Cem Uzan
Cem Cengiz Uzan (* 26. Dezember 1960 in Adapazarı) ist ein türkischer Medienunternehmer und war Vorsitzender der rechtspopulistischen Genç Parti (GP). Uzan wird häufig mit Silvio Berlusconi verglichen.[1] Man wirft ihm Vermischung medialer und politischer Macht vor.
Uzan stammt aus einer der einflussreichsten Familien der Türkei, die einst über Banken (Imar-Bank), Kraft- und Zementwerke, Medien (Star TV), ein großes Mobilfunkunternehmen (Telsim) und zwei Profi-Fußballclubs (Adanaspor und İstanbulspor) herrschte.
Uzan gründete 2002 die "Junge Partei" (Genç Parti, GP) und trat bei den Parlamentswahlen 2002 an. Die GP warb in TV, Zeitungen und im Internet mit populistischen Aussagen besonders um junge Wähler, verpasste aber mit 7 % den Einzug in das Parlament.[2] Auch bei den Parlamentswahlen 2007 verfehlte sie mit drei Prozent die Sperrklausel von 10 %.
Uzan floh 2009 nach Frankreich, wo er politisches Asyl erhielt[3], und lebt seither in Paris. Er wurde seit 2009 wiederholt von türkischen Gerichten in Abwesenheit zu hohen Haftstrafen verurteilt, zuletzt 2013 zu 18 Jahren wegen Unterschlagung.[4]
Familie
Cem Uzan, der dreimal heiratete, heiratete als erstes Mal Şebnem Berker. Sie bekam zwei Kinder namens Sinan Kemal und Dilara Gizem. Seine zweite Ehe war mit Renç Koçibeys, aus dieser Ehe hat er zwei weitere Kinder: Emre Renç und Yasemin Paris. Danach heiratete er am 28. November seine dritte Frau. Dieses ist die Schmuckdesignerin Fanny Blanchelande.
Sein Enkel Alev Uzan wurde 2020 geboren.[5]
Einzelnachweise
- Turkey's Berlusconi? In: Economist. 6. März 2003, abgerufen am 10. Februar 2017 (englisch).
- Türkische Raubritter. Märchen aus 1001 Nacht Von Karsten Langer Manager Magazin 8. Oktober 2003
- Trois banques françaises se trouvent dans la ligne de mire du régulateur bancaire américain. 5. September 2013, abgerufen am 10. Februar 2017 (französisch).
- Turkish businessman Cem Uzan sentenced to 18 years in prison. In: Hürriyet Daily. 30. März 2013, abgerufen am 10. Februar 2017 (englisch).
- Cem Uzan dede oldu. Abgerufen am 23. November 2020 (türkisch).