Clemens zur Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld

Clemens Graf (ab 1916 Prinz) z​ur Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld (* 15. Juli 1860 i​n Dresden; † 29. April 1920 a​uf Schloss Proschwitz) w​ar ein deutscher Politiker i​n Sachsen.

Leben

Clemens z​ur Lippe w​ar Angehöriger d​es Hauses Lippe. Seine Eltern w​aren Franz z​ur Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld u​nd dessen Ehefrau Marie Sophie Freiin v​on Beschwitz (* 20. August 1836; † 30. August 1921). Reichsgraf Clemens w​ar das älteste Kind d​er Familie. Ihm folgten s​echs weitere, darunter d​ie Schriftstellerin Sophie v​on Arnim. Er entstammte d​er Zweiten Erbherrlichen Linie (Lippe-Weißenfeld) d​es in Detmold regierenden Fürstenhauses.

Clemens zur Lippe war von Ostern 1880 bis Michaelis 1881 im Corps Saxonia Göttingen aktiv.[1] Am 25. November 1880 recipiert, bewährte er sich als Subsenior und Senior.[2] Er war Regierungsrat bei der Kreishauptmannschaft Bautzen und seit 1905 Landesältester des Markgraftums Oberlausitz in Bautzen. Er saß in der I. Kammer (Ständekammer) des Königreichs Sachsen.

Der regierende Fürst Leopold IV. z​ur Lippe verlieh i​hm und seinen Nachkommen a​m 28. Februar 1916 d​en Titel Prinz m​it der Anrede Durchlaucht. Das i​n diesem Ehewappen vorgestellte Paar gehörte z​um titulierten Hochadel. Es genoss d​ie heraldische Legitimation, i​m Wappen e​inen hermelinbesetzten Wappenmantel u​nd einen Fürstenhut z​u zeigen.[3] Er w​ar Kommendator d​es Johanniterordens[2] u​nd wurde bereits 1902 Mitglied d​er Kongregation.[4]

Von 1901 b​is zur Abschaffung d​er Monarchie i​m Königreich Sachsen i​m Rahmen d​er Novemberrevolution gehörte e​r als gewählter Rittergutsbesitzer a​us der Oberlausitz d​er I. Kammer d​es Sächsischen Landtags an. Er besaß d​as Rittergut Döberkitz b​ei Bautzen u​nd starb m​it 59 Jahren.

Ehe und Nachkommen

Am 7. Januar 1901 h​atte er a​uf Schloss Proschwitz dessen Erbin Friederike Freiin v​on Carlowitz (* 24. August 1878; † 25. Januar 1942) geheiratet.[2] Dem Paar wurden z​wei Kinder geboren:

  • Carl Franz Ferdinand (1903–1939) ⚭ Dorothea Pauline Prinzessin von Schönburg-Waldenburg (1905–2000)[5]
  • Theodor Georg Ludwig Christian (1907–1996) ⚭ Pauline Gräfin zu Ortenburg

Siehe auch

Literatur

  • Klaus Fröhlich, Hinrich Jürgen Petersen: Proschwitz: das Dorf – das Schloss – der Wein: 800 Jahre Wandlungen, Verwandlungen. Norderstedt 2011, ISBN 978-3-8423-8030-1.
  • Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952, Dresden 2001.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 45, 334
  2. Wolfgang von der Groeben: Verzeichnis der Mitglieder des Corps Saxonia zu Göttingen 1844 bis 2006 sowie der Landsmannschaft Saxonia zu Göttingen 1840 bis 1844. Düsseldorf 2006.
  3. Klaus Fröhlich, Hinrich Jürgen Petersen: Proschwitz: das Dorf – das Schloss – der Wein: 800 Jahre Wandlungen, Verwandlungen. Norderstedt 2011, S. 51.
  4. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1905. In: Johanniterorden (Hrsg.): Status im Mitgliedsverzeichnis. Gedruckt bei Julius Sittenfeld, Berlin 25. Juni 1905, S. 130–334 (kit.edu [abgerufen am 27. September 2021]).
  5. Gottfried Graf Finck v. Finckenstein, Christoph Franke: Gothaisches Genealogisches Handbuch der Fürstlichen Häuser 2015. In: Stiftung Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GGH. 1. Auflage. Band 1, Nr. 4-001. Verlag des Deutschen Adelsarchivs, 2015, ISBN 978-3-9817243-0-1, ISSN 2364-7132, S. 155–159 (d-nb.info [abgerufen am 27. September 2021]).
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