Christine Roll
Christine Roll (* 28. April 1960 in Hamburg) ist eine deutsche Historikerin.
Leben
Roll legte 1980 am Hamburger Christianeum das Abitur ab. Im Anschluss begann sie ein Geschichts- und Russischstudium in Hamburg, das sie 1986 in Konstanz mit dem ersten Staatsexamen abschloss. Während ihres Studiums übernahm sie die Reiseleitungen für diverse Studienfahrten in verschiedene Gegenden der damaligen Sowjetunion.[1] 1991 promovierte Roll mit dem Thema „Das zweite Reichsregiment 1521–1530“ und wurde mit dem Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses des Landkreises Konstanz ausgezeichnet. Ihr Doktorvater war Horst Rabe. Von 1997 bis 2000 erhielt sie ein Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 2003 wurde sie an der Universität Konstanz mit dem Thema Auswärtige Politik und politisches Weltbild. Zar und Kaiser in der europäischen Politik des 17. Jahrhunderts habilitiert.
Zum Wintersemester 2005/06 wurde Christine Roll als ordentliche Professorin an die RWTH Aachen als Nachfolgerin von Gudrun Gersmann berufen. Sie lehrt auf dem Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit und ist Leiterin des Hochschularchivs. Roll ist Vorsitzende der Gleichstellungskommission und seit 2010 Mitglied des Senates der RWTH Aachen. Ein Jahr zuvor hatte sie für ihre fortdauernden Bemühungen in der Ansprache und Bindung des zukünftigen weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses an die RWTH Aachen den Brigitte-Gilles-Preis verliehen bekommen.[2]
Neben ihrer universitären Arbeit schreibt Roll seit dem Mai 2004 als Fachredakteurin bei dem online-Rezensionsjournal sehepunkte für die Bereiche Reichsgeschichte und Internationale Beziehungen.[3]
Schriften (Auswahl)
- Auswärtige Politik und politisches Weltbild. Zar und Kaiser in der europäischen Politik des 17. Jahrhunderts. Habilitationsschrift, Konstanz 2003
- Das zweite Reichsregiment 1521–1530 (= Forschungen zur deutschen Rechtsgeschichte 15). Köln – Weimar – Wien 1996, ISBN 3-412-10094-3
- Epochenjahr 1806? Das Ende des Alten Reiches in zeitgenössischen Perspektiven und Deutungen. Hrsg. von Christine Roll und Matthias Schnettger, Mainz 2008, ISBN 978-3-525-10087-5
- Recht und Reich im Zeitalter der Reformation. Festschrift für Horst Rabe. Hrsg. von Christine Roll unter Mitarbeit von Bettina Braun und Heide Stratenwerth, Frankfurt a. M. u. a. 1996, ISBN 3-631-47923-9
Weblinks
- Literatur von und über Christine Roll im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Christine Roll auf den Seiten der RWTH Aachen
- Christine Roll: Wozu eine wissenschaftliche Fragestellung? In: Frühneuzeit-Blog der RWTH bei hypotheses.org
Einzelnachweise
- Christine Roll: Ein wenig aus der Zeit gefallen – sorgloses Geschichtsstudium im Konstanz der 1980er Jahre. In: Ines Soldwisch, Armin Heinen (Hrsg.): Das Studium der Geschichte: Vorlesungsgeschichte und autobiographische Erzählungen 1945–2017 (= Studien des Aachener Kompetenzzentrums für Wissenschaftsgeschichte. Band 22). Kassel 2019, ISBN 978-3-7376-0732-2, S. 127–132, doi:10.19211/KUP9783737607339 (uni-kassel.de [PDF; 11,5 MB; abgerufen am 24. Oktober 2021]).
- Brigitte-Gilles-Preis 2009, Pressemitteilung der RWTH Aachen
- Profil von Christine Roll bei sehepunkte.