wagen wurden verschrottet.[2]
Weblinks
- 4. generations-S-tog. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original; abgerufen am 27. September 2021 (dänisch).
- 18-vogns S-tog litra SA. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) In: siemens.dk. Archiviert vom Original am 13. November 2013; abgerufen am 27. September 2021 (dänisch).
Einzelnachweise
- Thomas de Laine: 4. generation af S-tog. 13. Juni 2021, abgerufen am 27. September 2021 (dänisch).
- DSB S-tog - 4.generation. In: jernbanen.dk. Abgerufen am 26. September 2021 (dänisch).
- DSB S-tog 4. gen - SA. In: jernbane.net. Abgerufen am 26. September 2021 (norwegisch).
- Olaf Hoell: S-Tog der DSB. Abgerufen am 26. September 2021.