Carl Stange

Carl Stange (* 7. März 1870 i​n Hamburg; † 5. Dezember 1959 i​n Göttingen) w​ar ein lutherischer Theologe, Universitätsprofessor u​nd Abt d​es Klosters Bursfelde i​m Weserbergland.

Leben und Wirken

Carl Stange studierte v​on 1888 b​is 1892 Theologie a​n den Universitäten Halle, Göttingen, Leipzig s​owie Jena, u​nd wurde Privatdozent a​n der Theologischen Fakultät Halle.

1903 übernahm Stange e​ine außerplanmäßige Professur a​n der Universität Königsberg u​nd wurde bereits 1904 Lehrstuhlinhaber i​n Greifswald, w​o er 1911/12 d​as Amt d​es Universitätsrektors bekleidete.

Im Jahre 1912 w​urde Carl Stange z​um Professor für Systematische Theologie a​n der Universität Göttingen i​n der Nachfolge v​on Paul Althaus d​em Älteren ernannt u​nd leitete h​ier zusammen m​it Johannes Meyer d​as homiletische Seminar. Außerdem w​ar er Universitätsprediger. Am 30. September 1935 w​urde er emeritiert.

Bereits a​m 1. April 1932 erhielt Carl Stange d​ie Berufung z​um Abt d​es Klosters Bursfelde b​ei Hann. Münden, verlor diesen Titel 1937 u​nd führte i​hn erneut v​on 1949 b​is zu seinem Tode 1959.

Carl Stange g​ilt als konservativer lutherischer Theologe. Er leitete u. a. d​as 1909 gegründete Apologetische Seminar i​n Wernigerode (spätere Luther-Akademie i​n Sondershausen) u​nd war Mitglied d​er Allgemeinen Evangelisch-Lutherischen Konferenz.

Carl Stange erhielt 1903 d​ie Würde e​ines theologischen Doktors d​er Universität Halle u​nd 1912 d​ie philosophische Ehrendoktorwürde d​er Universitäten Athen, Ödenburg u​nd Uppsala.

Er w​ar der Vater d​es Sinologen Hans O. H. Stange (1903–1978) u​nd der Bruder d​es Theologen Erich Stange (1888–1972).

Werke

  • Die christliche Ethik in ihrem Verhältnis zur modernen Ethik. Paulsen, Wundt, Hartmann. Göttingen 1892
  • Die systematische Prinzipien in der Theologie des Johannes Musaeus. Halle (Saale) 1895
  • Das Dogma und seine Beurteilung in der neueren Dogmengeschichte. Berlin 1898
  • Einleitung in die Ethik.
Band 1: System und Kritik der ethischen Systeme. Leipzig 1900
Band 2: Grundlagen der Ethik. Leipzig 1901
  • Der Gedankengang der Kritik der reinen Vernunft. Ein Leitfaden für die Lektüre Leipzig 1902; 2., erweiterte Auflage: Leipzig 1903; 3. Auflage 1907; 4. und 5. Auflage 1920
  • Das Problem Tolstojs. Abdruck aus der Allgemeinen Evangelisch lutherischen Kirchenzeitung. Dieterich'sche Verlagsbuchhandlung Theodor Weicher, Leipzig 1903
  • Theologische Aufsätze. Leipzig 1905
  • Der dogmatische Ertrag der Ritschlschen Theologie nach Julius Kaftan. Leipzig 1906
  • Akademische Predigten. Leipzig 1907
  • Grundriß der Religionsphilosophie. Leipzig 1907
  • Das Frömmigkeitsideal der modernen Theologie. Leipzig 1907
  • Moderne Probleme des christlichen Glaubnes. Leipzig 1910
  • Christentum und moderne Weltanschauung. Leipzig 1911–1914.
Band 1: Das Problem der Religion. 1911
Band 2: Naturgesetz und Wunderglaube. 1914
  • Predigten über ausgewählte Evangelientexte. Leipzig 1912
  • Die Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott. Zwölf Predigten, gehalten im akademischen Gottesdienst zu Göttingen. Leipzig 1914
  • Die Wahrheit des Christusglaubens. Mit einem Anhang über die Eigenart des christlichen Gottesglaubens. Leipzig 1915
  • Wunder und Heilsgeschichte. Berlin-Lichterfelde 1917
  • Die Religion als Erfahrung. Gütersloh 1919
  • Luther und das sittliche Ideal. Gütersloh 1919
  • Auf dem Felde der Ehre gefallen. Blätter der Erinnerung an seinen Sohn Franz Balthasar Stange. Gütersloh 1919
  • Die Ethik Kants. Zur Einführung in die Kritik der praktischen Vernunft. Leipzig 1920
  • Zum Verständnis des Christentums. Sechs Vorträge über Gegenwartsfragen des christlichen Glaubens. Gütersloh 1920
  • Die Lehre von den Sakramenten. Gütersloh 1920
  • Der Untergang des Abendlandes von Oswald Spengler. Gütersloh 1921
  • Zur Einführung in die Gedanken Luthers. Gütersloh 1921
  • Hauptprobleme der Ethik. Leipzig 1922
  • Albrecht Ritschl. Die geschichtliche Stellung seiner Theologie. Leipzig 1922
  • Christliche und philosophische Weltanschauung. Gütersloh 1923
  • Moderne Probleme des christlichen Glaubens. 2., erweiterte Auflage. Leipzig 1923J
  • Jesus, der Heiland. Predigten. Gütersloh 1924
  • Die Unsterblichkeit der Seele. Vorlesung. Gütersloh 1925
  • Unser Glaube. Predigten. Gütersloh 1926
  • Einleitung in die Dogmatik. Gütersloh 1927
  • Studien zur Theologie Luthers. Gütersloh 1928
  • Die Herrlichkeit Gottes. Predigten. Berlin 1928
  • Luther und das fünfte Laterankonzil. Gütersloh 1928
  • Das Ende aller Dinge. Die christliche Hoffnung, ihr Grund und ihr Ziel. Gütersloh 1930
  • Luthers Gedanken über die Todesfurcht. Berlin 1932
  • Die Bedeutung des Gebetes für die Gotteserkenntnis. Gütersloh 1933
  • Natürliche Theologie. Zur Krisis der dialektischen Theologie. In: Zeitschrift für systematische Theologie 12 (1935), S. 368–452.
  • Der johanneische Typus der Heilslehre Luthers im Verhältnis zur paulinischen Rechtfertigungslehre. Gütersloh 1949
  • Luther und das Evangelium. 1. Wie Luther zum Reformator wurde. 2. Die Taufe Jesu. Berlin 1953
  • Bernhard von Clairvaux. Berlin 1954
  • Die Anfänge der Theologie Luthers. Berlin 1957
  • Die Eigenart des biblischen Gottesglaubens. 1958.

Literatur

VorgängerAmtNachfolger
Max BleibtreuRektor der Universität Greifswald
1911/12
Karl Oldenberg
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