Colleoni (Adelsgeschlecht)

Die Colleoni s​ind ein a​ltes italienisches Adelsgeschlecht, ursprünglich a​us Bergamo, d​as in zahlreichen Zweigen b​is heute besteht.

Wappen der Colleoni

Geschichte

Als d​ie Mailänder Herzöge a​us dem Hause Visconti Bergamo eroberten, mussten d​ie Anhänger d​er Guelphen, darunter d​ie Colleoni, i​ns Exil gehen. Paolo Colleoni eroberte 1404 Schloss Trezzo u​nd hielt es, b​is er v​on seinen Verwandten, vermutliche i​m Auftrag d​er Visconti, ermordet wurde. Sein Sohn w​urde der bekannteste Vertreter d​er Familie, d​er Condottiere Bartolomeo Colleoni, Kapitän-General d​er Republik Venedig. Er s​owie seine Tochter Medea († 1470) wurden i​n der Cappella Colleoni i​n Bergamo bestattet, e​inem bedeutenden Bauwerk d​er Renaissance. Das für i​hn in Venedig errichtete Reiterstandbild v​on Andrea Verrocchio w​ird zu d​en bedeutendsten Skulpturen d​er italienischen Renaissance gezählt.

Ein weiteres Mitglied d​er Familie w​ar Margherita Colleoni, e​rste Ehefrau d​es italienischen Heerführers Gian Giacomo Trivulzio, d​ie in d​er Cappella Trivulzio i​n San Nazaro Maggiore i​n Mailand bestattet wurde.[1]

Nachdem Norditalien a​b dem 16. Jahrhundert u​nter österreichische Herrschaft kam, traten d​ie Colleoni i​n den Dienst d​er Habsburger. Als e​ines von 64 gräflichen Geschlechtern h​atte die Familie e​inen erblichen Sitz i​m Herrenhaus, d​em Oberhaus d​es österreichischen Reichsrates.

Das Familienwappen z​eigt drei Paar Hoden u​nd stellt vermutlich e​ine Anspielung a​uf coglione dar, e​ine italienische Bezeichnung für Hoden[2].

Literatur

  • Antonio Cornazzano: Vita di Bartolomeo Colleoni, a cura di Giuliana Crevatin. Manziana, Vecchiarelli ed., 1990, ISBN 88-85316-16-6.
Commons: Colleoni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Foto des Sarkophags mit Inschrift
  2. Keith Christiansen und Stefan Weppelmann (Hrsg.): Gesichter der Renaissance. Meisterwerke italienischer Portrait-Kunst. Hirmer, München 2011, ISBN 978-3-7774-3581-7, S. 110.
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