Costa del Sol
Die Costa del Sol (spanisch „Sonnenküste“) ist eine Küste im Süden Spaniens (Andalusien). Sie grenzt im Westen an das Campo de Gibraltar (Mittelmeerküste der Provinz Cádiz) und im Osten an die Costa Tropical (Provinz Granada). Außerhalb Spaniens wird manchmal die komplette Mittelmeerküste Andalusiens als Costa del Sol bezeichnet, was jedoch falsch ist. Die Costa del Sol beschränkt sich rein auf die Mittelmeerküste der Provinz Málaga, von Manilva (bei Estepona) bis Maro (bei Nerja).
Basisdaten | |
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Staat: | Spanien |
in den Provinzen: | Málaga |
Länge: | ca. 300 km |
Klima
Das subtropische Klima sorgt ganzjährig für angenehme Temperaturen und die Küste ist zusätzlich durch Bergketten vor Nordwinden geschützt.
Tourismus
Ab den 1960er Jahren entwickelte sich die Costa del Sol dank des Klimas und der mehr als 320 Sonnentage pro Jahr zu einem beliebten internationalen Tourismusziel. Heute prägen eine Vielzahl von Hotelanlagen und umfangreiche Sportmöglichkeiten das touristische Angebot. Etwa 60 Golfplätze wurden in der Region angelegt.[1] Zentren des Tourismus sind westlich von Málaga der Küstenabschnitt von Torremolinos/Benalmádena über Marbella bis San Pedro de Alcántara und im Osten Málagas die Küste zwischen Torre del Mar und Nerja.
Kriminalität
Der Camorra-Experte Roberto Saviano sah im Jahre 2006 die Unternehmen an der Costa del Sol weitgehend unter der Kontrolle der Camorristi.[2] Dort würde neben illegaler Prostitution und Rauschgifthandel vor allem Geldwäsche über das Baugewerbe betrieben.[3] Die Camorristi nennen die Costa del Sol costa nostra (‚unsere Küste‘).[4] Saviano führte die Ignoranz spanischer Politiker gegenüber der Camorra zurück auf „eine stillschweigende Übereinkunft, nach der die Kriminellen aus Neapel ihre Geschäfte machen dürfen, solange sie keine militärischen Aktionen provozieren.“[3] Im Bereich der Schwerkriminalität waren neben der Camorra auch Organisationen aus Russland und dem ehemaligen Jugoslawien an der Costa del Sol tätig.[5] Angesichts dieser Situation wurde 2004 die polizeiliche Sondereinheit Grupo de Respuesta Especial para el Crimen Organizado (Greco) ins Leben gerufen.[6][7] Marbella, Fuengirola und Torremolinos zählten im Jahr 2005 spanienweit zu den Städten mit der höchsten Kriminalität.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- Golf an der Costa del Sol. Jahr-Verlag, Hamburg 1997, ISBN 3-86132-237-4.
- España está invadida por el dinero de la Camorra. In: El País. 12. November 2006, („Spanien wird mit dem Geld der Camorra überfallen“), Interview mit Saviano. Zitat: „El clan de los Casalesi, en concreto, invirtió mucho en la Costa del Sol y en Andalucía, donde varios hoteles y complejos turísticos se construyeron con dinero y cemento de la Camorra.“ (Übersetzung: „Im Konkreten, der Clan der Casalesi hat viel an der Costa del Sol und in Andalusien investiert, wo verschiedene Hotels und Ferienorte mit dem Geld und Zement der Camorra erbaut worden sind.“)
- Stefanie Müller: Costa Nostra: Wie Spanien seine von Drogengeldern und Mafia verseuchte Sonnenküste säubert. In: Handelsblatt.com. 18. Mai 2005, abgerufen am 11. März 2010.
- Adriano Farano, übersetzt von Laura Wilfinger: Roberto Saviano: „Für die Camorra ist Spanien schon cosa nostra“. Interview mit Roberto Saviano. In: cafebabel.com. 16. Oktober 2007, abgerufen am 14. März 2019.
- Gert-Joachim Glaessner, Astrid Lorenz: Europäisierung der inneren Sicherheit: eine vergleichende Untersuchung am Beispiel von organisierter Kriminalität und Terrorismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2005, ISBN 3-531-14518-5, S. 148.; vgl. Universidad de Sevilla (Hrsg.): La criminalidad organizada ante la Justicia (= Derecho Series. Band 63). 1996, ISBN 84-472-0352-2.
- Fernando J. Pérez: Los policías más discretos de la Costa del Sol. In: El País. Grupo Prisa, 5. März 2006.
- Stephanie Oesch: Die organisierte Kriminalität eine Bedrohung für den Finanzplatz Schweiz? vdf Hochschulverlag, 2010, ISBN 978-3-7281-3283-3, S. 47.
- Hubert Kahl: Marbella – Costa del Mafia. In: stern.de. 16. März 2005, abgerufen am 17. November 2020.