Caspingium
Caspingium oder Caspingio war eine römische Siedlung in der Provinz Germania Inferior an der Straße von Ulpia Noviomagus Batavorum (Nijmegen) nach Lugdunum Batavorum (Katwijk). In der heutigen Landesgliederung ist der Ort in der niederländischen Provinz Südholland zu suchen.
Quellen
Caspingium findet sich auf der ursprünglich aus dem dritten Jahrhundert stammenden Tabula Peutingeriana verzeichnet[1]. Die Tabula Peutingeriana zeigt die Situation im frühen dritten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, als es eine Straßenverbindung von Noviomagus Batavorum, der Hauptstadt der Civitas der Bataver, nach Forum Hadriani, dem Hauptort der Civitas der Cananefaten, gab, die von letzterem weiter nach Lugdunum Batavorum, der westlichsten Siedlung am Rhein, führte. Diese Straße folgte weitgehend dem Verlauf von Waal und Maas, die auf der Peutinger-Karte als ein Fluss mit dem Namen Patabus (eine Schreibweise oder ein Schreib- oder Kopistenfehler von Batavus) dargestellt sind. Caspingium war einer der Haltepunkte entlang dieser Straße, in einer Entfernung von zwölf Leugen (rund 26,5 km) von Tablis und 18 Leugen (rund 40 km) von Grinnes entfernt. Es ist möglich, dass Caspingium eine Statio war, ein staatlich römischer Haltepunkt auf dem Cursus publicus, an dem Kuriere oder Reisende essen, baden, übernachten und ihre Pferde wechseln konnten.[2]
Lokalisierungsversuche
Abgesehen von der Erwähnung auf der Peutinger-Karte wurden bisher keine konkreten archäologischen oder historischen Hinweise auf die Lage von Caspingium gefunden. Der französische Kartograph Jean Baptiste Bourguignon d'Anville aus dem 18. Jahrhundert vermutete Caspingium in Asperen, wegen der Namensähnlichkeit und der Entfernung zu Oud-Alblas, wo er den Standort von Tablis vermutete.[3]
Eine alternative Hypothese ist, dass Caspingium im heutigen Biesbosch lag, nahe einem Ort, der im Mittelalter als Almsvoet bekannt war. Diese Theorie basiert hauptsächlich auf der Annahme, dass Caspingium näher an der Maas gewesen sein muss als das an der Linge gelegene Asperen.[4]
Da keine dieser Hypothesen sehr wahrscheinlich erschien, wurde zuletzt vorgeschlagen, dass Caspingium im Gebiet von Gorinchem gesucht werden müsse.[5]
Literatur
- Paul van der Heijden: Onderzoek naar de Lokatie van de zuidelijke route op de Tabula Peutingeriana. Nijmegen 1997, (Digitalisat), mit ausführlicher Bibliographie.
Einzelnachweise
- Tab. Peut. Segment II, 2
- Paul van der Heijden: Onderzoek naar de Lokatie van de zuidelijke route op de Tabula Peutingeriana. Nijmegen 1997, (Digitalisat), mit ausführlicher Bibliographie.
- Jean Baptiste Bourguignon d’Anville: Notice de l’ancienne Gaule. Tirée des monumens romains. Desaint & Saillant & Durand, Paris 1740, S 207, (Digitalisat bei Google Books).
- B.H. Stolte: De zuidelijke weg van de Tabula Peutingeriana door het land der Bataven. In: Berichten van de Rijksdienst voor het Oudheidkundig Bodemonderzoek, 9, 1959, S 57–67.
- T.M. Buijtendorp: Forum Hadriani. De vergeten stad van Hadrianus. Ontwikkeling, uiterlijk en betekenis van het 'Nederlands Pompeji' . Vrije Universiteit Amsterdam, 2010, Digitalisat