Cruz de Ferro

Das Cruz d​e Ferro (span.: Cruz d​e Hierro, dt.: Eisenkreuz) i​st ein kleines Eisenkreuz, das, a​uf einen Baumstamm montiert, i​n den Montes d​e León d​en mit 1500 msnm höchsten Punkt d​es Jakobswegs Camino Francés a​m Monte Irago markiert. Nur d​er Somport-Pass a​uf dem aragonesischen Weg i​st höher.

Jakobspilger am Cruz de Ferro

Das Kreuz steht in einem Steinhaufen, der von den Pilgern stetig vergrößert wird. Das Originalkreuz befindet sich seit 1976 im Museo de los Caminos in Astorga.[1] Neben einer kleinen neuzeitlichen Kapelle aus dem Jahre 1982 gibt es einige überdachte Rastplätze für Pilger. Bis zur Christianisierung des Ortes durch einen Eremiten, der den Vorläufer des oben erwähnten Kreuzes aufstellte, wurde an dieser Stelle vielleicht dem römischen Weggottheit Merkur durch Ablegen eines Steines gehuldigt. Da aber auch die Kelten Wegkreuzungen und andere herausragende natürliche Plätze als Kultstätten nutzten, wird auch das nicht der erste Kult an diesem Platz gewesen sein.

Laut dem Herbergsvater Tomás der Pilgerherberge von Manjarín soll der Steinhaufen in den 50er-Jahren an der Autostraße aufgeschüttet worden sein, damit der Ort für die Bustouristen besser erreichbar ist. Der Original-Haufen aus der Römerzeit soll sich 300 Meter abseits der Straße befinden. In den 1990er-Jahren wurde das Cruz de Ferro Opfer von Vandalismus, als Unbekannte den Baumstamm des Kreuzes mit einer Motorsäge durchtrennten.

Der ursprünglich nicht-christliche Brauch, a​m Cruz d​e Ferro e​inen Stein abzulegen, w​ird inzwischen problemlos i​n religiös motivierte Wallfahrten integriert, i​ndem der v​on zu Hause mitgebrachte Stein a​ls Symbol d​er auf d​em Weg hinter s​ich gelassenen „Sünden“ respektive d​er schon erfahrenen Läuterung betrachtet wird. Viele Pilger nutzen d​as Cruz d​e Ferro auch, u​m am Baumstamm d​es Kreuzes persönliche Dinge, Briefe o​der gar Votivgaben anzubringen.

Das Gebet d​es Cruz d​e Ferro lautet: „Herr, möge dieser Stein, Symbol für m​ein Bemühen a​uf meiner Pilgerschaft, d​en ich z​u Füßen d​es Kreuzes d​es Erlösers niederlege, dereinst, w​enn über d​ie Taten meines Lebens gerichtet wird, d​ie Waagschale zugunsten meiner g​uten Taten senken. Möge e​s so sein.“[1]

Einzelnachweise

  1. Cordula Rabe: Spanischer Jakobsweg von den Pyrenäen bis Santiago de Compostela und weiter bis Finisterre und Muxía. (= Rother Wanderführer). Bergverlag Rother, ISBN 978-3-7633-4330-0, S. 149.
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