Carola Peill
Carola Peill (geborene Jaeger; * 11. September 1907 in Frankfurt (Oder)[1]; † 8. März 1992 in Köln[2]) war eine deutsche Kunstsammlerin, Mäzenin und Gründerin der Günther-Peill-Stiftung. Einen Großteil ihrer Kunstsammlung stiftete sie den Museen der Stadt Köln.
Leben
Carola Jaeger wurde 1907 in Frankfurt an der Oder geboren. Nach dem frühen Tod ihres Vaters übersiedelte ihre Mutter mit ihr nach Düsseldorf.[1] Als junge Frau verkehrte sie dort in Künstlerkreisen, unter anderem um Mutter Ey, und arbeitete als ausgebildete Schauspielerin in Theater und (Stumm-)Film. In den 1920er Jahren lernte sie in Berlin Günther Peill kennen, die beiden heirateten 1932.[1]
Nach ihrer Eheschließung war Carola Peill als Designerin bei Peill & Putzler, dem Glasunternehmen ihres Mannes, in Düren tätig. Gemeinsam baute das Paar in der Nachkriegszeit eine umfangreiche Kunstsammlung auf, vorwiegend im Bereich der klassischen Moderne.
Seit 1970 lebte Carola Peill mit ihrem Ehemann in Köln;[2] nach dessen Tod 1974 stiftete sie dem Wallraf-Richartz-Museum und dem Museum Ludwig zahlreiche Kunstwerke des 20. Jahrhunderts aus ihrer Sammlung, darunter 54 Grafiken von Ernst Wilhelm Nay,[2] mit dem das Ehepaar seit den 1950ern befreundet war und dessen Werke sie früh erworben hatten.[3]
1976 wurde Carola Peill für ihre Verdienste um die Kölner Museumslandschaft mit der Jabach-Medaille ausgezeichnet. In ihrer 1986 gegründeten Stiftung zur Förderung junger Kunstschaffender – die sie zu Ehren ihres Mannes Günther-Peill-Stiftung nannte – nahm sie bis an ihr Lebensende 1992 maßgeblichen Einfluss auf die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler für die Förderstipendien.[4]
Carola Peill starb 1992 in Köln und wurde im Grab ihres Mannes auf dem Kölner Melaten-Friedhof beigesetzt.[5]
Literatur
- Dorothea Eimert, Thomas Deecke, Elisabeth Nay-Scheibler, Dieter Ronte, Christiane Vielhaber: Carola Peill zu Ehren. Die Sammlung der Günther-Peill-Stiftung. Tagungsband, Günther-Peill-Stiftung, Düren 1993
- Thomas Deecke (Hrsg.): Leben mit der Kunst. Günther und Carola Peill. Nicolai, Berlin 2010, ISBN 978-3-89479-599-3.
Weblinks
- Literatur von und über Carola Peill im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Elisabeth Nay-Scheibler: Hommage; in: Carola Peill zu Ehren. Die Sammlung der Günther-Peill-Stiftung. ISBN 3-925955-23-2 S. 18–19
- Ulrich Soénius: Peill, Carola, geb. Jaeger. In: Kölner Personen-Lexikon. Köln 2008, ISBN 978-3-7743-0400-0, S. 416.
- Gerhard Bott: Stiftung und Sammlung Günther und Carola Peil. Hrsg.: Gerhard Bott, Generaldirektor der Museen der Stadt Köln. Köln 1976, S. 9–11.
- Dorothea Eimert: Die Stiftung. In: peill-stiftung.de. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
- Grabstätte in der Datenbank von Find a Grave. Abgerufen am 5. Dezember 2020 (englisch).