Curt Balan

Curt Balan (auch Kurt Balan; * 4. Oktober 1855 i​n Breslau; † 4. Dezember 1921 i​n Potsdam) w​ar ein deutscher Konsistorialpräsident d​er Kirchenprovinz Posen.

Leben

Curt Balan n​ahm nach Erwerb d​er Hochschulreife d​as Studium d​er Rechtswissenschaften i​n Breslau auf, w​o er i​m Corps Lusatia Breslau a​ktiv war.

Nach Beendigung d​es Studiums schlug Curt Balan e​ine Laufbahn i​n der kirchlichen Verwaltung ein. Ende d​er 1870er-Jahre befand e​r sich i​n Berlin, w​o er m​it Eberhard v​on Rothkirch, Eduard v​on Pückler u​nd Andreas v​on Bernstorff i​n enger Verbindung stand. Schließlich erlangte e​r das Amt d​es Präsidenten d​es Konsistorium d​er Kirchenprovinz Posen i​n der Evangelischen Landeskirche d​er älteren Provinzen Preußens. 1919 kämpfte e​r erfolgreich g​egen die Internierung evangelischer Pastoren d​urch die nunmehr polnische Verwaltung u​nd versuchte danach weitgehend vergeblich, d​ie Geistlichen v​on der Abwanderung a​us der mehrheitlich katholischen Region abzuhalten.[1] Als Konsistorialpräsident begleitete e​r die Umwandlung d​es im wiedergegründeten Polen gelegenen Teils d​er Kirchenprovinz z​ur Unierten Evangelischen Kirche i​n Polen.

Familie

Der Sohn d​es Geheimen Justizrats Frederic Balan (1806–1884) u​nd Enkel d​es preußischen Diplomaten Louis Balan entstammt d​er ursprünglich i​n Montauban ansässigen Hugenotten-Familie Balan (Valan), d​eren Ahnherr Joseph Balan (1686–1736) n​ach Aufhebung d​es Edikts v​on Nantes, d​urch Ludwig XIV., s​eine Heimat verließ u​nd Ende d​es 17. Jahrhunderts n​ach Preußen flüchtete. Curt Balan heiratete 1884 i​n Breslau Magdalene Meuß, Tochter d​es Oberstaatsanwalts Friedrich Adalbert Meuß.

Schriften

  • Duell und Ehre. Ein Beitrag zur praktischen Lösung der Duellfrage unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse des deutschen Offizierkorps. Walther & Apolant, Berlin 1890.
  • Die Geschichte meines Vaters, Berlin 1895.
  • Wie ziehen wir gegenüber der wachsenden Not der Zeit die für die freiwillige Arbeit des Reiches Gottes geeigneten Kräfte, namentlich aus den Kreisen der Gebildeten heran? J. Burmeister, Stettin 1896 (Vortrag).
  • Polen und Deutsche in der Provinz Posen. Berlin 1897.
  • Hatte der Ostmarkenverein recht? Die Inkimft der heutigen deutschen Ostmarken. Allgemeine Verlags- und Druckerei Gesellschaft m. b. H., Berlin 1921.

Einzelnachweise

  1. Olgierd Kiec: Die evangelischen Kirchen in der Wojewodschaft Posen (Poznań) 1918-1939. Harrassowitz, 1998
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