Carmen (1983)

Carmen ist ein spanischer Spielfilm des Regisseurs Carlos Saura aus dem Jahr 1983. Er stellt Georges Bizets Oper Carmen, eine Adaption der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée, als Flamencochoreographie dar. Dabei verwebt er die Handlung der Oper mit der Geschichte des Tanzensembles.

Film
Titel Carmen
Originaltitel Carmen
Produktionsland Spanien
Originalsprache Spanisch
Erscheinungsjahr 1983
Länge 102 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Carlos Saura
Drehbuch Carlos Saura
Antonio Gades
Produktion Emiliano Piedra
Musik Paco de Lucía
Georges Bizet
Kamera Teodoro Escamilla
Schnitt Pedro del Rey
Besetzung
Chronologie
 Vorgänger
Bluthochzeit
Nachfolger 
Liebeszauber
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Inhalt

Antonio ist ein spanischer Choreograph, der eine Aufführung von Georges Bizets berühmter Oper „Carmen“ vorbereitet. Er ist besessen davon, für seine Aufführung die perfekte Besetzung für die Hauptdarstellerin zu finden. Die beste Tänzerin seiner Truppe, Cristina (Cristina Hoyos), muss sich von ihm sagen lassen „Ich will eine andere, eine jüngere!“ Nach langer Suche findet er die junge, temperamentvolle, aggressivere und erotischere Carmen (Laura del Sol), in die er sich Hals über Kopf verliebt. Ihre Liebe wird durch Eifersucht und Hass geprägt und dadurch zerstört. Carmen ist eine Herzensbrecherin, der ein Mann nicht genügt. Neben ihrem Ehemann, der allerdings im Gefängnis sitzt, hat sie noch zwei Affären, eine davon mit Antonio. Die Konflikte werden nicht in Form von Dialogen, sondern tänzerisch ausgetragen. In Antonios Alltags- und Arbeitswelt vermischen sich Bühnengeschehen und Wirklichkeit immer mehr.

Vergleich zwischen Oper und Film

Der Film zitiert in weiten Teilen Musik der gleichnamigen Oper, gleichwohl orientiert sich die Handlung des Films sehr an der Novelle von Prosper Mérimée, welche die Vorlage für Bizets Oper bildete: Der Hauptdarsteller verliebt sich in die schöne Carmen, die jedoch flatterhaft ist und ihn später fallenlässt. Oft gibt es auch Szenen, in denen sich der Zuschauer nicht sicher ist, ob sie zum Theaterstück, welches im Film aufgeführt werden soll, gehören oder real sind. Die Darsteller lassen sich zudem auch mit den Protagonisten (Carmen, Don José, Escamillo) der Oper identifizieren.

Kritik

„Sauras Bearbeitung unterscheidet sich von konventionellen Adaptionen vor allem dadurch, daß sie den Prozeß der Bearbeitung selbst zum Thema macht und den Verbindungslinien zwischen Kunst und Leben nachspürt. Brillant gestaltete Tanzszenen und eine mitreißende Musikbegleitung (der Gitarrist Paco de Lucia führt Bizets Kompositionen auf ihre Wurzeln in der spanischen Volkskultur zurück) verdecken einige Schwächen in den Spielfilmteilen.“

„Da die Bühnendarsteller den Handlungsstoff selbst erleben, verwischt die Grenze zwischen Realität und Fiktion. Der Zuschauer bleibt mit der Frage zurück, ob der Mord im Film wirklich stattfand. Trotz einiger Dialogschwächen machen die brillanten Tanzszenen und die Flamenco-Musik von Paco de Lucia «Carmen» zu einem durchaus sehenswerten Film.“

Die Chronik des Films[2]

„Immer wieder gehen die erzählten Szenen und die Proben in ausgefeilte Tänze mit elektrisierender Flamenco-Musik des Gitarristen Paco de Lucia über. Saura verbindet den Prozess der Entwicklung des Stoffes im Tanzstudio mit Diskursen über Kunst und Leben.“

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Carmen. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 14. Januar 2015. 
  2. Die Chronik des Films, Chronik Verlag, Gütersloh/München 1994, ISBN 3-570-14337-6
  3. Carmen. In: Kino.de. Abgerufen am 5. Januar 2015.
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