Chōhō-ji
Der Chōhō-ji (japanisch 長保寺) ist ein Tempel der Tendai-Richtung des Buddhismus in der Stadt Kainan in der Präfektur Wakayama.
Geschichte
Der Tempel wurde der Überlieferung nach auf Wunsch des Kaisers Ichijō im Jahr 1000 erbaut, und zwar in Anlehnung an den Shoshazan Enkyō-ji (書写山円教寺) in Himeji.
Im 17. Jahrhundert wurde er Grabtempel (菩提寺, bodaiji) der Kishū-Tokugawa. In den Neuzeit besaß der Tempel neben dem Abtquartier Yōshō-in (陽照院) fünf Nebentempel, heute sind noch neben dem Yōshō-in nur noch das Fukusō-in (福蔵院) übrig geblieben.
Die Anlage
Man betritt den am Berghang gelegenen Tempel unten durch das „Große Tor“ (大門, Daimon). Es wurde während der mittleren Muromachi-Zeit als zweistöckiges Turm-Tor erbaut. Oben, am Ende einer langen Steintreppe, kommt man zum Tempelgelände.
Die Haupthalle (Hondō) aus der Kamakura-Zeit hat einen fast quadratischen Grundriss von 5 × 5 Ken, hier 13 × 15,35 m. Sie besitzt ein Fußwalmdach. Daneben steht eine Schatzpagode (Tahōtō), sie stammt aus dem Ende der Kamakura-Zeit oder aus dem Beginn der Muromachi-Zeit. Sie hat eine Seitenlänge von 3 Ken und ist in reinem „japanischen Stil“ ausgeführt. – Alle drei Gebäude gehören Nationalschätzen Japans.
Hinter der Haupthalle steht der kleine Chinju-Schrein (鎮守堂, Chinju-dō) aus der späten Kamakura-Zeit, der als Wichtiges Kulturgut registriert ist. Er ist 3 × 3 Ken groß, hier 5,4 × 5,4 m und hat ein Hängedach.
Der Chōhō-ji wurde 1666 vom ersten Fürsten der Kishū-Linie der Tokugawa, Tokugawa Yorinobu (徳川 頼宣; 1602–1671), zum Grabtempel der Familie bestimmt. Dort sind, angefangen mit ihm, alle Nachfolger begraben, bis auf den 5.[A 1] und den 13. (=14.) Chef des Hauses, die in Edo/Tokio bestattet sind. Die Grabanlage, die mit 330 Steinlaternen geschmückt ist, ist als Nationale Geschichtsspur (国史跡, Kuni-shiseki) eingetragen.
Bilder
- Großes Tor
- Treppe zum Tempel
- Chinju-Schrein
- Grab des Tokugawa Shigenori[A 2]
Anmerkungen
- Tokugawa Yoshimune übernahm das Stammhaus in Edo.
- Tokugawa Shigenori (徳川 重倫; 1746–1829) war das 8. Oberhaupt der Tokugawa-Kii-Linie.
Literatur
- Wakayama-ken kotogakko-shakai-ka kenkyu-kyokai (Hrsg.): Choho-ji. In: Wakayama-ken no rekishi sampo. Yamakawa Shuppan, 2009, ISBN 978-4-634-24630-0, S. 58–59.