Corinna Rosteck
Corinna Rosteck (* 1968 in Detmold) ist freischaffende Künstlerin in den Bereichen Bildnerische Gestaltung, Künstlerische Fotografie, Video und Installation. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Leben
Corinna Rosteck absolvierte von 1987 bis 1994 das Studium Freie Malerei an der Hochschule der Künste (heute UdK) in Berlin mit Abschlussdiplom in der Klasse von Kuno Gonschior, Vertreter der Konkreten Kunst. 1991–1992 studierte sie am Central Saint Martins College of Art and Design in London und absolvierte es mit dem Advanced Higher Diploma Course mit Schwerpunkt Fotomedien und Fotoradierung. Nachfolgend schloss sich ein Meisterschülerdiplom bei Katharina Sieverding in Foto- und Videoinstallation an der Hochschule der Künste Berlin an. 1993 erhielt sie das Nachwuchsförderungsstipendium (Nafög) von Dieter Appelt, Katharina Sieverding und Valie Export und reiste 6 Monate mit dem Reisestipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) von Tokyo über Los Angeles und Chicago nach New York. Ihr fotografisches Thema „Masse und Mensch“ wurde fortgesetzt durch einen weiteren Studienaufenthalt in Paris, der durch ein Reisestipendium des Deutsch-Französischen Jugendwerkes (DFJW) realisiert wurde. Es folgte eine Einzelausstellung im Goethe-Institut Paris, der Galerie Conde, kuratiert von Michael Thoss, sowie ein weiteres Auslandsstipendium in New York, wo sie am International Center of Photography (ICP) als Teaching Assistant für Advanced Digital Imaging bei Shauna Church im Photography Department unterrichtete.[1] 2006 unterrichtete Corinna Rosteck an der Dresdner Sommerakademie eine Fachklasse für Fotografie und übernahm die Betreuung von zwei Studentinnen im Mentorenprogramm der Universität der Künste.
Corinna Rosteck ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[2] Ihr Bruder ist der Musikwissenschaftler und Schriftsteller Jens Rosteck.
Werk
Corinna Rostecks künstlerische Fotografien und installative Arbeiten thematisieren Spiegelungen und Oberflächen im Stadtraum, in der Landschaft des Liquiden sowie beim Tanz. Ihre Bilder sind raum- bzw. kontextbezogene Installationen zwischen Fotografie, Malerei und Architektur.
Corinna Rosteck experimentiert ausgehend von Malerei und Drucktechnik mit besonders lichtempfindlichen Materialien und Oberflächen, die sie hierfür speziell entwickelt hat. Einen Großteil ihrer künstlerischen Fotografien hat sie auf reflektierende Metallfolie gedruckt, mit UV-Schutzfolie versiegelt und auf den Bildträger einer Aludibondplatte kaschiert. Diese Technik ist besonders für das Motiv des Wassers geradezu prädestiniert und erzeugt sehr realistische Wahrnehmungseffekte.
Corinna Rostecks großformatige Fotografien von lichthaltigem und reflektierendem Wasser changieren zwischen gegenständlicher Reproduktion und abstrakter Struktur. Die Wirkung der malerisch bewegten nassen Oberflächen wird dabei vom metallischen Widerschein des Aluminiumbildträgers, der sich je nach natürlichem Lichteinfall im Ausstellungsraum verändert, formal gesteigert und entspricht der lebendigen, sich ständig verändernden Erscheinung des Wassers.
Ausstellungen (Auswahl)
E = Einzelausstellung
- 2010: BeRuf Künstlerin, Frauenmuseum Bonn
- 2009: Energy II, Kommunale Galerie Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin
- 2008: Wasser, deutscher Expo-Pavillon, Zaragoza (E)
- 2008: energy, Zeche Zollverein, Essen
- 2006: Sickingen Kunstpreis, Pfalzgalerie Kaiserslautern
- 2006: Alfred-Rethel-Preis, Stadt Wetter
- 2006: Wasser, Künstlerverein Walkmühle Wiesbaden
- 2005 ...3xklingeln!, Mainz Biennale, Mainzer Neustadt
- 2003: Kunstverein Trier, Saar Ferngas Förderpreis
- 2002: Saar Ferngas-Förderpreis, Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen
- 2001: whirl&wake I, Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden (E)
Öffentliche Sammlungen
- Europäische Zentralbank, Frankfurt a. M.
- Landesmuseum Mainz
- Neuer Berliner Kunstverein (NBK), Berlin
- Digitales Videoarchiv des Deutschen Künstlerbundes, Berlin[3]
Kunst im öffentlichen Raum
- 2008 Wasser Fälle, Kunst-am-Bau – Installation, Berliner Wasserbetriebe
- 2007 1. Preis Carl-Oelemann-Schule, Bad Nauheim
- 2007 Composite Campus Stade, CCS, Stade, Kunst-am-Bau
- 2005 Circular, Kunst-am-Bau-Projekt L.I.F.E., B.Braun AG, Melsungen
- 2003 Kunst-am-Bau Projekt accenture GmbH, Kronberg/Taunus
- 2002 e-on AG, Düsseldorf
Ausgewählte Literatur
- Tanz und Tod, Museum für Sepulkralkultur Kassel, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, 2013
- Bardo, Edition Camos, München, 2013
- Seh(n)sucht, Galerie Jörg Heitsch, München, 2011
- beruf Künstlerin, ein Paradigmenwechsel, alpha Nova Kulturwerkstatt und Frauenmuseum Bonn, 2010
- Mathias Siebert und Tobias Kuttner: Reflexionen der Wirklichkeit, Katalog Corinna Rosteck, Sogesehen. Ausstellungskonzeption: Kunstallianz Berlin und Holzhausenschlösschen Frankfurt a. M. in Kooperation mit der Galerie Erhard Witzel, Wiesbaden, 2001
- Die Stadt zwischen den Spiegeln, Textbeitrag von Ronald Berg, 2001
- Eintauchen-Auftauchen, Textbeitrag von Heike Sütter, Konzeption und Gestaltung: KW43, Düsseldorf
Weblinks
Einzelnachweise
- Double jeu (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- kuenstlerbund.de: Mitglieder "R" / Corinna Rosteck (abgerufen am 29. Dezember 2015)
- Werke im Videoarchiv des DKB: Rosteck, Corinna (Memento des Originals vom 6. April 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 30. Dezember 2015)