Corakolibri
Der Corakolibri (Thaumastura cora) ist ein Seglervogel in der Familie der Kolibris (Trochilidae). Er kommt in den südamerikanischen Ländern Chile und Peru und eventuell in Ecuador vor. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingestuft.
Corakolibri | ||||||||||
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Corakolibri Stich nach John Gould und von Henry Constantine Richter | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||
Thaumastura | ||||||||||
Bonaparte, 1850 | ||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||
Thaumastura cora | ||||||||||
(Lesson, RP & Garnot, 1827) |
Merkmale
Der männliche Corakolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 13 bis 15 cm. Das Weibchen ist deutlich kleiner und wird zwischen 7 und 7,5 cm groß.[1] Der kurze gerade Schnabel macht dabei ca. 12 mm aus. Die Oberseite des Männchens schimmert in hellem Grün. Die glitzernde Magentafärbung der Kehle geht ein wenig in die Seite über.[2] Die Unterseite ist grauweiß mit grünen Flecken an der Seite. Der Schwanz ist ca. 10 cm lang,[3] wobei die überwiegend weißen zentralen Steuerfedern am längsten sind. Alle anderen Schwanzfedern weisen eine Braunfärbung auf. Die Oberseite des Weibchens ziert ebenfalls ein heller schimmernder Grünton. Die Unterseite ist gelblich weiß. Der deutlich kürzere 2 cm lange Schwanz[3] ist überwiegend schwarz mit weißen Flecken. Die zentralen Steuerfedern sind grün.[4]
Junge Männchen sind den Ausgewachsenen sehr ähnlich, haben aber eine gesprenkelte Kehlfärbung und einen weißen Bruststrich.[3]
Verbreitung und Lebensraum
Sie leben Oasen, im Dickicht in der Nähe von Flussufern und Nebelvegetation der trockenen Küstenlandschaft Perus und dem extremen Norden Chiles. In der Ancash und speziell in den südlicheren Gebieten des Verbreitungsgebiets findet man sie bis zu 3000 Meter über dem Meeresspiegel.[5] Oft kann man sie auch in Kulturlandschaften sowie Gärten beobachten.[1] Im Jahr 1991 wurde ein Weibchen im extremen Süden Ecuadors in der Provinz Loja gesichtet. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um einen Irrflug, während ihrer saisonalen Migration. Da das Verbreitungsgebiet in Peru bis in die Region Piura reicht, kann aber ein vereinzeltes Vorkommen in Ecuador nicht ganz ausgeschlossen werden.[6]
Verhalten
Es ist nicht viel über ihr Verhalten bekannt. Zur Nahrungsaufnahme fliegen sie das Gestrüpp in den Bergen an. Es wurde beobachtet, dass sie die gleichen Pflanzen wie die Türkiskehlelfe (Myrtis fanny) anfliegen. In bestimmten Gebieten und saisonal können sie in größerer Anzahl angetroffen werden.[4]
Lautäußerungen
Die Laute, die sie auf freiliegenden Ästen sitzend ausstoßen, bestehen aus schnellen ungeordneten Serie von kräftigen tschip Rufen, elektrisch wirkenden Summlauten und piepsigen Geträller. Die tschip Rufe erfolgt manchmal in schnellen Serien.[1]
Etymologie und Forschungsgeschichte
René Primevère Lesson und Prosper Garnot beschrieb den Kolibri zunächst unter dem Namen Orthorynchus Cora.[7] Das Typusexemplar hatte der Offizier der Fregatte La Coquille Herrn de Blois de la Calande gefangen.[8] Erst später wurde er von Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte in seinem Buch Conspectus generum avium der Gattung Thaumastura zugeschlagen.
Das Wort »Thaumastura« der Gattung leitet sich aus den griechischen Worten »thaumas« für »wunderbar« und »oura« für »Schwanz« ab.[9]
Der Name »Cora« wurde zur Ehren einer Sonnenpriesterin der Inkas in Jean-François Marmontels Novelle Les Incas ou la destruction de l’empire du Pérou aus dem Jahre 1777 vergeben. So schrieb Lesson:
- Corakolibri gemalt von Antoine Germain Bevalet (1779–1850) als Teil der Originalbeschreibung
Literatur
- Jon Fjeldså, Niels Krabbe: Birds of the High Andes: A Manual to the Birds of the Temperate Zone of the Andes and Patagonia, South America. Apollo Books, Stenstrup 1990, ISBN 87-88757-16-1.
- Thomas Scott Schulenberg, Douglas Forrester Stotz, Daniel Franklin Lane, John Patton O’Neill, Theodore Albert Parker III: Birds of Peru. Princeton University Press, Princeton, New Jersey 2007, ISBN 978-0-7136-8673-9.
- Robert Sterling Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide: Status, Distribution, and Taxonomy. Band 1. Princeton University Press, Princeton 2001, ISBN 0-8014-8720-X (a).
- Robert Sterling Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide: Field Guide. Band 2. Princeton University Press, Princeton 2001, ISBN 0-8014-8721-8 (b).
- James A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press, Oxford 1995, ISBN 0-19-854634-3 (Erstausgabe: 1991).
- René Primevère Lesson, Prosper Garnot: Voyage autour du monde exécuté par Ordre du Roi, sur la Corvette de Sa Majesté, La Coquille pendant les années 1822, 1823, 1824 et 1825. Band 1, Nr. 1. Arthus-Bertrand, Paris 1827 (archive.org).
- René Primevère Lesson, Prosper Garnot: Voyage autour du monde exécuté par Ordre du Roi, sur la Corvette de Sa Majesté, La Coquille pendant les années 1822, 1823, 1824 et 1825. Band 1, Nr. 2. Arthus-Bertrand, Paris 1830 (archive.org).
Weblinks
- Thaumastura cora in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011.2. Eingestellt von: BirdLife International, 2009. Abgerufen am 29. Januar 2012.
- Factsheet auf BirdLife International
- Videos, Fotos und Tonaufnahmen zu Peruvian Sheartail (Thaumastura cora) in der Internet Bird Collection
- Corakolibri (Thaumastura cora) bei Avibase; abgerufen am 31. Januar 2012.
- Thaumastura cora im Integrated Taxonomic Information System (ITIS). Abgerufen am 31. Januar 2012.
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Peruvian Sheartail (Thaumastura cora)
Einzelnachweise
- Thomas Scott Schulenberg u. a., S. 250.
- Robert Sterling Ridgely (2001b) u. a., S. 291.
- Jon Fjeldså u. a., S. 293.
- Robert Sterling Ridgely (2001b) u. a., S. 292.
- Jon Fjeldså u. a., S. 294.
- Robert Sterling Ridgely (2001a) u. a., S. 386.
- René Primevère Lesson u. a. (1827), S. 252.
- René Primevère Lesson u. a. (1830), S. 683.
- James A. Jobling, S. 233.