Carlos Duarte Costa
Carlos Duarte Costa (* 21. Juli 1888 in Rio de Janeiro, Brasilien; † 26. März 1967 ebenda) war ein Bischof der römisch-katholischen Kirche. Er wurde exkommuniziert und gründete die Katholisch-Apostolische Kirche Brasiliens.
Leben
Duarte Costa wurde am 1. April 1911 für das Erzbistum Rio de Janeiro zum Priester geweiht. Am 4. Juli 1924 wurde er von Papst Pius XI. zum Bischof von Botucatu ernannt und am 8. Dezember 1924 durch Sebastião Leme da Silveira Cintra, Koadjutorbischof von Rio de Janeiro, zum Bischof geweiht. Mitkonsekratoren waren der Bischof von Ribeirão Preto, Alberto José Gonçalves, und der Bischof von Espírito Santo, Benedito Paulo Alves de Souza.
Am 22. September 1937 wurde sein Rücktrittsgesuch, zu dem er aus administrativen Gründen gezwungen worden war, angenommen, und Duarte Costa wurde zum Titularbischof von Maura ernannt. Die brasilianische Regierung hatte beim Vatikan dieses Vorgehen erreicht. Sein Widerstand gegen die brasilianische Regierung führte 1944/45 zu Duarte Costas Inhaftierung.
Duarte Costa wurde am 6. Juli 1945 vom Papst Pius XII. exkommuniziert[1] und gründete am 18. August 1945 die Katholisch-Apostolische Kirche Brasiliens. Die Katholisch-Apostolische Kirche Brasiliens erklärte Duarte Costa 1979 zum Heiligen.
Wirken
Duarte Costa entwickelte sich zu einem Kritiker der offiziellen Linie der römisch-katholischen Kirche, u. a. wandte er sich gegen das Unfehlbarkeitsdogma, den Zölibat, den Gebrauch von Latein in der Liturgie und den „Klero-Faschismus“. Er setzte sich auch für die Armen ein und kritisierte die aus seiner Sicht konziliante Haltung des Vatikans gegenüber Nationalsozialismus, Faschismus und dem Regime von Getúlio Vargas.[2]
Weblinks
- Eintrag zu Carlos Duarte Costa auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 26. Oktober 2015.
Einzelnachweise
- Carlos Duarte Costa (1888- 1961), aufgerufen am 26. Oktober 2015
- Artikel Lateinamerika in: TRE, Studienausgabe Teil II: Katechumenat/Katechumenen – Publizistik/Presse, Walter de Gruyter, 1999, ISBN 978-3-11-016295-0, S. 467