Cembalokonzert in g-Moll
Das Cembalokonzert in g-Moll, dessen bisherige Urheberin Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth angezweifelt wird, ist ein spätbarockes, dreisätziges Concerto à Cembalo obligato, 2 Violinen, Viola und Basso in g-Moll. Noten und Wilhelmines Autorschaft wurden erstmals 1890 im Katalog der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel aktenkundig. Die dort in der herzoglichen Bibliothek[1] aufbewahrte Stimmenabschrift dieser Komposition stammt von einem Bayreuther Hofkopisten als Werk „di Wilhelmine“, das ist Wilhelmine von Preußen (1709–1758),[2] die ab 1731 mit Markgraf Friedrich von Bayreuth verheiratet war. Nachdem bereits bei der Katalogisierung durch Emil Vogel die Solostimme für das Cembalo fehlte, wurde erst 1997 in Weimar die/eine vollständige Stimmenabschrift gefunden. Auf deren Titel sind zwei andere Komponisten, „Foerster“ (durchgestrichen) und (mit anderer, späterer Schrift) „Jaenichen“ angegeben. Die Autorschaft Wilhelmines wird aufgrund dieses Neufundes angezweifelt und für Johann Gotthilf Jänichen („Jaenichen“) proklamiert.
Die Wolfenbütteler Abschrift
Von den wenigen erhaltenen musikalischen Werken Wilhelmines, die verstreut in verschiedenen Bibliotheken gefunden wurden,[3] war in der Reihenfolge des Auffindens das erste (1890) eine Abschrift des genannten Konzerts in g-Moll,[4] für das heute, wie erwähnt, auch Johann Gotthilf Jänichen in Frage steht. Es ist die „Quelle Wolfenbüttel“, die von einem Bayreuther Hofkopisten geschrieben und mit „di Wilhelmine“ autorisiert ist. Dieser Kopist wird beim RISM als „Copist 34 (Bayreuth court)“ geführt. Im Bayreuther Stadtarchiv gibt es die Flotow-Sammlung mit mehreren Musikstücken des Bayreuther Hofes von seiner Hand. Schon zur Zeit der Katalogisierung dieses Konzerts in Wolfenbüttel fehlte die Solostimme für Cembalo. Zudem entpuppte sich diese Handschrift als gekürzte Fassung des Cembalokonzerts, nachdem zum Vergleich eine zweite Stimmenabschrift aufgetaucht war. Ein Autograph oder eine Partitur dieses Konzertes wurde bisher nicht bekannt.
Die Weimarer Abschrift
Die neue „Quelle Weimar“ des Konzerts wurde erst 1997 gefunden. Sie ist die einzige vollständige Abschrift des Konzertes, hier um ein Drittel länger, und besitzt die vermisste Solostimme für Cembalo. Ebenso wie die „Quelle Wolfenbüttel“ ist sie als praktisches Stimmen-Manuskript überliefert und weist wie diese Benutzerspuren auf. Sie wurde von zwei unbekannten Schreibern angefertigt, ein dritter Schreiber fügte dem zweiten Satz in der Cembalostimme eine kleine Schlusskadenz (eine improvisatorische Cembalo-Passage vor dem Schlussteil) an. Vor dem Schluss-Da Capo (letzte Wiederholung des Orchester-Ritornells vom Beginn) des ersten Satzes dagegen steht „si sona Capriccio“ (hier spiele man ein Capriccio). Dieser Zusatz zeigt, dass die Bezeichnung „Kadenz/Cadenza“ für den zu improvisierenden virtuosen Einschub vor dem Satzende noch nicht geläufig war. In der Geschichte des solistischen Tastenkonzertes, die deutlich später beginnt als z. B. die Konzerte Antonio Vivaldis, bedeutet das ein frühes Stadium zu Beginn der 30er Jahre des 18. Jahrhunderts. Aufbewahrt in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek Weimar, wurde das Manuskript bei deren Brand 2004 weitgehend vernichtet, es existiert aber eine Fotokopie von vor dem Brand. Das Manuskript entstammt ursprünglich der Thüringischen Landesbibliothek Weimar[5] und ist nicht in der persönlichen Sammlung der Herzogin Anna Amalia zu finden.
Zwei Komponistennamen als mutmaßliche Autoren
- Auf dem Titelschild dieser oben beschriebenen Stimmen-Handschrift in der Weimarer Amalienbibliothek Concerto à Cembalo Concertato [Stimme: obligato] 2 Violini Viola et Basso [Stimme: Violoncello] sind zwei Autoren genannt: Zuerst „Foerster“ (durchgestrichen), danach mit anderer, späterer Schrift „Jaenichen“.[6] Eine Verbindung zum Cembalokonzert in g-Moll ist dort nicht gegeben.
Jänichen im Breitkopf-Katalog
Über Johann Gotthilf Jänichen (* 1701 in Halle, † vor 1750 in Berlin), Sohn des Hallenser Pädagogen und Liederdichters Johann Jänichen ist persönlich kaum etwas bekannt, es heißt, dass er ein guter Cembalist gewesen sei[7] und bei Christian Ludwig von Brandenburg als Sekretär angestellt war.[8] In Telemanns „Musique de Table“ (1733) ist „Jenichen aus Berlin“ als Subskribent verzeichnet. Dieser Name (ohne Vornamen) gelangte mit zwei Kompositionen, darunter das g-Moll Cembalokonzert um das es hier geht in den umfangreichsten Musikalienkatalog der Musikgeschichte, den Breitkopf-Katalog, der ein Verkaufskatalog war. Er besteht aus einer Folge mehrerer ab 1762 gedruckter Incipit-Kataloge mit den Notenanfängen von Tausenden Musikstücken. In dem Band von 1763 wird das Cembalo-Konzert in g-Moll aufgrund seines Incipits (Notenanfang des Musikstücks) unter „Jenichen“ [sic] geführt. Es handelt sich dabei um eine nicht gesicherte Zuweisung, wie sie in diesem Katalog erwiesenermaßen oft vorgekommen.[9]
Über Schwierigkeiten hinsichtlich der Autorenzuweisungen dieses Verkaufskatalogs schreibt auch dessen Betreiber selbst, der Inhaber des Leipziger Musikalienlagers Johann Gottlob Immanuel Breitkopf im ersten Band des Katalogs („Nacherinnerung“ 1762):
„Wie manchen Streit hat man nicht auszumachen, und wie manchen geheimen Kampf zu überwinden, wenn man jedem Verfasser das Seinige geben, und die unter verschiedenen Nahmen [beide Wörter hervorgehoben] vorkommenden Stücke ihren wahren Meistern zueignen will? Und wenn man in so zweifelhaften Fällen, dergleichen mir gar oft vorgekommen sind, durch Nachfragen nicht viel herausbringt […]“
Bayreuther Hofkopist
Der Titel der Wolfenbütteler Abschrift des Cembalokonzertes, der mit „di Wilhelmine“ und Incipit-Notenzeile endet, ist von beiden Überlieferungen des Cembalokonzertes derjenige, der den Namen der Autorin zusammen mit den Noten und im Zusammenhang mit dem Bayreuther Hof sicher überliefert. Deren Kopist, der als „Oboist Tiefert“ ab 1755 namentlich im Bayreuther Hofkalender und dort ab 1764 als Kopist erscheint, hatte offensichtlich Zutritt zum Musikalienfundus der Hofkapelle.[10] Schon 1759 ist er („Differt“) mit einem Notenkopierauftrag in einem umfangreichen Kostenbuch anlässlich der zweiten Hochzeit Markgraf Friedrichs mit Sophie Caroline Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel verzeichnet.[11] Sehr wahrscheinlich galt dieser Auftrag einem Mitbringsel für die Schwiegermutter (der Schwester Wilhelmines Philippine Charlotte) nach Wolfenbüttel, wo im selben Jahr (Herbst 1959) die Hochzeit stattfand und sich dort in der herzoglichen Bibliothek das Cembalokonzert in g-Moll und die kostbar gebundene Bayreuther Oper L'Huomo in der unverwechselbaren Handschrift des Bayreuther Kopisten befinden.
Wilhelmine oder Jänichen?
Die Weimarer Handschrift vermittelt hinsichtlich der Autorenfrage den ungesicherten Stand einer Vermutung gleich zweier Komponisten, die (damals offenbar) in Frage kamen. Offensichtlich wurden diese Komponistennamen erst nach späterer Heftung des Konzerts auf den Umschlagtitel geschrieben; der buntmarmorierte Umschlag aus „Bayreuther Vorsatzpapiers“ zeigt zwei verschiedene Katalogisierungen.[12] Die Proklamierung für Jänichen aufgrund des späteren Eintrags „Jaenichen“ in der Weimarer Quelle steht durch den zusätzlichen Incipit-Nachweis seines Namens im Breitkopf-Katalog zur Debatte, sodass sich damit real zwei Autorennamen für das Cembalokonzert gegenüberstehen, Wilhelmine und Jänichen. Somit weist der philologische Befund der beiden Handschriften des Cembalokonzertes in g-Moll auf weiteren Forschungsbedarf, bevor entschieden werden kann.
- Für die theoretischen Grundlagen von Wilhelmines Komponieren gibt es, außer ihren Angaben in ihren Memoiren ab 1730, einen frühen Beweis bereits im Dezember 1733 durch den Komponisten und Musik-Theoretiker Georg Andreas Sorge aus Lobenstein, der am 19. Dezember 1733 musizierend am Bayreuther Hof weilte,[13] wo er als „sichtbarer Zeuge“, bei „DERO Cammer-Music“ Wilhelmines „ganz ausnehmende Fertigkeit“ in „dieser Wissenschaft und Kunst“ praktisch und theoretisch erlebte und ihr in Erinnerung daran den dritten Teil seines Vorgemach der Komposition widmete,[14] indem es speziell um die Septimen und Dissonanzen geht.[15]
- Im zweiten Satz des Konzertes („Andante“, Streicher: „Cantabile“) sind im Cembalo rezitativische, typisch lautenistische Akkordbewegungen komponiert und zu einer Solovioline ergeben sich auffällige, enharmonische Übergänge.[16] Diese Modulationen weisen zusätzlich auf die Praxis der Laute bzw. auf die Lautenistin Wilhelmine und die Modulationskünste ihres Lautenlehrers Silvius Leopold Weiss.[17][18]
- Die bekannte Schreiberhand des Bayreuther Hofkopisten (MS. Wolfenbüttel), die u. a. auch im Bayreuther Stadtarchiv in der Flotow-Sammlung nachzuweisen ist (siehe RISM) sowie das bunte Umschlagpapier des Cembaloheftes (MS. Weimar), welches auch in Bayreuther Markgrafenbibliotheken (heute Universitätsbibliothek Bayreuth) Verwendung fand, bündeln den Blick auf Bayreuth und die verwandtschaftlichen Beziehungen der Markgrafen zu den Herzogtümern Weimar und Braunschweig-Wolfenbüttel; und damit auf Wilhelmine als Komponistin des Cembalokonzertes.
- Ms. Wolfenbüttel ist zwar eine erleichterte Fassung des Concerto (etwa für den Gebrauch eines weniger routinierten Ensembles), für deren Herstellung aber das originale Partiturautograph in Bayreuth noch vorhanden gewesen sein muss (heute sind Wilhelmines Noten verschollen). Zu den „Erleichterungen“ wurde z. B. gleich zu Beginn auf Zählzeit „Eins“ der Grundton G im Bass hinzugesetzt, um den Beginn der Violinen auf „Eins +“ (d. h. erst nach der Achtelpause) rhythmisch zu erleichtern. Eine weitere Erleichterung u. a. ist insbesondere auch der Wegfall der harmonisch/intonatorisch schwierigen Takte des zweiten Satzes (siehe Punkt zwei darüber), die im Übrigen für ein Cembalo sprechen, dessen Stimmsystem dafür angepasst bzw. geeignet gewesen sein muss (mit Vierteltönen??). (Da ergibt sich auch die Frage nach der Bauweise des von Sorge mitgebrachten Pantalon-Klaviers.)
- Welcher Art Bezug zu dem im Titel (Ms. Weimar) notierten Komponisten „Foerster“ besteht, muss verfolgt werden.[19]
- Der musikalische Beitrag des Sekretärs und „guten Musicus, sonderlich im Clavier-Spielen“ Jänichen zur Musikpflege Christian Ludwigs von Brandenburg, dem Johann Sebastian Bach 1721 seine Brandenburgischen Konzerte widmete und die Frage, auf welchem Weg Jänichen in den Leipziger Breitkopf-Katalog aufgenommen wurde, wäre interessant zu wissen.[20]
Kontroverse zur Frage der Autorschaft
2008 gab es auf einer wissenschaftlichen Tagung in Bayreuth zum Jubiläumsjahr der Bayreuther Markgräfin Wilhelmine eine „kleine Sensation“. Man habe entdeckt, dass nicht Wilhelmine das unter ihrem Namen bekannte Cembalokonzert in g-Moll komponiert habe, sondern ein anderer Komponist: Johann Gotthilf Jänichen. Ein Zeitungsartikel nannte dies das „vielleicht spektakulärste Ergebnis der Forschungen zum Wilhelmine-Jahr“.[21] Diese Ergebnisse wurden in einem Buch über Wilhelmine und die Musik veröffentlicht.[22] Von diesem Buch gehen Ansätze aus, den Schwerpunkt auf Wilhelmines Wirken als Mäzenin in den Vordergrund zu stellen auf Kosten ihrer Autorschaft am Cembalokonzert und insbesondere auf Kosten ihrer kompositorischen Kompetenz insgesamt.[23] Auch in drei folgenden Aufsätzen der Autorin wird die Nennung des Namens „Jaenichen“ auf der Weimarer Quelle (neben dem durchgestrichenen „Foerster“) und aufgrund des Konzert-Incipits im Breitkopf-Katalog von 1763 unter „Jenichen“ als Beweis seiner Autorschaft betont.[24]
Es gab bisher mehrere Neueinspielungen unter Wilhelmines Namen sowie Rundfunkübertragungen. Die Bayreuther Universitäts-Bibliothek, die ihren Katalog dahingehend umgestellt hatte, dass z. B. die moderne Notenausgabe des Konzerts[25] unter dem Namen Jänichen zu suchen war (obwohl im Titel Wilhelmine gedruckt ist), kehrte inzwischen zurück zur ursprünglichen Bezeichnung. Zugleich dürfte, vermutlich durch die Tatsache, dass das markgräfliche Opernhaus Bayreuth 2012 zum Weltkulturerbe gekürt und nach Renovierung zur Attraktion wurde, Markgräfin Wilhelmine und das Konzert vermehrt in den Fokus des Interesses gerückt sein. So entstand zeitweise ein Durcheinander, dazu gehört folgende Programmankündigung im Mai 2020 des Bayerischen Rundfunks,[26] wo als Autorin „Wilhelmine von Jänichen“ angegeben ist oder der Kommentar[27] des Internet-Magazins für klassische Musik VAN, der bezüglich Wilhelmine sexistische Kommentare des Alte-Musik-Spezialisten Reinhard Goebel wiedergibt. Inzwischen hat man auf Bayern 4 Klassik Wilhelmines Namen gestrichen und diese Aufnahme und weitere – Schallplatten-Aufnahmen unter Wilhelmines Namen – unter Johann Gotthilf Jänichen gesendet.[28]
Historiografischer Anspruch?
Laut der Zeitschrift „Opernwelt“ vom März 2010 ist in der Rezension über das erwähnte Buch Markgräfin Wilhelmine und die Bayreuther Hofmusik:[29] zu lesen, dass es um den „historiografischen Anspruch“ gehe, mit „lieb gewordener Verklärung und Vereinfachung“ (der Geschichte Wilhelmines, sprich ihrer Bedeutung als Komponistin) „aufzuräumen und zu klären, was sich noch klären lässt.“ Danach steht definitiv (als Beweis) zu lesen, Jänichen sei der Komponist des Cembalokonzerts.
Liest man Georg Andreas Sorges (1703–1778), des Lobensteiner Organisten, Komponisten und Theoretikers[30] Widmung an Wilhelmine[31], die sich explizit auf eine musikalische Begegnung mit ihr am 19. Dezember 1733 in Bayreuth bezieht,[32] gibt es keinen Zweifel an ihrer musikalischen Kompetenz in Praxis[33] und Theorie. Diese waren für sie Selbstverständlichkeit und keine „lieb gewordene Verklärung“ heute.
Eine historiographische Forschungslücke ist jedoch das gleichzeitige Wirken und Nebeneinander des Musikers Jänichen und der Musikerin Wilhelmine im Berliner Schloss zur Zeit der Spätphase der Musikpflege Christian Ludwigs von Brandenburg.
Literatur
- Wilhelmine von Bayreuth (1709–1758): Concerto in g. Cembalo obligato und Streicher. Mit Faksimileseiten und ausführlichem Text. Furore-Edition 2526, Kassel 2000, hrsg. von Irene Hegen
- Sabine Henze-Döhring: Markgräfin Wilhelmine und die Bayreuther Hofmusik. Heinrichs-Verlag Bamberg 2009
- Rashid-S. Pegah: "...und Fama hat dich auserkoren". Eine Studie zur Musikpflege am Hof von Markgraf Christian Ludwig von Brandenburg. In: Peter Wollny (Hrsg.): Bach-Jahrbuch. 103. Jahrgang 2017. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2017, ISBN 978-3-374-05297-4, S. 109–137
Siehe auch
Einzelnachweise
- U. a. befindet sich darin die Bibliothek von Wilhelmines Schwester Philippine Charlotte von Preußen
- Im Wolfenbütteler Katalog „Sophie Friederike Wilhelmine“. Siehe Emil Vogel: Die Handschriften nebst den älteren Druckwerken der Musik-Abteilung der Herzogl. Bibliothek zu Wolfenbüttel. Wolfenbüttel 1890 S. 15.
- Ansbach, Braunschweig-Wolfenbüttel, Jagdschloss Herdringen, Weimar (ihre Notensammlung ist verschollen).
- Concerto./ à/ Cembalo 0bligato./ duoi Violini./ Violetta./ e/ Basso./ di Wilhelmine/ Incipit
- Siehe RISM. Dort fälschlich statt Weimar „Eisenach.“
- Über die vermutliche Wirkungsstätte des letzteren (vermutlich Johann Gotthilf Jänichen) siehe Rashid-S. Pegah: "...und Fama hat dich auserkoren". Eine Studie zur Musikpflege am Hof von Markgraf Christian Ludwig von Brandenburg. In: Peter Wollny (Hrsg.): Bach-Jahrbuch. 103. Jahrgang 2017. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2017, ISBN 978-3-374-05297-4, S. 109–137, hier S. 119–121.
- Johann Christoph von Dreyhaupt: Pagus Neletizi et Nudzici, oder ausführliche diplomatisch-historische Beschreibung des zum ehemaligen Primat und Ertz-Stifft, […] 2. Teil. Emanuel Schneider, Halle 1749/50. Nachdruck: Fliegenkopf, Halle 2002, ISBN 3-930195-70-4, S. 642–643.
- Siehe Rashid-S. Pegah, Bach-Jahrbuch 2017, S. 119f.
- Robert Dearling: Annotations to The Breitkopf Thematic Catalogue and Supplements. In: Haydn Yearbook IX, Wien 1975, S. 256–302
- Beweis: Er kopierte auch die Oper L'Huomo, deren Libretto sowie zwei Cavatinen daraus von Wilhelmine stammen – heute die einzige überlieferte und authentische Notenfassung der Oper. Sie befindet sich zusammen mit dem Cembalokonzert und nach „vorsichtiger Beurteilung“ einer Bibliothekarin der HAB in der Sammlung (wenn auch nicht im Bibliothekskatalog) von Philippine Charlotte, Wilhelmines Schwester und zweiter Schwiegermutter des Markgrafen Friedrich (1711–1763).
- Kostenbuch 1759, Staatsarchiv Bamberg, GAB 17698.
- Rand rechts oben (bei der Fotowiedergabe meist abgeschnitten): 7.~ (undeutlich) und auf dem Titelschild No 1. Das bunte Umschlagpapier ist das gleiche Vorsatzpapier, wie es für die Partitur zu L'Huomo verwendet wurde und weist auf Bayreuth.
- Datums-Nachweis durch Brief in: G. B. Volz und Fr. von Oppeln-Bronikowski: Friedrich der Große u. Wilhelmine von Bayreuth Bd. I Jugendbriefe, Leipzig 1924, S. 188. Sorges spätere Widmung bezieht sich u. A. auf ein „Pantalon“, das er ihr mitbrachte und spielte.
- Irene Hegen: Neue Dokumente und Überlegungen zur Musikgeschichte der Wilhelminezeit. In: Peter Niedermüller, Reinhard Wiesend (Hrsg.): Musik und Theater am Hofe der Bayreuther Markgräfin Wilhelmine. Symposion zum 250.-jährigen Jubiläum des Markgräflichen Opernhauses am 2. Juli 1998. Are, Mainz 2002, S. 27–57, hier S. 35.
- Siehe Widmung des dritten Teils seines Vorgemach der musikalischen Komposition, die mehr ist als eine diplomatisch-höfliche Widmung. Welch wichtige Rolle dieser Musiktheoretiker spielte, ist zu lesen in Ludwig Holtmeier: Rameaus langer Schatten. Studien zur deutschen Musiktheorie des 18. Jahrhunderts. Olms. Hildesheim, Zürich, New York 2017. Holtmeier bezeichnet in seinem Buch „die im dritten Band“ von Sorges Vorgemacht „entfaltete Dissonanzlehre“ einen „Höhepunkt der Musiktheorie des 18. Jahrhunderts“ (S. 216).
- Z. B. Takt 18 zu Takt 19, wo sich auf Zählzeit eins die Töne Eis und F gegenüberstehen.
- Wilhelmine von Bayreuth,Concerto in g, Furore 2000, 2. Satz Takt 12–20. Dazu Text S. 29.
- Lothar Hoffmann-Erbrecht: Der Lautenist Silvius Leopold Weiß und Johann Sebastian Bach. In: Gitarre & Laute 9, 1987, Heft 6, S. 19–23.
- Wilhelmine von Bayreuth (1709–1758): Concerto in g. Furore 2000. Dazu Bemerkung S. 31 linke Spalte.
- Vergleiche Rashid-S. Pegah, Bach-Jahrbuch 2017, S. 119f.
- Nordbayerischen Kurier
- Markgräfin Wilhelmine und die Bayreuther Hofmusik. Bamberg 2009.
- Sabine Henze-Döhring 2009: S. 51 und 52 sowie 42, 49 und 75 u. a.
- Im neuesten Buch über Wilhelmine (2018) ist neun Jahre später ohne näheren Kommentar zu lesen, das Cembalokonzert sei Wilhelmine „angedichtet“ worden. Günter Berger: Wilhelmine von Bayreuth. Leben heißt eine Rolle spielen. Pustet Regensburg 2018.
- Wilhelmine von Bayreuth (1709–1758), Concerto in g, für Cembalo obligato und Streicher. Furore-Edition 2526, Kassel 2000.
- Programmheft des Bayerischen Rundfunks
- Kommentar der Internet-Zeitschrift für klassische Musik VAN
- Sendung unter Jänichen
- Opernwelt März 2010, S. 28 (Stefan Mösch).
- Über ihn siehe Ludwig Holtmeier: Rameaus langer Schatten. Studien zur deutschen Musiktheorie des 18. Jahrhunderts. Olms-Verlag Hildesheim, Zürich, New York 2017.
- Vorgemach der Komposition, 3. Teil über Septakkorde und Dissonanzen 1747.
- Brief in Volz I, S. 188, 19. Dezember 1733, wo sie das „Pantalon“ (Clavier) erwähnt, auf das sich Sorge in seiner Widmung bezieht.
- Memoiren einer preußischen Königstochter. Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth. Übersetzung, Anmerkungen und Nachwort von Günther Berger. Bayreuth 2007, S. 145 (spätestens seit 1730).