Columbia-Gletscher (Alaska)
Der Columbia-Gletscher in Alaska liegt 60 km nordwestlich von Valdez und bedeckt bei einer Länge von 48 km ein Gebiet von 1150 km².
Columbia-Gletscher | ||
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Columbia-Gletscher (2004) | ||
Lage | Alaska (USA) | |
Gebirge | Chugach Mountains | |
Typ | Talgletscher | |
Länge | 48 km | |
Fläche | 1150 km² | |
Exposition | Südwest | |
Höhenbereich | 2700 m – 0 m | |
Breite | ⌀ 4,5 km | |
Koordinaten | 61° 11′ N, 146° 57′ W | |
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Entwässerung | Columbia Bay (Prinz-William-Sund) |
Er fließt von den Chugach Mountains an der Südküste Alaskas in die Columbia Bay im Prinz-William-Sund. Seine Nährgebiet liegt an den Hängen von Mount Einstein und Mount Witherspoon auf einer Höhe von etwa 2700 m. Auf zehn Kilometer Breite schiebt sich die Gletscherzunge ins Meer. Die Sohle liegt 700 m unter Wasser, die Höhe der Eiswand über dem Meeresspiegel beträgt zwischen 50 und 80 m. Der Columbia-Gletscher ist mit zwei Meter pro Tag einer der am schnellsten fließenden Gletscher Nordamerikas.
Seit 1980 zieht sich der Gletscher stark zurück, bis ins Jahr 2014 bereits um mehr 20 km, zugleich nahm seine Dicke um bis zu 500 m ab. Infolgedessen büßte er in den letzten 25 Jahren rund die Hälfte seines Volumens ein. 2011 führte der Schwund des Gletschers dazu, dass er sich in zwei Gletscher aufspaltete, deren Zungen im Jahr 2014 bereits 6 km voneinander entfernt lagen.[1] Der Rückzug wurde von James Balog im Rahmen seiner „extreme Ice survey“ mittels Zeitraffer festgehalten.[2] Anhand der unterschiedlichen Magnetisierung von Gestein, das der Gletscher nur ab einer bestimmten Ausdehnung abschleift und ins Meer transportiert, wo es sich über Jahrhunderte in Meeressedimenten ablagert, konnten Forscher zeigen, dass sich der Gletscher seit mindestens 900 Jahren nicht mehr so weit zurückgezogen hat wie seit Beginn der 2000er Jahre.[3]
Das kalte, nährstoffreiche Gletscherwasser sorgt im umliegenden Meer für eine hohe Planktondichte und somit für eine große Fischpopulation, infolge derer sich auch viele Beutegreifer wie z. B. Weißkopfseeadler, Möwen und Seehunde in der Nähe des Gletschers aufhalten.
Benannt wurde der Gletscher von der Harriman-Alaska-Expedition im Jahr 1899 nach der Columbia University in New York.
Weblinks
Einzelnachweise
- Columbia Glacier, Alaska mit interaktiver Grafik bis 2014. Zuletzt abgerufen am 20. Juli 2017.
- Extreme ice survey. (Memento des Originals vom 11. Dezember 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Zuletzt abgerufen am 20. Juli 2017.
- Anders E. Carlson u. a.: Recent retreat of Columbia Glacier, Alaska: Millennial context. In: Geology. 2017, doi:10.1130/G38479.1 (oregonstate.edu [PDF; 1,5 MB]).