Christuskirche (Hansühn)
Die Christuskirche in Hansühn, Gemeinde Wangels, ist die Pfarrkirche der Kirchengemeinde Hansühn, die dem Kirchenkreis Ostholstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland angehört.
Geschichte
Nachdem der spätromanische Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert[1] 1893–1894 abgerissen worden war, begann 1896 der Bau der neuen Kirche nach Plänen des Hamburger Architekten Hugo Groothoff. Dabei wurden vermutlich Teile des Fundaments und des Baumaterials (Feldstein) wiederverwendet. Die Einweihung erfolgte am 23. Mai 1897.[2]
Das Kirchenpatronat gehörte der Familie Abercron von Gut Testorf. Den Namen Christuskirche erhielt die Hansühner Kirche 1955.[3] Heute teilt sich die Gemeinde mit der Kirche Hohenstein ebenfalls in Wrangels den Pastor.
Beschreibung
Die Christuskirche ist eine neugotische Saalkirche mit einem kurzen Querschiff, einer halbrunden Apsis mit anschließender Sakristei an der Ostseite und einem Westturm. Zusätzlich zum Feldstein wurde roter Backstein verarbeitet.[3][4]
Das Hauptportal befindet sich an der Westseite des Kirchenschiffs, ein kleinerer Eingang an der Nordseite des Turms. Für die Gebäudeteile wurden verschiedene Dachformen verwendet: Ein Rhombendach auf dem Turm, ein Satteldach auf dem Langhaus, Walmdächter auf den Querarmen und ein Zeltdach auf der Apsis.[3]
Ausstattung
Ein großer Teil der Ausstattung wurde aus dem Vorgängerbau übernommen. Barock sind der hölzerne Altaraufsatz und das geschnitzte Taufbecken vom Ende des 17. Jahrhunderts sowie die ebenfalls geschnitzte Kanzel von 1685. Das über dem Altar befindliche Kreuz und das in das obere Feld eingelassene Relief sind gotisch und damit deutlich vor dem Altar entstanden. Der Schalldeckel der Kanzel zeigt die vier Evangelisten mitsamt ihren Symbolen. Die Figuren sind vor 1685 entstanden und wurden nachträglich in die Kanzel eingefügt. Den geschmückten Deckel des achteckigen Taufbeckens ziert ein Pelikan.
Eine emporenartige Gutsloge stammt aus dem Jahr 1718. Ein Kelch aus zum Teil vergoldetem Silber und eine silberne Oblatendose wurden 1754 gefertigt. Eine Patene aus vergoldetem Silber trägt das Renovierungsdatum 1841.[5]
Ältestes Stück in der Kirche ist eine hölzerne, gotische Sitzmadonna vom Anfang des 13. Jahrhunderts. Spätgotisch aus der Zeit um 1520–1530 ist eine hölzerne Kreuzigungsgruppe aus dem Umfeld von Claus Berg mit Figuren von Maria, dem Apostel Johannes, der heiligen Katharina und einem weiteren Nothelfer.[1]
Literatur
- Sabine Behrens: Norddeutsche Kirchenbauten des Historismus. Die Sakralbauten Hugo Groothoffs 1851-1918. Kiel 2006, ISBN 978-3-93359897-4, S. 265 ff.
- Hartwig Beseler (Hrsg.): Kunst-Topographie Schleswig-Holstein, Neumünster 1969, S. 506 f.
- Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Hamburg/Schleswig-Holstein, 2., stark erw. und veränd. Aufl., München/Berlin 1994, ISBN 3-422-03033-6, S. 883.
Weblinks
Einzelnachweise
- Dehio, S. 883
- Behrens, S. 265.
- Behrens, S. 256.
- Beseler, S. 506.
- Beseler, S. 506 f.