Compagnie des chemins économiques de l’Est égyptien
Die Compagnie des chemins économiques de l’Est égyptien (etwa ostägyptische Wirtschaftsbahngesellschaft) baute und betrieb ein 350 km langes Netz von zehn Schmalspurbahnstrecken mit einer Spurweite von 1000 mm um Damanhour und Tanta in Ägypten.[2]:§ 51
Compagnie des chemins économiques de l’Est égyptien | |
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Streckenverlaufskarte | |
Streckenlänge: | 350 km |
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) |
Betriebsstellen und Strecken[1] | |
100. DAMANHOUR — TOD — TEH-EL-BARUD
101. TOD — DELINGAT
102. DAMNHOUR — KAFR-EL-DAWAR
103. DAMANHOUR — SHIBRIKHIT — TEH-EL-BARUD
104. SHIBRIKHIT — MINIET SALAMAH
105. TEL-EL-BARUD — KAFR AWANA
106. DAMANHOUR — EDFINA
107. TANTA — SIDI SALEM
108. BASSIOUN REGULATEUR — FUA
109. MEHALLET MALEK — EL-ASIEFAR
110. BIRMAH — KAFR-EL-ZAYAT
111. TANTA — BALTIM
112. TIRA — TALKHA
113. SAKHA — MEHALLA—KEBIR
114. KAFR SAREM — BIRKET-EL-SAB
115. BARRAGE — MANSURA
116. BELTAN — KAFR-HAMZA
117. SAHRAGT - ZAGAZIG
118. MIT-ABU-KHALED — BILBEIS — ABU-HAMMAD
118A. EL-ZAOURA — BURDEIN
119. MIT-GHAMR — ABU-HAMNAD
120. IBRAHAMIA SHARKIA — HEHIA
121. MIT-GHAMR — SIMBELLAWIN
122. MIT-SAMANUD — ZAGAZIG
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Geschichte
Die Compagnie des chemins économiques de l’Est égyptien wurde am 19. Mai 1897 durch den belgischen Baron Édouard Empain (* 1852; † 1929) als Aktiengesellschaft gegründet.[2] :§ 34 An der Gründung war auch die französische Geschäftsbank Paribas beteiligt. Obwohl sie nicht zu den eigentlichen Gründern gehörte, ersetzte sie eine Gruppe von deutschen Investoren, die sich bei anderen Bahngesellschaften mit drei lokalen Banken verbunden hatten. Die Konzession wurde an die Banken Suarès, Menasce, Cattaui und Pelizaeus gewährt. Sie teilten das voll eingezahlte Kapital von 200.000 Pfund (5.040.000 Franc) in folgenden Anteilen: 55, 20, 15 und 10 %.[2]:§ 50
Der ägyptische Staat gewährte die Konzession für 70 Jahre, woraufhin er am Ende der Laufzeit ohne Entschädigung Eigentümer werden sollte. Er garantierte den Investoren ein Nettojahreseinkommen von 900 F/km; die Hälfte der Bruttoeinnahmen über 5.625 F pro Jahr und Kilometer sollte der Regierung gehören. Die Bank Paribas zeichnete für ein Viertel des Kapitals, das unter den Gründern proportional verteilt wurde, und wählte ein Vorstandsmitglied.[2] :§ 51
Die Gesellschaft emittierte bei der Gründung 12.500 Aktien zu jeweils 3,5 % des Gesamtvermögens, d. h. jeweils 20 GBP (504 F) rückzahlbar in 70 Jahren. Die Bank Paribas kaufte Anteile im Wert von 446,25 F und verkaufte sie zum selben Preis an die Öffentlichkeit unter Einbehaltung eines Provisionsanteils von 4 %. Die Aktien und Anleihen waren zur amtlichen Notierung zugelassen. Aus politischer Sicht waren die Titel eine der besten Konzessionen Unterägyptens und förderten die französische Einflussnahme auf Ägypten. Die jährlich von der Regierung garantierten Nettoeinnahmen in Höhe von 315.000 F für die 350 km versprachen im Vergleich zum Gesamtwert der Aktien von 242.304 F eine komfortable Gewinnspanne.[2] :§ 52 Die Investition übertraf die optimistischsten Prognosen der Gründer, was im März 1900 eine Kapitalerhöhung auf 8.125.000 F rechtfertigte. Die neuen Aktien zu 100 F wurden für 106,25 F ausgegeben, was 3.320.300 F ergab. Ein Viertel der ersten und zweiten Tranche der Aktien, und alle Anleihen wurden in Frankreich für insgesamt 7.674.141 F verkauft.[2] :§ 53
Im April 1900 wurde die Gesellschaft durch den Austausch von Aktien mit der Egyptian Delta Light Railways Company vereinigt. Paribas stieg aus dieser Bahn aus und hatte keine Verbindung mit den Egyptian Delta Light Railways.[2] :§ 54
Einzelnachweise
- Jim Fergusson: Liste der Bahnstationen. (PDF) railwaystationlists.co.uk, abgerufen am 23. Oktober 2017 (englisch).
- Samir Saul: La France et l'Égypte de 1882 à 1914: Intérêts économiques et implications politiques. Institut de la gestion publique et du développement économique, 2013, ISBN 978-2-8218-2862-9, S. 318 ff.