Cleistocactus baumannii
Cleistocactus baumannii ist eine Pflanzenart in der Gattung Cleistocactus aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Das Artepitheton baumannii ehrt den französisch-deutschen Gärtner Constantin Auguste Napoléon Baumann (1804–1884), der seine Gärten in Mulhouse und Bollwiller hatte.[1]
Cleistocactus baumannii | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Cleistocactus baumannii | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cleistocactus baumannii | ||||||||||||
(Lem.) Lem. |
Beschreibung
Cleistocactus baumannii wächst strauchig mit an der Basis verzweigten, meist mehreren, ziemlich starren, aufrechten oder übergebogenen Trieben und erreicht bei Durchmessern von 2,5 bis 3,5 Zentimetern Längen von bis 2 Metern. Es sind 16 bis 17 Rippen vorhanden. Die darauf befindlichen Areolen stehen eng beieinander. Der einzelne gelbliche oder dunkelbraune Mitteldornen ist bis 4 Zentimeter lang. Die 8 bis 10 Randdornen sind gelblich braun und bis 1,8 Zentimeter lang.
Die schiefsäumigen, gelben bis orangeroten bis roten Blüten sind 5 bis 7 Zentimeter lang und erreichen Durchmesser von bis 1 Zentimeter. Die Blüte ist über dem Perikarpell stark aufwärts und anschließend S-förmig nach außen gerichtet. Die Staubblätter und der Griffel ragen aus der Blüte heraus. Die Staubfäden sind rot. Die kugelförmigen, grünen bis roten bis rosafarbenen Früchte enthalten ein weißes Fruchtfleisch. Sie erreichen Durchmesser von 1 bis 1,5 Zentimetern.
Verbreitung, Systematik und Gefährdung
Das Verbreitungsgebiet von Cleistocactus baumannii erstreckt sich vom Nordosten Argentiniens über Paraguay und Bolivien bis in den Süden Brasiliens. Die Art ist in Höhenlagen von bis zu 1000 Metern verbreitet.
Die Erstbeschreibung als Cereus baumannii erfolgte 1844 durch den französischen Botaniker Charles Lemaire.[2] Er stellte sie 1861 in die von ihm neu geschaffene Gattung Cleistocactus.[3] Weitere nomenklatorische Synonyme sind Aporocactus baumannii (Lem.) Lem. (1860) und Echinopsis baumannii (Lem.) Anceschi & Magli (2013).
Es werden folgende Unterarten unterschieden:[4]
- Cleistocactus baumannii subsp. baumannii
hat 15 bis 20 Randdornen und eine rote Blüte - Cleistocactus baumannii subsp. horstii (P.J.Braun) N.P.Taylor
aus Brasilien (Mato Grosso do Sul), hat 11 bis 15 Randdornen und eine stark zygomorphe orangerote Blüte - Cleistocactus baumannii subsp. santacruzensis (Backeb.) Mottram
aus Bolivien (Santa Cruz), hat etwa 10 Randdornen und eine rote Blüte
In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN wird die Art als „Least Concern (LC)“, d. h. als nicht gefährdet geführt. Die Unterarten wurden nicht einzeln erfasst.[5]
Nachweise
Literatur
- Edward F. Anderson: Das große Kakteen-Lexikon. Eugen Ulmer KG, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-4573-1, S. 116–117.
Einzelnachweise
- Urs Eggli, Leonard E. Newton: Glossary of Botanical Terms with Special Reference to Succulent Plants. British Cactus and Succulent Society, Richmond 1993, ISBN 0-902099-22-1, S. 23.
- L'Horticulteur Universel, Journal Général des Jardiniers et Amateurs. Band 5, Paris 1844, S. 126–127 (online)
- Miscellanées. In: L'Illustration Horticole. Band 8, 1861, S. 35 (online).
- Nadja Korotkova, David Aquino, Salvador Arias, Urs Eggli, Alan Franck, Carlos Gómez-Hinostrosa, Pablo C. Guerrero, Héctor M. Hernández, Andreas Kohlbecker, Matias Köhler, Katja Luther, Lucas C. Majure, Andreas Müller, Detlev Metzing, Reto Nyffeler, Daniel Sánchez, Boris Schlumpberger, Walter G. Berendsohn: Cactaceae at Caryophyllales.org – a dynamic online species-level taxonomic backbone for the family – Electronic supplement. In: Willdenowia. Band 51, Nr. 2, 2021, S. 45 (doi:10.3372/wi.51.51208).
- Cleistocactus baumannii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Oakley, L. & Pin, A., 2010. Abgerufen am 16. Februar 2014.