Corythomantis
Corythomantis ist eine Gattung der Laubfrösche (Hylidae), die im Nordosten Brasiliens endemisch ist. Die Gattung war lange Zeit monotypisch, mit der einzigen Art Corythomantis greeningi, die im Jahr 1896 von Boulenger erstmals beschrieben worden war. Erst im Jahr 2012 kam mit Corythomantis galeata eine weitere Art hinzu. Die Arten von Corythomantis gehören zu den so genannten "Helmfröschen", die durch zusätzliche Verknöcherungen der Haut eine verhärtete Schädelkapsel bilden können.[1]
Corythomantis | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Corythomantis greeningi Boulenger, 1896 | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Corythomantis | ||||||||||||
Boulenger, 1896 |
Merkmale
Die Frösche werden bei der Art Corythomantis greeningi rund 7 bis 8 Zentimeter lang, bei Corythomantis galeata zwischen 5 und 6 Zentimeter. C. galeata trägt auf dem Rücken breite Längsstreifen, C. greeningi ist einheitlich braun (Männchen) oder dunkelbraun gefleckt (Weibchen). Im Gegensatz zu C. greeningi hat C. galeata nicht nur glatte Augenlider, sondern auch eine glatte Rückenhaut, während sie bei der anderen Art warzig ist.[2]
Lebensweise
Die Frösche können leben in trockenen, semiariden Gebieten im Nordosten Brasiliens, die Caatinga genannt werden. Dort bewohnen sie verschiedene Habitate, von trockenen und feuchten Savannen bis zu felsigen Biotopen.[3]
Corythomantis produziert ein Gift, das durch Kopfstöße auf einen möglichen Feind übertragen werden kann.[4] Dazu dienen knöcherne Stachelbildungen, die am Rand des Kopfes bis an die Hautoberfläche reichen und von drüsigem Gewebe umgeben sind. Diese Drüsen produzieren ein Nervengift, dessen Lethalfaktor doppelt so groß ist wie der von Grubenottern (Gattung Bothrops). Es kann nicht nur passiv auf mögliche Feinde übertragen werden wie bei den Pfeilgiftfröschen, sondern auch aktiv durch Verwundung des Gegners durch einen Stoß mit dem stachelbewehrten Kopf.[4]
Einzelnachweise
- Carlos Jared, Marta Maria Antoniazzi, C. A. Navas, E. Katchburian, E. Freymüller, D. V. Tambourgi & Miguel Trefaut Rodrigues: Head co-ossification, phragmosis and defence in the casque-headed tree frog Corythomantis greeningi. Journal of the Zoological Society of London, 265, S. 1–8, 2005 PDF
- J. P. Pombal Jr., Memezes VA, Fontes AF, Nunes I, Rocha CFD, M. Van Sluys: A second species of the Casque-headed frog genus Corythomantis (Anura: Hylidae) from northeastern Brazil, the distribution of C. greeningi, and comments on the genus. Boletim Museu Nacional Rio de Janeiro Nova Serie, 530, S. 1–14, 2012
- Corythomantis greeningeri bei Amphibiaweb, Artenporträt, abgerufen am 10. August 2015
- Carlos Jared, Pedro Luiz Mailho-Fontana, Marta Maria Antoniazzi, Vanessa Aparecida Mendes, Katia Cristina Barbaro, Miguel Trefaut Rodrigues, Edmund D. Brodie, Jr.: Venomous Frogs Use Heads as Weapons. Current Biology, 9. August 2015 PDF doi:10.1016/j.cub.2015.06.061
- Darrel R. Frost: Corythomantis (Boulenger, 1896), Amphibian Species of the World: an Online Reference. Version 6.0. American Museum of Natural History, abgerufen am 10. August 2019
- Hylidae bei Amphibiaweb, mit Artenliste der Gattung Corythomantis, abgerufen am 10. August 2015
- Boulenger: Descriptions of new batrachians in the British Museum. Annals and Magazine of Natural History, Series 6, 17, S. 401–406, 1896 (Erstbeschreibung)
Weblinks
- Darrel R. Frost: Corythomantis (Boulenger, 1896), Amphibian Species of the World: an Online Reference. Version 6.0. American Museum of Natural History, abgerufen am 10. August 2015
- Familie Hylidae bei Amphibiaweb, mit Artenliste der Gattung Corythomantis, abgerufen am 10. August 2019
- First Known Venomous Frogs Use Their Heads as Weapons. Sci-News.com vom 6. August 2015, abgerufen am 10. August 2015