Cesàro-Kurve
Bei der Cesàro-Kurve handelt es sich um ein strikt selbstähnliches Fraktal, das um 1905 von Ernesto Cesàro beschrieben wurde. Sie stellt eine Verallgemeinerung der bekannten Koch-Kurve dar. Der Initiator ist wie dort ebenfalls die Einheitsstrecke, jedoch wird der Basiswinkel des von der Kurve umschlossenen gleichschenkligen Dreiecks, der bei der Koch-Kurve θ = 60 ° beträgt, variabel im Bereich von θ = 0 ° bis θ = 90 °. Somit ergibt sich die Cesàro-Kurve als eine Kurvenschar mit dem Parameter θ.
Verschiedene Cesàro-Kurven
In Abhängigkeit vom Parameter θ ergeben sich sehr unterschiedliche Kurven. Für θ = 0° erhält man die Einheitsstrecke, da es zu keiner Längenzunahme kommt. Mit zunehmendem θ wirkt die Kurve rauer und zerklüfteter, da ihre fraktale Dimension von 1 bei θ = 0° bis auf 2 bei 90° steigt, wo die Kurve schließlich ein gleichschenkliges Dreieck mit der Fläche 1/4 ausfüllt. In diesem Fall handelt es sich daher um eine fraktale Füllkurve.
Die fraktale Dimension lässt sich anhand der folgenden Formel bestimmen:
Die Fläche unterhalb der Cesàro-Kurve
Die Fläche "unterhalb" der Kurve (also zwischen Kurve und Initiator) ergibt sich als Funktion einer Reihe über den Parameter :[1]
Dabei steigt die Fläche von bei bis auf bei an.
Einzelnachweise
- Grundlagen der fraktalen Geometrie mit iterierten Funktionensystemen (IFS), A. Jablonski, (Online)
Literatur
- Benoît B. Mandelbrot: Die fraktale Geometrie der Natur, Birkhäuser, ISBN 3-7643-2646-8