Centre for Feminist Foreign Policy

Das Centre f​or Feminist Foreign Policy (CFFP) i​st eine gemeinnützige Forschungs- u​nd Beratungsorganisation z​u „feministischer Außenpolitik“.[2][3]

Centre for Feminist Foreign Policy
(CFFP)
Rechtsform gemeinnützige GmbH / Limited Company
Gründung 2016
Gründer Kristina Lunz, Marissa Conway, Nina Bernarding[1]
Sitz Berlin / London
Zweck Forschungs- und Beratung feministischer Außenpolitik
Website www.centreforfeministforeignpolicy.org

Geschichte

Das Centre f​or Feminist Foreign Policy w​urde 2016 i​n London[4] u​nd 2018 i​n Berlin v​on Marissa Conway, Kristina Lunz u​nd Nina Bernarding gegründet,[5][6][1] inspiriert v​on der ehemaligen schwedischen Außenministerin Margot Wallström, d​ie 2014 erstmals d​en Begriff „feministische Außenpolitik“ einführte.[7][8][9]

2020 startete d​ie Organisation gemeinsam m​it dem Verein Women i​n International Security d​as Women Expert's Network Foreign & Security Policy (WoX), für m​ehr weibliche Redner b​ei Veranstaltungen r​und um Außenpolitik.[10][11]

Feministische Außenpolitik

Der 2014 erstmals benannte Begriff „feministische Außenpolitik“ w​urde im Aktionsplan d​es schwedischen Außenministeriums z​ur feministischen Außenpolitik 2018 konkretisiert: Demnach basiert d​as schwedische Modell a​uf „3 Rs“: Rechte, Repräsentation u​nd Ressourcen. In diesen d​rei Feldern möchte Schweden d​ie Lebenswelten v​on Frauen a​uf der ganzen Welt verbessern. Darüber hinaus s​ei Geschlechtergerechtigkeit a​uch als Ziel, u​m Frieden, Sicherheit u​nd nachhaltige Entwicklung z​u sichern.[9][12][13]

Gemäß Centre f​or Feminist Foreign Policy stellt feministische Außenpolitik „die menschliche Sicherheit i​n den Mittelpunkt u​nd will d​as internationale Machtgefüge s​o ändern, d​ass die Bedürfnisse a​ller Gruppen gesehen werden u​nd Menschenrechte prioritär behandelt werden.“ Im Kontrast d​azu sei d​er Ansatz traditioneller Außenpolitik d​er Auffassung, „dass d​ie Welt i​n Anarchie lebt, w​eil es k​eine supranationale Regierung gibt.“ Demnach würden a​lle Staaten i​hre eigene Macht vergrößern wollen, w​as nur d​urch die militärische Unterdrückung anderer Akteure funktioniere.[14][15]

Aktivitäten und Ziele

Das CFFP fördert d​en öffentlichen Diskurs über feministische Außenpolitik d​urch Veranstaltungen[16][17][18] u​nd Veröffentlichungen[19][20][8][21][22] u​nd berät Politiker u​nd Ministerien, u​m eine gerechtere u​nd friedlichere Außenpolitik z​u erreichen, d​ie insbesondere Minderheiten schützt.[11][23][24] So w​ar die Organisation beispielsweise a​m Aufbau d​es vom Auswärtigen Amt initiierten feministischen Netzwerks Unidas zwischen Lateinamerika, d​er Karibik u​nd Deutschland beteiligt u​nd richtete e​ine Veranstaltung z​u feministischer Außenpolitik b​ei der Münchner Sicherheitskonferenz aus.[15]

Partner

Die Organisation w​ird unter anderem d​urch die Open Society Foundations, d​ie Heinrich-Böll-Stiftung, d​ie BMW Foundation Herbert Quandt u​nd das Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten gefördert.[1]

Im Beirat engagieren s​ich unter anderem Michelle Müntefering, Rose McGowan, Selmin Çalışkan u​nd Madeleine Rees.[16][25]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Centre for Foreign Feminist Policy – Our Story. In: centreforfeministforeignpolicy.org. Abgerufen am 11. Januar 2021 (englisch).
  2. Maximiliane Koschyk: Stammtisch — Make love, not war. In: Deutsche Welle. 15. Februar 2019, abgerufen am 17. Januar 2020 (englisch).
  3. Nina Bernarding, Kristina Lunz: Eine feministische Außenpolitik. In: neues deutschland. 6. März 2019, abgerufen am 17. Januar 2020.
  4. Dulcie Leimbach: What, Exactly, Is a Feminist Foreign Policy? A New Website Explores the Subject. In: www.passblue.com. 4. November 2016, abgerufen am 26. Februar 2020 (englisch).
  5. Nina Bernarding, Kristina Lunz: Wir brauchen eine feministische Außenpolitik. In: Der Tagesspiegel. 8. März 2019, abgerufen am 17. Januar 2020.
  6. Kristina Lunz: Feminist foreign policy – imperative for a more secure and just world. In: www.boell.de. Heinrich Böll Stiftung, 30. Januar 2019, abgerufen am 17. Januar 2020 (englisch).
  7. Alicia Blázquez: 5 Fragen an Kristina Lunz vom Centre for Feminist Foreign Policy. One, 11. Juli 2018, abgerufen am 17. Januar 2020.
  8. Feministische Außenpolitik. In: www.boell.de. Heinrich Böll Stiftung, abgerufen am 26. Februar 2020.
  9. Katharina Wiegmann: Schweden: So sieht ein Land mit radikal feministischer Außenpolitik aus. Huffington Post, 30. Juli 2018, archiviert vom Original am 16. Januar 2019; abgerufen am 26. Februar 2020.
  10. WoX Network – Diversity Matters. In: www.woxnetwork.org. Abgerufen am 26. Februar 2020 (englisch).
  11. Astrid Ehrenhauser: Feministische Außenpolitik: Kristina Lunz vom CFFP im Interview. In: enorm magazin. 21. Februar 2020, abgerufen am 24. Februar 2020.
  12. Handbook Sweden’s feminist foreign policy. In: government.se. Außenministerium Schweden, 23. August 2018, abgerufen am 17. November 2020 (englisch).
  13. Feminist foreign policy – imperative for a more secure and just world. Heinrich-Böll-Stiftung, 13. Februar 2019, abgerufen am 17. November 2020 (englisch).
  14. Valerie Höhne, Milena Hassenkamp: Expertin für feministische Außenpolitik: „Wir haben seit Jahrhunderten eine Männerquote“. In: Spiegel.de. 2. August 2020, abgerufen am 17. November 2020.
  15. Carina Kontio: Vordenkerin Kristina Lunz: „Ohne Feminismus gibt es keinen Frieden“. In: Handelsblatt.com. 12. August 2020, abgerufen am 17. November 2020.
  16. Lea Börgerding: Bei der Auftaktveranstaltung des Center for Feminist Foreign Policy in Berlin trifft Feminismus auf Diplomatie. In: tbd.community. 28. September 2018, abgerufen am 26. Februar 2020.
  17. Productive participation of the ICC Prosecutor in the 56th session of the Munich Conference: „In view of the proliferation of conflicts and the suffering they cause, it is imperative to promote justice and accountability for crimes“. International Criminal Court, 18. Februar 2020, abgerufen am 26. Februar 2020 (englisch).
  18. Laura Hofmann: „Jede Veränderung beginnt mit einer Diskussion“. Der Tagesspiegel, 16. Juli 2019, abgerufen am 26. Februar 2020.
  19. Centre for Feminist Foreign Policy – Disrupted Magazine. In: centreforfeministforeignpolicy.org. Abgerufen am 26. Februar 2020 (englisch).
  20. Centre for Feminist Foreign Policy – Online Journal. In: centreforfeministforeignpolicy.org. Abgerufen am 26. Februar 2020 (englisch).
  21. EU-Kommissionspräsindentin von der Leyen – eine gute Nachricht für die Sache der Frau? – Radio. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 17. Juli 2019, abgerufen am 26. Februar 2020.
  22. Marcel Heberlein: Gleichberechtigung: „Wenn das von oben kommt, klappt das auch“. In: tagesschau.de. ARD, 8. März 2019, abgerufen am 17. Januar 2020.
  23. Giorgio Franceschini: Dossier: Feministische Außenpolitik – Editorial. In: boell.de. Heinrich Böll Stiftung, 13. Februar 2019, abgerufen am 26. Februar 2020.
  24. This Woman Blends Foreign Policy and Feminism. In: twentythirty.com. BMW Foundation Herbert Quandt, 19. September 2018, abgerufen am 26. Februar 2020 (englisch).
  25. Centre for Foreign Feminist Policy – Advisory Council. In: centreforfeministforeignpolicy.org. Abgerufen am 26. Februar 2020 (englisch).
  26. Centre for Feminist Foreign Policy: Kristina Lunz, 29 & Marissa Conway, 29. In: Forbes. Abgerufen am 17. Januar 2020 (englisch).
  27. Kristina Lunz. In: Forbes. Juni 2019, abgerufen am 17. Januar 2020.
  28. Kristina Lunz – Über Mich. Abgerufen am 26. Februar 2020 (englisch).
  29. „Als Kind habe ich oft gesagt, dass ich Bürgermeisterin werden möchte“. In: Ashoka Stiftung. 20. April 2020, abgerufen am 21. April 2020.
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