Christopher Jones (Schauspieler)
Christopher Jones (eigentlich William Frank Jones, * 18. August 1941 in Jackson, Tennessee; † 31. Januar 2014 in Los Alamitos, Kalifornien[1]) war ein US-amerikanischer Schauspieler.[2]
Leben
Auffallend ist eine starke Ähnlichkeit in Aussehen und Art mit James Dean. Jones kommt aus einem ähnlichen Hintergrund wie Dean, aber er interessierte sich erst für die Kunst des Zeichnens, welche er auf einer Kunstschule erlernte. Jones’ Interesse an Filmen führte ihn schließlich zur Schauspielerei. Er begann sich Filme unter darstellerischen Aspekten anzuschauen und nahm sich dazu James Dean (Jenseits von Eden) und Elvis Presley (Pulverdampf und heiße Lieder) zum Vorbild. Nach seinem Wehrdienst in der United States Army studierte Jones Malerei in New York und besuchte anschließend eine Schauspielklasse.
Befreundet mit Frank Corsaro, einem Freund von James Dean, absolvierte Jones seinen ersten Auftritt am Broadway am 17. Dezember 1961, in Tennessee Williams’ The Night of the Iguana (Regie: Corsaro, Starschauspielerin: Shelley Winters). Winters stellte Jones Susan Strasberg vor, ebenfalls Schauspielerin und Tochter von Lee Strasberg. Jones besuchte daraufhin das Strasberg-Schauspielstudio, hielt schließlich um die Hand von Susan Strasberg an und heiratete sie 1965 trotz persönlicher Streitigkeiten zwischen ihm und seinem Schwiegervater. 1966 bekam das Paar eine Tochter, Jennifer Robin Jones.
Jones zog nach Hollywood und erhielt die Hauptrolle des Jesse James in der ABC-Fernsehserie The Legend of Jesse James (produziert von 20th Century Fox), mit 35 Episoden in den Jahren 1965 und 1966. Danach übernahm er die Rolle des Liebhabers beziehungsweise Ehemannes von Susan Strasbergs Figur im Film Chubasco. Privat ließ sich das Paar 1968 scheiden. Weitere Rollen spielte er in den Filmen Wild in den Straßen (1968), in der Sex-Komödie Auf welcher Seite willst Du liegen, Liebling? (1968) und im Film Krieg im Spiegel (1969).
Im Film Ryans Tochter spielte er 1970 einen britischen Offizier, der an einem Kriegstrauma aus dem Ersten Weltkrieg leidend in eine nordirische Garnison versetzt wird und ein Verhältnis mit der Ehefrau des Dorflehrers eingeht. Das aufwendige Filmepos von David Lean hätte sein großer Durchbruch werden können, doch der Film wurde in der zeitgenössischen Kritik meist schlecht besprochen – außerdem hatte Jones nach eigenen Angaben „realisiert, die Schauspielerei nicht zu mögen“.[3] Die Ermordung von Sharon Tate, mit der er kurz zuvor eine Affäre hatte, sorgte außerdem dafür, dass er sich von Hollywood distanzierte.[4]
So beendete Jones nach Ryans Tochter seine Filmkarriere, in den nächsten Jahrzehnten betätigte er sich stattdessen als Maler und Bildhauer und kümmerte sich um das Aufwachsen seiner Kinder. Ein Angebot für eine Nebenrolle als Zed in Quentin Tarantinos Pulp Fiction von 1994 lehnte er ab, aber in dem Film Bullet Point kam er zwei Jahre später noch zu einem letzten Filmauftritt. Tarantino äußerte 1999 dazu, warum er Jones die Rolle angeboten hatte: „Er sah aus wie James Dean, aber Chris Jones nahm sich nicht ernst wie James Dean. Er war im Kommen – mit der richtigen Person, die seine Karriere gehändelt hätte, könnte er heute noch einer der größten Namen sein.“[5] Christopher Jones starb 2014 im Alter von 72 Jahren an einer Krebserkrankung und wurde von seiner Ehefrau Paula McKenna sowie sieben Kindern überlebt.[6]
Filmografie
- 1965–1966: The Legend of Jesse James (Fernsehserie, 34 Folgen)
- 1967: Judd for the Defense (Fernsehserie, Folge Tempest in a Texas Town)
- 1967: Solo für O.N.K.E.L. (The Man from U.N.C.L.E.; Fernsehserie, Folge The Test Tube Killer Affair)
- 1968: Chubasco
- 1968: Wild in den Straßen (Wild in the Streets)
- 1968: Auf welcher Seite willst Du liegen, Liebling? (Three in the Attic)
- 1969: Una breve stagione
- 1970: Krieg im Spiegel (The Looking Glass War)
- 1970: Ryans Tochter (Ryan’s Daughter)
- 1996: Bullet Point (Mad Dog Time)
Weblinks
- Christopher Jones in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Ryan’s Daughter Star Christopher Jones Dies at 72
- Christopher Jones. The New York Times. Abgerufen am 31. August 2007.
- Paul Vitello: Christopher Jones, Rising Star Actor Who Quit the Field, Dies at 72. In: The New York Times. 9. Februar 2014, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 21. August 2021]).
- Lina Das: The final affair of Roman Polanski's murdered wife Sharon Tate. Abgerufen am 21. August 2021.
- Mike Barnes, Mike Barnes: ‘Ryan’s Daughter’ Star Christopher Jones Dies at 72. In: The Hollywood Reporter. 31. Januar 2014, abgerufen am 21. August 2021 (amerikanisches Englisch).
- 'Ryan's Daughter' Star Christopher Jones Dies at 72. 31. Januar 2014, abgerufen am 13. April 2021 (englisch).